Die Fußballer des SV Eichede gewinnen das letzte Saisonspiel in der Schleswig-Holstein-Liga mit 4:1 gegen VfB Lübeck II.

Steinburg. "Die Sieben ist omnipräsent", sagte Oliver Zapel nach dem 4:1 (0:0) des SV Eichede gegen den VfB Lübeck II. Mit dem 25. Sieg in ihrem 32. und letzten Saisonspiel hielten die Fußballer den Druck aufrecht auf die zweite Mannschaft von Holstein Kiel, die nun vier Punkte aus ihren letzten beiden Partien braucht, um den Stormarnern noch die Tabellenführung in der Schleswig-Holstein-Liga zu entreißen. Die Aufstiegsrunde ist erreicht, der Traum vom Meistertitel lebt. Doch das beherrschende Thema am gestrigen Sonntag war ein Spieler, der gar nicht anwesend war. Dennis Wagner, der bei seinen 28 Einsätzen eben jene Sieben auf dem Rücken trug - und sich drei Tage zuvor so schwer verletzt hatte.

Als die Gastgeber das Spielfeld betraten, trugen sie schwarze T-Shirts über ihren Trikots. "Alle für einen" prangte auf der Brust. Auf der Rückseite stand die Rückennummer und der Name ihres 24 Jahre alten Mannschaftskameraden geschrieben. Wagner hatte beim 5:1-Sieg gegen den TSV Altenholz einen Schien- und Wadenbeinbruch erlitten. Auch auf der Ersatzbank des SVE war die Sieben vertreten - ausgeschnitten aus einem Trikot bedeckte sie einen der Sitze.

Noch vor der Partie besuchte Zapel seinen Schützling in der Asklepios Klinik in Bad Oldesloe. "Er denkt schon wieder an die Zukunft, will früh mit der Reha anfangen", berichtete er. Beeindruckt zeigte sich der Coach vom Verhalten der anderen Spieler, die Wagner nacheinander regelmäßig Besuche abstatteten. "Daran erkennt man, dass hier etwas zusammengewachsen ist", so Zapel.

In der Partie gegen den Zwangsabsteiger aus Lübeck steckte den Steinburgern der Schock vom Donnerstag noch sichtbar in den Gliedern. Nach ereignisarmen 62 Minuten brach Torge Maltzahn mit einem herrlichen Heber den Bann, fortan entspann sich vor den Augen von Frank Thinius, Trainer des Brinkumer SV, ein attraktives Spiel. Der Club aus der Nähe von Bremen ist am kommenden Sonnabend der erste Gegner des SVE in der Aufstiegsrunde. Am Dienstag, 4. Juni, treffen die Steinburger in Lüneburg auf Lupo Martini Wolfsburg, bevor es im Ernst-Wagener-Stadion gegen Eintracht Norderstedt möglicherweise um alles oder nichts geht (Sonnabend, 8. Juni).

Neben Maltzahn, der in der 89. Minute mit seinem Treffer zum 4:1 auch den Schlusspunkt setzte, dürften die Brinkumer Nico Fischer als zweiten Matchwinner ausgemacht haben. Der Linksverteidiger erhöhte mit einem Traumtor aus 20 Metern auf 2:0 (73. Minute) und bereitete das 4:1 vor. Das zwischenzeitliche 3:1 erzielte Jan-Ole Rienhoff per Foulelfmeter (83.), nachdem Ogur Dagli für zwei Minuten den Anschluss hergestellt hatte. Die Vorarbeit zum 2:1 leistete der künftige Eicheder Emanuel Bento, der sich in der kommenden Saison gegen viele Konkurrenten um die Startelf durchsetzen muss.

Zapel gab drei Neuzugänge bekannt: Haris Huseni, 20, war zuletzt vereinslos, nachdem er im Februar beim VfB Lübeck (Regionalliga) aussortiert worden war.

Aus dem fernen Sachsen stößt Tyrone Aboagye zu den Stormarnern. Der 19-Jährige, ebenfalls Stürmer, kommt vom A-Jugendteam des Chemnitzer FC (Bundesliga Nord/Nordost). Huseni und Aboagye sind nach Arnold Lechler, 22, Bento, 19, und Lennard Bahn, 22, bereits die jungen Offensivverstärkungen vier und fünf.

Aus der eigenen A-Jugend rückt zudem Abwehrspieler Richie Nsazukidi auf.

SV Eichede: Pöhls - Fischer, M. Hinkelmann, Jan-Ole Rienhoff, Koops - Buchholz (60. F. Hinkelmann), Jacob Rienhoff - Kossowski (88. F. Osmani), Maltzahn, Kummerfeldt - Krajinovic (75. Moklis).