Kreisligafußballer machen ihrem Namen als Favoritenschreck alle Ehre

Ahrensburg. Über zwei Jahre ungeschlagen. 763 Tage ohne Niederlage. 59 Spiele hintereinander nicht besiegt. Wie man es auch ausdrückt, die Kreisligafußballer des VfL Tremsbüttel blicken auf eine Serie zurück, die ihresgleichen sucht. Nun ist sie beendet.

"Das war ein Sieg für die Geschichtsbücher", ordnete Jochen Prieß, Trainer des SV Preußen Reinfeld, das 2:0 (0:0) seiner Schützlinge als einen historischen Erfolg ein. Die Reinfelder machten ihrem Ruf als Favoritenschreck mal wieder alle Ehre, nachdem sie in den vergangenen zwei Spielzeiten vor allem im Kreispokal gegen die Schleswig-Holstein-Ligisten für Furore gesorgt hatten. In dieser Saison schalteten sie den SSC Hagen Ahrensburg (3:2) aus, ein Jahr zuvor den SV Eichede (5:4).

Auch in der Mannschaftskasse macht sich der Coup bemerkbar. 500 Euro hatte ein Sponsor für den nun eingetretenen Fall ausgelobt. Die Prämie wird für die Abschlussfahrt nach Mallorca verwendet. Ausschlaggebende Motivationshilfe war sie laut Prieß nicht. "Wir wollten unbedingt die Ersten sein und hätten das Spiel auch ohne Prämie gewonnen", sagte er.

Durch den Sieg fügten die Reinfelder den Tremsbüttelern nicht nur den ersten Punktverlust überhaupt in der laufenden Saison zu, sie entrissen ihnen auch die Tabellenspitze. Mit einem Punkt Vorsprung belegen sie den Aufstiegsplatz - wenn auch mit zwei absolvierten Spielen mehr. Wer nun aber mit einer Reinfelder Kampfansage rechnet, sieht sich getäuscht. Prieß: "Der VfL wird kein Spiel mehr verlieren. Dass wir sie in einer Partie schlagen können, wussten wir. Über die gesamte Saison gesehen sind sie aber zu stark."

Dass bei seiner Mannschaft nun das große Zittern beginnt, glaubt auch Trainer Marco Schier nicht. "Es wird eine Trotzreaktion geben", sagte er. "Wir dürfen jetzt nicht den Fehler machen, zu sehr mit uns zu hadern. Auf die Bilanz von 763 Tagen ohne Niederlage können wir stolz sein."

Darüber, dass der Reinfelder Sieg verdient war, herrschte auf beiden Seiten Einigkeit. Im ersten Durchgang trafen die Tremsbütteler Jan Beyer und Dirk Schneider Aluminium. Nach der Pause scheiterte Reinfelds Dennis Lie zweimal an der Latte. Nach Thomas Aldermanns Treffer zum 1:0 (66. Minute) hatten die Gäste nicht mehr viel entgegen zu setzen. Tilman von Horn machte den Sack zu (83.).