Mitarbeiter verschiedener Fachbereiche starten am Sonntag beim 28. Haspa Marathon in Hamburg im Staffelwettbewerb

Bad Oldesloe . "Nach dem Bombenanschlag in Boston werden wir beim Hamburg-Marathon mit einem mulmigen Gefühl an den Start gehen", sagt Stefan Leutelt. "Aber niemand hat den Wunsch geäußert, zu Hause zu bleiben."

Der Leiter der Bauverwaltung der Kreisverwaltung Stormarn startet mit fünf Kollegen und zwei Kolleginnen am kommenden Sonntag beim 28. Haspa Marathon Hamburg im Staffelwettbewerb. Zwei Teams mit je vier Läufern nehmen die in vier unterschiedlich lange Abschnitte aufgeteilte Strecke (16,3, 11,2, 5,4 und 9,4 Kilometer) in Angriff . Das erste Quartet startet in der Reihenfolge: Roland Strelow, Carsten Brandt, Britta Kanneberg und Andreas Garthaus. Die zweite Staffel geht mit Andreas Lehmann, Martin Beck, Tanja Stoppel und Schlussläufer Leutelt an den Start. "Beide Staffeln haben sich zum Ziel gesetzt, eine Zeit unter vier Stunden zu laufen", so Leutelt.

Der 52 Jahre alte Oldesloer leitet seit gut 20 Jahren die Betriebssportgemeinschaft der Kreisverwaltung. Rund 100 Mitarbeiter nehmen regelmäßig das Angebot wahr. "Bei 550 Mitarbeitern der Kreisverwaltung ist das eine erfreuliche Quote", sagt Leutelt. Neben dem Laufsport werden die Sparten Fußball, Volleyball, Badminton, Tennis, Sportschießen und Freizeitspaß angeboten.

Die Idee zur Teilnahme am Staffelwettbewerb kam von anderer Seite. Martin Beck, Mitarbeiter im Fachdienst Planung und Verkehr, brachte den Hamburger Marathon ins Gespräch: "Vergangenes Jahr schrieben wir alle Mitarbeiter unseres Hauses an und informierten sie über unser Vorhaben", sagt Beck, 55.

Tanja Stoppel aus der Kreisschulverwaltung meldete sich als eine von zwei weiblichen Teilnehmerinnen. Die 40-Jährige begann vor drei Jahren mit dem Laufsport - aus einer Notsituation heraus. "Ich musste unbedingt etwas für meine Gesundheit tun und ein paar Kilo abnehmen", sagt Stoppel. Aus den angestrebten "ein paar Kilo" wurden - unter ärztlicher Aufsicht - 64 Kilogramm. "Das habe ich einzig und allein dem Laufen zu verdanken", sagt sie.

Stoppel bleibt weiterhin ehrgeizig: Bis zu fünfmal pro Woche holt sie die Laufschuhe aus dem Schrank und läuft Einheiten zwischen zwei und drei Stunden. Dabei hört sie über Kopfhörer Dance- oder Housemusik. "Diese Musikstile bringen mich so richtig auf Trab", sagt die 40-Jährige, die auch ihre Ernährung umgestellt hat. "Aber nicht zu drastisch. Ich erhöhe dafür lieber mein Laufpensum", sagt sie.

Für Leutelt hat der Betriebssport auch eine soziale Funktion. Er sagt: "Es werden fachbereichsübergreifend Kontakte geknüpft. Das wirkt sich positiv auf das Betriebsklima aus." Leutelt selbst fing Mitte der 1980er-Jahre mit dem Laufsport an. Auf Musik verzichtet der 52-Jährige. "Ich unterhalte mich lieber mit meinem Laufpartner", so Leutelt. Als ehemaliger Eishockey- und Fußballspieler hat sich Carsten Brandt nunmehr voll und ganz dem Ausdauersport verschrieben. Der Mitarbeiter des Fachdienstes Wasserwirtschaft begann mit dem Laufen vor knapp vier Jahren. Zuvor spielte er im Trikot der vor knapp zwei Jahren aufgelösten Fußballgemeinschaft Stormarn 2000, einem Zusammenschluss der Fußballabteilungen des SV Großhansdorf und des SV Siek.

Auf dem Eis jagte er dem Puck in den Farben der Crocodiles Hamburg hinterher - vor mehr als zehn Jahren. Mittlerweile zieht es den 32-Jährigen ein bis zweimal in der Woche auf seine bevorzugte Laufstrecke im Norden der Kreisstadt. "Ich laufe häufig gemeinsam mit meiner Freundin Britta Frerichman. Ich muss zugeben, dass sie doch des Öfteren die treibende und motivierende Kraft von uns beiden ist", so Brandt.

Teamgeist wird beim Staffelwettbewerb des Haspa Marathon Hamburg groß geschrieben: Am kommenden Sonntag wird jedes Quartett gemeinsam über die Ziellinie laufen. "Kurz vor den Messehallen trennt sich der Streckenverlauf der Marathonläufer von dem der Staffelläufer", so Leutelt. "Kurz nach der Gabelung werden die drei anderen Staffelmitglieder auf den Schlussläufer warten und gemeinsam mit ihm die Ziellinie überqueren."