Oststeinbeks Landesligafußballer verpassen mit 0:1 bei der TuS Dassendorf die Vorentscheidung im Titelkampf. Kopf-an-Kopf-Rennen spitzt sich zu.

Oststeinbek. Es bleibt spannend: Die Entscheidung um den Titelgewinn in der Fußball-Landesliga ist vertagt. Nach der 0:1 (0:0)-Niederlage des Oststeinbeker SV im Topspiel bei der TuS Dassendorf spitzt sich das Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Ausnahme-Mannschaften der Hansa-Staffel zu.

Die Dassendorfer liegen zwei Spieltage vor Saisonschluss mit 67 Punkten vorn, die Stormarner haben drei Zähler weniger, zusätzlich aber noch am heutigen Donnerstag (19 Uhr, Öjendorfer Weg) das Nachholspiel beim SC Vorwärts-Wacker zu bestreiten. Sollten beide Teams ohne weiteren Ausrutscher durchkommen, würde das Torverhältnis darüber entscheiden, welche der zwei Mannschaften als Meister sicher in die Oberliga aufsteigt - und in dieser Hinsicht liegen die Oststeinbeker klar vorn. "Dennoch haben wir jetzt den Druck, alles gewinnen zu müssen", ärgerte sich Trainer Stefan Kohfahl.

Das wäre den in dieser Saison bis dahin ungeschlagenen "Men in black" um ein Haar erspart geblieben. Doch in der 90. Minute holte Mehmet Eren mit einer ungestümen Aktion seinen Gegenspieler Luc Ndjock von den Beinen - Schiedsrichter Patrick Ittrich (MSV Hamburg) zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Wohl eine vertretbare Entscheidung, auch wenn Eren heftig protestierte und angab, zuerst den Ball gespielt zu haben. Der früher beim SV Eichede spielende Dennis Sudbrak verwandelte den Strafstoß eiskalt zum Dassendorfer Sieg.

Auch wenn der Treffer spät fiel, unverdient war er nicht. Die Platzherren wirkten entschlossener, gedankenschneller und giftiger in den Zweikämpfen. Kohfahl ging das manchmal sogar zu weit: "Bei einem weniger großzügigen Schiedsrichter hätte der Gegner das Spiel sicher nicht mit elf Mann beendet", sagte er. Die Oststeinbeker wurden oft so früh attackiert, dass sie nur selten dazu kamen, ihr Kurzpassspiel aufzuziehen. Hochkarätige Chancen hatten sie nicht.

Im eigenen Strafraum wurde es bei Standardsituationen am gefährlichsten: In der 47. Minute traf Dassendorfs Peter Iwosa nach einer Ecke per Kopfball die Latte, wenig später landete ein Freistoß von Ricardo Nunes am Pfosten. Glück für die Gäste, dass Yannic Reichenbach so überrascht war, dass er den Abpraller aus einem Meter am Tor vorbei schoss (57.). Insgesamt sahen die knapp 400 Zuschauer eine packende, wenn auch nicht immer hochklassige Partie. "Beide Mannschaften haben dennoch gezeigt, dass sie eigentlich eine Klasse höher gehören", sagte Dassendorfs Trainer Jan Schönteich. "Es wäre bitter, wenn es wegen der Konstellation in den höheren Spielklassen nur einer gelingen würde."

Nur wenige Ältere werden sich erinnern - aber schon einmal hatten sich Dassendorfer und Oststeinbeker ein dramatisches Rennen um den Titel geliefert. Vor fast genau 51 Jahren lagen beide in der damaligen Kreisklasse punktgleich an der Tabellenspitze, ehe es am letzten Spieltag zum direkten Aufeinandertreffen kam: Die Dassendorfer führten bis zur 87. Minute mit 5:2, ehe Oststeinbek noch das Unmögliche möglich machte mit drei Treffern zum 5:5 ausglich. Da das Torverhältnis damals noch nicht relevant war, erzwangen die Stormarner damit ein Entscheidungsspiel, das der Gegner durch ein Elfmetertor jedoch mit 1:0 für sich entschied.

Oststeinbeker SV: Ceylani - Khalili, Ulusoy, Novotny, M. Eren - Mokaddem, Meyer - H. Eren (90. Ziolek), Arslan (80. Stenzel), Monteiro - Örün (57. Oldag)