SV Eichede kann nach 3:1 in Brinkum am morgigen Dienstag gegen Wolfsburg den Regionalliga-Aufstieg perfekt machen.

Steinburg. Jetzt ist die Regionalliga zum Greifen nahe. Die Fußballer des SV Eichede haben mit einem verdienten 3:1 (2:0)-Erfolg beim Brinkumer SV einen Traumstart in die Aufstiegsrunde hingelegt. Schlagen die Steinburger am morgigen Dienstag auch Lupo Martini Wolfsburg und holt im Parallelspiel Eintracht Norderstedt gegen Brinkum mindestens einen Punkt, ist dem SVE der Sprung in Deutschlands vierthöchste Spielklasse, nicht mehr zu nehmen.

Drei Minuten reichten der Mannschaft sowie den Fans, um in Brinkum ihre Regionalligatauglichkeit unter Beweis zu stellen. Rund 300 mitgereiste Anhänger erzeugten eine mitreißende Atmosphäre, entrollten zum Spielbeginn eine große Fahne und übertönten mit ihren Wechselgesängen das Heimpublikum. Auf dem Platz startete der Meister der Schleswig-Holstein-Liga furios. Eine Freistoßflanke von Torge Maltzahn landete bei Simon Koops, der die Latte traf. Den Abpraller versenkte Jan-Henrik Schmidt zur frühen Führung.

Nicht nur auf die Anfangsphase bezog sich die Aussage von Präsident Olaf Gehrken, ihn habe besonders das Zusammenspiel zwischen der Mannschaft, den Fans und den anderen Eicheder Teams imponiert. Von den Junioren über die zweite und dritte Herrenmannschaft bis zu den Frauenteams waren Spieler und Offizielle anwesend. Viele trugen Hemden mit der Aufschrift "Kleines Dorf, großer Fußball".

"Die Stimmung war etwas besonderes", zeigte sich auch Kapitän Jan-Ole Rienhoff beeindruckt. Der 26-Jährige war in Brinkum neben Torge Maltzahn der einzige Aktive, der schon 2006 kurz vorm Aufstieg in die Regionalliga stand. Damals verspielten die Steinburger den Erfolg im letzten Moment durch eine 1:2-Niederlage gegen den SV Henstedt-Rhen. Sieben Jahre später soll alles anders werden. Und Rienhoff trug wesentlich dazu bei, dass in Brinkum der mögliche Grundstein für eine erfolgreiche Aufstiegsrunde gelegt wurde. Im Abwehrzentrum ließen er und Petrik Krajinovic über weite Strecken nichts anbrennen. In der Offensive verwandelte Rienhoff in der 45. Minute nach einem Foul an Schmidt den Strafstoß zum 2:0 - und konnte doch nicht gänzlich zufrieden sein mit seiner Torausbeute.

In der 53. Minute hätte schon alles klar sein können. Moritz Hinkelmann wurde im Strafraum gelegt, der gute Schiedsrichter Florian Heft zeigte erneut auf den Punkt. Diesmal aber scheiterte der Innenverteidiger am bärenstarken Niklas Frank. "Ich habe noch nie so einen guten Elfmeter geschossen", sagte ein ratloser Tor- und Fehlschütze nach der Partie.

An die eigene Nase fassen musste sich der SVE, dass es in den Schlussminuten doch noch einmal spannend wurde. Chance um Chance vergaben die konternden Gäste, nachdem Brinkum seit der 75. Minute in Unterzahl agierte. Der erst zehn Minuten zuvor eingewechselte Dennis Offermann sah die Gelb-Rote Karte. Trotzdem verkürzte das Team von Trainer Frank Thinius, der schon in der ersten Halbzeit vom Unparteiischen hinter die Spielfeldabgrenzung geschickt wurde, durch Esin Demirkapi auf 1:2 (85. Minute).

Wenig später musste auch der Brinkumer Dennis Mertgen vom Platz und der eingewechselte Patrick Boy machte in seinem zweiten Einsatz für den SVE schließlich alles klar (90.). Zapel sagte zu der fahrlässigen Chancenverwertung: "In diesem Moment ist mir das egal. Später in der Analyse nicht." Nun geht es im Stadion Wilschenbruch in Lüneburg (19.30 Uhr, Reiherstieg 25) gegen das Team von Lupo Martini Wolfsburg, das im ersten Spiel überraschend bei Eintracht Norderstedt verlor (0:1). Zapel erwartet "ein enges Spiel. Wolfsburg muss kommen."

Die Transferaktivitäten des SVE gehen bei dem Trubel um die Aufstiegsrunde fast unter. Mit Marc Jürgensen, 20, vom SV Todesfelde (Schleswig-Holstein-Liga) wurde ein defensiver Mittelfeldspieler verpflichtet. Ins Stocken gerät dagegen der eigentlich schon als fix gemeldete Transfer von Haris Huseni. Der 20-Jährige, derzeit vereinslos, ziert sich plötzlich, einen Vertrag zu unterschreiben, obwohl er mündlich bereits zugesagt hatte.

SV Eichede: Berndt - Fischer, Krajinovic, Jan-Ole Rienhoff, Koops - Buchholz, M. Hinkelmann - Kummerfeldt (90. Grobler), Kossowski, Maltzahn (81. Plate) - Schmidt (72. Boy).