Im Kampf um Verbleib in der Fußball-Kreisliga liegen bei einigen die Nerven blank

Ahrensburg. An der Tabellenspitze der Kreisliga Stormarn bietet sich seit Saisonbeginn das immer gleiche Bild: Der VfL Tremsbüttel marschiert unbeirrt in Richtung Verbandsliga Süd-Ost. Schon in dieser Woche dürften die Fußballer von Trainer Marco Schier, die zuletzt dem TSV Bargteheide II beim 7:1-Sieg keine Chance ließen, den vorzeitigen Aufstieg perfekt machen.

Ganz anders sieht es im Tabellenkeller aus. Obwohl es durch den wahrscheinlichen Zwangsabstieg des TSV Bargteheide II wohl nur einen sportlichen Absteiger geben wird (das Abendblatt berichtete), zittern noch vier Vereine um den Klassenerhalt. Die schlechteste Ausgangsposition hat seit dem vergangenen Spieltag der SV Timmerhorn-Bünningstedt, der durch die 1:4-Niederlage am heimischen Schäferdresch gegen den SV Preußen Reinfeld auf den letzten Tabellenplatz fiel.

Die nervliche Belastung und leichte Reizbarkeit in der Schlussphase der Saison wurde dabei augenscheinlich. Bilanz der Partie des Abstiegskandidaten gegen den Tabellenzweiten: Drei Platzverweise, ein Polizeieinsatz und gegenseitige Beschuldigungen, die im Nachhinein niemand mehr zu be- oder widerlegen vermag.

Was war passiert? In der 72. Minute hatte Timmerhorns Claudio Przygodda die Gelb-Rote Karte gesehen. In der Folge kam es zu Wortgefechten und Rangeleien, Przygodda schlug einem Reinfelder Ersatzspieler ins Gesicht. Auch Rodrigo Bustos (Timmerhorn) und Reinfelds Florian Köpke wurden wegen Tätlichkeiten des Platzes verwiesen. Trainer Herbert Schweim: "Claudio ist ein Hitzkopf. Aber auch wie sich die Reinfelder verhalten haben, war nicht in Ordnung."

Während die Timmerhorner ihren Gegnern Beleidigungen vorwarfen, sprachen die Reinfelder von Drohungen der Gastgeber. Reinfelds Co-Trainer Christopher Naatz: "Deswegen hat ein Zuschauer die Polizei verständigt." Nach Spielschluss trafen sechs Beamte ein. "Das war unnötig", fand Schweim. "Die Spieler hatten sich schon teilweise fair voneinander verabschiedet."

Der Witzhaver SV rückte durch einen 3:2-Sieg beim SV Hamberge auf Tabellenplatz 15 vor. "Die Mannschaft hat Charakter gezeigt. Jetzt müssen wir unbedingt nachlegen", sagte Trainer Wolfgang Spethmann. Seine Schützlinge könnten vom vermeintlich dankbarsten Restprogramm profitieren. Sie gastieren bei der FSG Südstormarn und erwarten zu Hause Preußen Reinfeld, den TSV Bargteheide II und den SV Timmerhorn-Bünningstedt.