Ahrensburger Fußballer vom SSC Hagen unterliegen Spitzenreiter der Schleswig-Holstein-Liga 0:4. Innenverteidiger Erik Lembke verlässt den Verein zum Saisonende.

Ahrensburg. Der Zorn war rasch verraucht. Gerade noch hatten die Fußballer des SSC Hagen Ahrensburg lautstark gehadert. Mit dem Schiedsrichter, mit den Mannschaftskollegen oder mit sich selbst. Sie ärgerten sich über die auch in der Höhe verdiente 0:4 (0:2)-Niederlage gegen Holstein Kiel II. Doch als sie sich nach dem Abpfiff am Mittelkreis versammelten, konnten sie schon wieder lachen. Eine Niederlage gegen den Tabellenführer der Schleswig-Holstein-Liga ist für den Aufsteiger zu verkraften.

Mit ihrer Leistung in der ersten Halbzeit zeigten sich die Ahrensburger allesamt zufrieden. Lauffreudig verschoben sie bei Kieler Ballbesitz ihre Defensivreihen und hatten die gefährlichen Angreifer im Griff - mit einer Ausnahme: Timo Nath, drittbester Torjäger der Liga, deckte immer wieder die Lücken im Abwehrverbund des SSC auf. Sein Treffer zum 0:1 (13. Minute) resultierte aus der Sicht vieler Hagener aus einer Abseitsstellung. Nachdem Nath zwei weitere Großchancen hatte liegen lassen, erhöhte er in der 35. Minute nach einem Eckball auf 0:2.

"Auch wir hatten unsere Chancen. Kiel hat aber in der ersten Halbzeit jeden unserer Fehler bestraft. Nach der Pause war deren Klasse dann einfach zu groß", sagte Innenverteidiger Erik Lembke, der zudem seinen Abschied zum Saisonende bekannt gab. Für den 26 Jahre alten Familienvater verschieben sich nach vier Jahren Fußball beim SSC die Prioritäten. Der Verlust seines Kapitäns wird Trainer Jan Jakobsen auf Sicht stärker schmerzen, als die höchste Saisonniederlage gegen die Kieler. "Das ist traurig für uns. Aber seine Tochter und die Ausbildung sind wichtiger."

Der Großteil der Mannschaft wird dem Verein erhalten bleiben. Außer Lembke und Cedric Lühmann haben bereits alle Spieler in Aussicht gestellt, auch in der kommenden Saison an der Hagener Allee aufzulaufen.

Spätestens mit dem Ballverlust durch Christopher Herklotz in der eigenen Hälfte war die Partie entschieden. Tom Warncke nutzte die entstandene Überzahlsituation zum 0:3 (51.). Bojan Stäcker, neben Torwart Robert Block stärkster Ahrensburger des Tages, sagte: "Danach hatten wir keinen Zugriff mehr, haben die Ordnung verloren."

Zunehmend machte sich bei den Hausherren der Aufwand bemerkbar, den sie im ersten Durchgang betrieben hatten. Kraft und Konzentration schwanden, während die gesättigten Gäste nur noch gelegentlich ihre Klasse, die auch zum 0:4 durch Raphael Gertz führte (78.), demonstrierten. Es hätte sich wohl niemand beschwert, wenn Schiedsrichter Daniel Gawron (TuS Osdorf) zehn Minuten früher abgepfiffen hätte.

Die Fehleranalyse Jakobsens ähnelte seiner Ansprache vor dem Spiel, mit dem Unterschied, dass er sie nun in der Vergangenheit formulierte: "Wir wollten bei Eckbällen aufpassen und Ballverluste in der Zentrale vermeiden."

SSC Hagen Ahrensburg: Block - Krebs (56. Jokisch), Lembke, Lindenau, Schmidt-Hartwigsen - K. Pohlmann, Stäcker, Herklotz, Lühmann, (56. Leptien), Janelt (80. Jobmann) - Scharf.