Handballfrauen verlieren wichtiges Spiel gegen Niendorf/Wandsetal mit 17:30. Rückspiel nur reine Makulatur?

Reinfeld. "Unser Traum vom Oberliga-Aufstieg ist wie eine Seifenblase geplatzt", sagte Detfred Dörling. Der Trainer der Handballfrauen der HSG Reinfeld/Hamberge machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl. Verständlich: Im ersten von zwei Entscheidungsspielen um den letzten freien Platz in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein zwischen den Vizemeistern der Schleswig-Holstein- und der Hamburg-Liga unterlag sein Team in eigener Halle der SG Niendorf/Wandsetal unerwartet hoch mit 17:30 (6:12).

Nervosität prägte von Beginn an das Spiel der Reinfelderinnen. Fehler im Anspiel und technische Mängel in der Ballannahme führten immer wieder zu unnötigen Ballverlusten, die die Gäste dankbar durch schnell eingeleitete Konter in Torerfolge ummünzten. "Ich war der Meinung, dass meine Mannschaft vom Nervenkostüm her schon weiter ist", so Dörling. "Die Niendorferinnen waren uns aber in allen Belangen überlegen."

Der 58-Jährige ärgerte sich zudem über die mangelnde Tor-Ausbeute aus dem Rückraum - normalerweise eine Stärke im Reinfelder Spiel. "Rika Tonding erzielte nur einen einzigen Treffer aus der zweiten Reihe. Aber auch unsere Außenangreiferinnen blieben weit unter ihren Möglichkeiten", sagte der Coach. "In einem so wichtigen Spiel ist das einfach zu wenig."

Reinfelds Spielerinnen schlichen nach dem Schlusspfiff mit hängenden Köpfen in Richtung Kabine. Manch eine Träne wurde unterwegs vergossen. "Unglaublich, dass wir in so einem wichtigen Spiel unsere schlechteste Saisonleistung abgeliefert haben", sagte Kreisspielerin Sandra Fuhlbrügge. Linksaußen Lara Zube zog in ihrer zweiten Saison im Team der ersten Damenmannschaft dennoch ein positives Fazit. "Wir haben mit dem zweiten Tabellenplatz viel erreicht. Vor der Saison hätte ich nie daran gedacht, dass wir als Aufsteiger so weit oben mitspielen können", sagte die 19-Jährige.

An diesem Sonntag fahren die Reinfelderinnen zum Rückspiel nach Hamburg (15 Uhr, Sachsenweg). Dörling hat seine Erwartungen heruntergeschraubt. "Den Aufstieg habe ich abgehakt. Wir wollen uns aber mit einer guten Leistung aus der Saison verabschieden", sagt der Coach, um im gleichen Atemzug das Ziel für die kommende Spielzeit auszugeben: "Nach der Vizemeisterschaft in diesem Jahr legen wir nächste Saison einen drauf und werden Meister." Dörling kann für seine Meistermannschaft in spe bisher drei Neuzugänge vermelden: Anna-Lena Tetzlaff kommt von der HSG Holstein Kiel/Kronshagen und verfügt als Rückraumspielerin über mehrere Jahre Oberliga-Erfahrung.

Sandra Bernert und Sina Rostock wechseln von der HSG Tills Löwen in den Norden Stormarns. Beide Handballerinnen nehmen bereits am Training des Schleswig-Holstein-Liga-Aufsteigers teil. Die 23 Jahre alte Polizeibeamtin Bernert soll als Kreisspielerin für mehr Durchschlagskraft im Reinfelder Angriff sorgen. Die zwei Jahre jüngere Rostock kann variabel im linken oder rechten Rückraum eingesetzt werden. Dörling: "Sandra und Sina passen perfekt in unser Spielsystem."

Die Tore für die HSG Reinfeld/Hamberge erzielten: Lina Tonding (4), Madeline Feierabend (3), Kerstin Albrecht, Lena Powierski, Svenja Tonding (je 2), Jessica Fuhlbrügge, Janine Sachse, Maike Waldeck, Rika Tonding (je 1).