Günther Rathje legte 1973 Grundstein für Erfolg der Abteilung. Damenmannschaft stieg dreimal in zweithöchste Spielklasse auf. U-17-Mädchen spielen in Jugendbundesliga

Ahrensburg. 16. März 1973 - Schlagersängerin Marianne Rosenberg stand mit "Jeder Weg hat mal ein Ende" in den Hitlisten. Zur gleichen Zeit fing für eine kleine Anhängerschar des Basketballsports mit der Gründung einer eigenen Sparte im Ahrensburger TSV der Weg erst an. Knapp vier Monate später - am 7. Juli 1973 - folgte der nächste offizielle Schritt: Die Sparte wurde im Hamburger Basketball-Verband (HBV) aufgenommen.

40 Jahre Basketballsport in Ahrensburg sind mit dem Namen Günther Rathje verknüpft. 18 Jahre leitete er die Geschicke der Abteilung, die sich innerhalb von fünf Jahren zur drittstärksten im HBV entwickelte. 1975 notierte der Verein einen ersten sportlichen Erfolg: Die U-12-Mädchen belegten bei der Hamburger Meisterschaft den zweiten Platz.

Unter Trainer Eli Araman gelang der erste Aufstieg in die zweite Bundesliga

Sechs Jahre später gewann die weibliche A-Jugend erst die Hamburger und dann die norddeutsche Meisterschaft. Das Team verpasste mit Rang vier bei den deutschen Titelkämpfen nur knapp eine Medaille. Parallel spielten die Jugendlichen bereits im Damenbereich. Mit Erfolg: Sie gewannen neben der Hamburger Meisterschaft auch den Pokalwettbewerb, stellten zudem sechs von zehn Hamburger Auswahlspielerinnen.

Unter dem ägyptischen Trainer Eli Araman sicherte sich der ATSV am vorletzten Spieltag der Saison 1982/83 durch einen 76:52-Erfolg beim TSV Osnabrück vorzeitig die Meisterschaft - und den damit verbundenen erstmaligen Aufstieg in die zweite Bundesliga. Fünf Jahre hielten sich die Stormarnerinnen in der zweithöchsten Spielklasse - dann stiegen sie in die Regionalliga ab.

Noch zweimal gelang den Stormarnerinnen die Rückkehr in die zweite Bundesliga: 1990 unter Trainer Dietmar Kienast und 1994 unter Coach Olaf Reichert. Die Qualifikation zum dritten Aufstieg war mit einem Unfall verbunden: Vier Spieltage vor Ende der Regionalligasaison steuerte Trainer Olaf Reichardt den Mannschaftsbus mit Ziel Berlin langsam durch die Schneewehen auf der A 24, als ein Auto von hinten mit hoher Geschwindigkeit auffuhr. Einige Spielerinnen erlitten Prellungen, andere Schleudertraumata. Die Partie bei der BG Zehlendorf wurde abgesagt, die nachfolgenden Spieltage verlegt.

Es stellte sich die Frage: Wie stecken die auf Tabellenrang zwei liegenden Stormarnerinnen das Unglück im Meisterschaftsduell mit dem Eidelstedter SV weg? Der Deutsche Basketball-Verband (DBV) gab zwar nicht die Antwort, nahm aber beiden Teams die sportliche Entscheidung ab, indem er die zweite Bundesliga von zehn auf zwölf Mannschaften aufstockte. Somit ebnete er auch dem Tabellenzweiten den Weg zum Aufstieg.

1995 gab es einen Umbruch: Sportliche und personelle Gründen zwangen den Verein zu einem Rückzug in die Oberliga. Die neu formierte Damenmannschaft marschierte auf Anhieb in die erste Regionalliga durch, wo sie sich für zwei Spielzeiten hielt. Heute sind die Ahrensburgerinnen eine feste Größe in der zweiten Regionalliga.

Carsten Schittkowski übernahm 2010 die Verantwortung als Übungsleiter. In der neu strukturierten zweiten Regionalliga Nord-West arbeitet er eng mit dem Trainerduo Marc Köpp/Katharina Kühn der Ahrensburger U-17-Jugendbundeligamannschaft zusammen. In ihrer ersten Saison (2011/12) verpassten die Wild Wings in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga unter dem Trainergespann Angela Niack-Thänert und Kaya-Alina Jensen den Klassenerhalt. Über ein Qualifikationsturnier - nun unter der Leitung des Duos Köpp/Kühn - sicherten sie sich das Teilnahmerecht für die Saison 2012/13. Die Saison verläuft erfolgreich: Als Dritte der Vorrunde qualifizierten sich die Ahrensburgerinnen für die Play-offs.

Männermannschaften können an die Erfolge der Frauen nicht anknüpfen

In der Auftaktrunde gegen das Team Göttingen entschieden beide Mannschaften ihre Heimspiele für sich. Am Sonntag, 7. April, kommt es im Göttinger Hainberg-Gymnasium (15 Uhr) zum dritten Aufeinandertreffen.

Die Entscheidung der Basketballsparte, der Jugendarbeit Priorität zu verleihen, zahlte sich bereits im vergangenen Jahr aus: Die weiblichen U-15-Mädchen wurden deutscher Vizemeister, die U-13- und U-17-Teams jeweils norddeutsche Vizemeister.

Für die Herrenmannschaften des Vereins lief es in den vergangenen vier Jahrzehnten bei weitem nicht so erfolgreich. "Mehr als die Oberliga war für uns nicht drin", sagt Abteilungsleiter Stefan Prohaska und fügt an: "Mit Sportarten wie Fuß- oder Handball hat der Basketballsport bei den Herren starke Konkurrenz."

Stefan Möller - seit 2006 als Teammanager verantwortlich - legte beim Amtsantritt einen Fünf-Jahres-Plan vor. Er sagt: "Wir wollten den Ahrensburger TSV im Basketball als eine der führenden Adressen in Hamburg und Umgebung etablieren. Im Damenbereich ist uns das schon gelungen."