Steinburger Fußballer verpassen bei 1:1 gegen Wolfsburg trotz starker Leistung vorzeitigen Sprung in die Regionalliga. Entscheidung fällt Sonnabend

Steinburg. Es war ein Spiel, das die Fußballer des SV Eichede der Regionalliga Nord einen weiteren Schritt näher brachte. Jetzt reicht den Stormarnern am kommenden Sonnabend schon ein Unentschieden gegen den FC Eintracht Norderstedt, der bereits als Aufsteiger feststeht (16 Uhr, Matthias-Claudius-Straße). Und dennoch fühlte sich das 1:1 (0:0) gegen Lupo Martini Wolfsburg wie eine Niederlage an. Nur eine Unaufmerksamkeit weniger oder nur ein guter Torabschluss mehr - und die Feierlichkeiten hätten schon nach dem zweiten der drei Aufstiegsrundenspiele eingesetzt.

"Ich weiß nicht, ob ich heute schlafen kann", sagte Eichedes Trainer Oliver Zapel nach einer dramatischen Schlussphase gegen die Wolfsburger, in der beide Mannschaften auf Sieg gespielt und mehrere Großchancen vergeben hatten. Als Torge Maltzahn mit seinem Führungstreffer in der 51. Minute die Niedersachsen völlig aus dem Konzept brachte, sah der SVE schon wie der sichere Aufsteiger aus. Doch der Schlusspfiff 40 Minuten später beendete die Anspannung der letzten Tage nicht - er hob sie vielmehr auf ein letztes und höchstes Level. Das Zittern geht weiter. Bis Sonnabend, circa 17.50 Uhr. Ein Punkt katapultiert die Stormarner in jedem Fall in die Viertklassigkeit. Verpasst zeitgleich "Lupo" einen Sieg gegen den Brinkumer SV, dürfte sich der SVE auch eine Niederlage erlauben.

"Ich bin der festen Überzeugung, dass die Jungs am Sonnabend den Aufstieg klarmachen", sagte Dennis Wagner, der trotz seines Beinbruchs mit nach Lüneburg gereist war. 400 Zuschauer hatten sich am altehrwürdigen Wilschenbruch eingefunden. Fans aus Wolfsburg waren kaum auszumachen, unübersehbar dafür der Block mit den in Rot gekleideten Eichedern, die wie schon in Brinkum für lautstarke Unterstützung sorgten.

"Mindestens 1000 Zuschauer" gar erhofft sich Eichedes Vereinspräsident Olaf Gehrken zum Entscheidungsspiel - ein Rahmen, den auch die Partie in Lüneburg verdient gehabt hätte. Abgesehen von kurzen Phasen, wo auf beiden Seiten Fehlpässe und technische Fehler Indikator für die Nervosität der Akteure war, entspann sich ein hochklassiges Spiel mit dominierenden Stormarnern, die vor dem Gegentreffer durch Andrea Rizzo (73. Minute) alles hätten klar machen müssen.

Unvermögen im Abschluss stand dem Meister der Schleswig-Holstein-Liga mehrfach im Weg, einmal auch Schiedsrichter Malte Dittrich (Bremen). Als André Kossowski 60 Sekunden nach Maltzahns abgefälschtem Schuss zum 1:0 von den Beinen geholt wurde, hätte es Elfmeter geben müssen. "Das war eine der spielentscheidenden Situationen", ärgerte sich Zapel.

Seinen Schützlingen attestierte der Coach eine "taktisch hervorragende Leistung". Abzüglich einer kollektiven Unachtsamkeit. Die Verletzung von Petrik Krajinovic, der umgeknickt war und am Sonnabend ausfällt, sorgte für kurzzeitige Verwirrung. Der eingewechselte Gerrit Schubring stand kaum auf dem Platz, als Rizzo ungehindert von der Mittellinie bis in den Strafraum spazierte und aus spitzem Winkel zum Ausgleich vollendete. Was folgte, war ein Spiel mit offenem Visier, sichtbar geschockte Steinburger hätten in dieser Phase gegen alles riskierende Wolfsburger auch verlieren können.

Den Schuss ins Eicheder Glück hatte sechs Minuten vor dem Ende Kossowski auf dem Fuß, scheiterte aber freistehend. "Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht, aber zu viele Chancen liegen lassen", sagte Malte Buchholz. Dass die Norderstedter nach ihrem 4:0-Erfolg gegen den Brinkumer SV als feststehender Aufsteiger am Sonnabend mit halber Kraft antreten, glaubt der Mittelfeldroutinier nicht. "Sie werden als ernsthafter Gegner auflaufen."

Vorsorglich wurde nach der Partie ein Elfmeterschießen durchgeführt, das ausschlaggebend wird, falls Eichede und Wolfsburg am Sonnabend punkt- und torgleich sind. "Lupo" gewann 5:4. Für den SVE scheiterte Nico Fischer am auch sonst überragenden gegnerischen Torhüter Lennart Gutsche.

SV Eichede: Berndt - Fischer, Krajinovic (72. Schubring), Jan-Ole Rienhoff, Koops - Buchholz, M. Hinkelmann - Kummerfeldt, Maltzahn, Kossowski (85. Grobler) - Schmidt (46. Plate).