Die Landesligafußballer des Oststeinbeker SV steigen nach dem 5:2-Erfolg gegen den Hamm United FC in die Oberliga Hamburg auf.

Oststeinbek. Die Mannschaft des Oststeinbeker SV hatte es spannend gemacht, bis in die letzten Minuten der Saison hinein. Dann war das letzte Spiel gegen den Hamm United FC beendet, mit 5:2 (3:1) für die Stormarner und alle Anspannung der Saison löste sich in wilden Szenen auf. Stefan Kohfahl bildete mit seinen Schützlingen einen Jubelkreis um Imad Mokaddem, der sich anderthalb Wochen zuvor schwer verletzt hatte. "Oberliga, Oberliga, hey, hey", sangen die Aufsteiger. Dann bekam der Trainer von Onur Ulusoy eine Bierdusche verpasst. Der Oststeinbeker SV ist Landesligameister und spielt in der kommenden Saison wieder Fußball in der Oberliga Hamburg.

Unter den Zuschauern im Hammer-Park-Stadion war es kein Geheimnis mehr, dass den Gastgebern eine fürstliche Entlohnung in Aussicht gestellt wurde, sollten sie gegen den OSV punkten und somit die TuS Dassendorf zum Meister machen. 1000 Euro wären von Vereinsseite nach Hamm geflossen, zusätzlich 1400 Euro wären einem Sponsoren die Überraschung wert gewesen. Eine Motivationsspritze für eine zerrüttete Mannschaft, die zuletzt deutliche Niederlagen kassiert hatte - doch alle Tricks des Konkurrenten halfen am Ende nichts.

Der OSV legte rasant los. Vier Minuten nach dem Anpfiff erkannte Michael Meyer, dass Hamms Torwart Samuel Graudenz zu weit vor seinem Kasten stand. Sein Schuss aus 20 Metern bedeutete das frühe 1:0. Auch danach spielte nur eine Mannschaft. Damian Stenzel erhöhte per Kopf auf 2:0 (23. Minute). In der 29. Minuten verwandelte Rafael Monteiro auch den zwölften Elfmeter der Saison. Der Aufstieg schien nach einer halben Stunde perfekt.

"Nach dem 3:0 hat die Mannschaft komplett abgeschaltet. So mussten wir völlig unnötig noch mal zittern", formulierte Kohfahl zum letzten Mal in dieser Saison Kritik. Statt die zahlreichen Kontergelegenheiten sauber auszuspielen, kassierten seine Schützlinge kurz vor der Pause das 1:3 durch Timo Aschenbrenner (44.). In der 54. Minute foulte Jan Novotny im eigenen Strafraum - Oliver Kunkel erzielte den Anschlusstreffer.

Wie dieser letzte Sieg zustande kam, letztlich interessierte es niemanden mehr. Kohfahl: "Ich ziehe den Hut vor der Mannschaft. Nach dem Abstieg in der letzten Saison standen wir vor dem Nichts. Der Aufstieg ist eine Riesensensation."

Sichtlich nervös kämpfte sich der OSV dem Aufstieg entgegen und bekam zwanzig Minuten vor dem Abpfiff die entscheidende Hilfe vom Gegner. Timo Adomat (wiederholtes Foulspiel) und Serdar Yilmaz (Reklamieren) sahen direkt hintereinander die Gelb-Rote Karte.

Die Entscheidung erzwang Monteiro. In der 86. Minute war er nur unfair zu bremsen. Den fälligen Strafstoß verwandelte er zum 4:2 - sein 44. Saisontreffer. Nach der Partie sagte er: "Wir wurden vor der Saison nicht als Aufstiegskandidat gehandelt. Wie gut wir sind, wurde aber schnell deutlich, als wir in der Hinrunde mehrfach Spiele in Unterzahl gewonnen haben."

In der letzten Aktion der Saison traf der eingewechselte Alpaslan Arslan nach einem Pass von Ulusoy zum 5:2.

Oststeinbeker SV: Ceylani - D. Stenzel, Novotny, Khalili, M. Eren - Weiß, Meyer (86. Örün) - Oldag (57. Arslan), Ulusoy, H. Eren - Monteiro.