Jugendbundesliga-Basketballmädchen gewinnen Play-off-Rückspiel gegen Team Göttingen mit 56:54

Ahrensburg. Unter dem Druck des vorzeitigen Ausscheidens haben die U-17-Basketballmädchen des Ahrensburger TSV in der ersten Runde der Play-offs mentale Stärke bewiesen: Die Stormarnerinnen besiegten im Rückspiel das Team Göttingen knapp mit 56:54 (26:24).

Da die K.o.-Runden im Modus "best of three" ausgetragen werden, muss nach der 52:88-Hinspielniederlage der "Wild Wings" nun eine dritte Begegnung die Entscheidung bringen. Nachteil für die Ahrensburgerinnen: Sie treten am Sonntag, 7. April, wiederum in Göttingen an (12 Uhr, Carl-Schumann-Sporthalle). Mit dem OSC Osnabrück steht der Gegner in der zweiten Runde bereits fest.

"Wir haben 36 Minuten lang auf sehr hohem Level gespielt", sagte Marc Köpp, Trainer des Tabellendritten der Weiblichen-Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (WNBL) Nord. Der Coach gewann der hohen Auftaktniederlage gegen den Tabellenzweiten der WNBL-Gruppe West sogar einen Vorteil ab. Er sagte: "Der Gegner war scheinbar auf einen Spaziergang eingestellt. Er hat uns in puncto Spiel- und Nervenstärke unterschätzt."

Mentale Stärke bewies allen voran Ahrensburgs Centerspielerin Nora Reimann: Fünf Sekunden vor der Schlusssirene - beim Spielstand von 54:54 drohte eine Verlängerung - bekam die 17-Jährige zwei Freiwürfe zugesprochen. Eiskalt schritt sie zur Freiwurflinie und verwandelte den ersten zum 55:54. Ebenso den zweiten - 56:54.

Den Gästen verblieben nur noch wenige Sekunden für einen Gegenangriff. Göttingens Maj vom Hofe wagte einen letzten Wurfversuch: Der Ball tanzte kurz auf dem Ahrensburger Korbring, ehe er zur Freude der Gastgeberinnen und ihrer Anhänger seitlich herabfiel.

"Ich habe alles um mich herum ausgeschaltet und mich nur darauf konzentriert, was mein Trainer mir für die Ausführung von Freiwürfen mit auf den Weg gegeben hatte", sagte Nora. Gleich darauf lüftete sie das kleine Geheimnis: "Ich soll aufpassen, dass ich beim Wurf nicht im Rücken einknicke." Teammanager Stefan Möller lobte ebenfalls den Auftritt der 17-Jährigen, die 14 Punkte zum Ahrensburger Erfolg beisteuerte. Er sagte: "Nora hat nicht nur die entscheidenden Punkte gemacht, sondern dominierte mit ihren Rebounds sowohl in der Abwehr als auch im Angriff."

Wie schon mehrfach in der laufenden Saison war Jasmin Zimmermann beste Werferin ihrer Mannschaft. Die 15-Jährige erzielte 22 Punkte.

Köpp fand für das zweite Aufeinandertreffen der beiden Teams die richtige taktische Marschroute. "Wir haben die gesamte Spielzeit über mit einer kompakten Zonenverteidigung gespielt - was eigentlich überhaupt nicht mein Stil ist", sagte der Übungsleiter und fügte an: "Wir haben körperlich hervorragend dagegen gehalten und sind nicht wie im Hinspiel den Zweikämpfen aus dem Weg gegangen." Der Trainer hob die Leistung von Mirja Beckmann hervor, die mittlerweile zu einer festen Größe im Ahrensburger Team herangereift ist.

In Göttingen noch eher ängstlich agierend, suchte die 15 Jahre alte Centerspielerin förmlich den Körperkontakt und erzielte für ihr Team in der Schlussphase wichtige Punkte.

Köpp will in elf Tagen beim Team Göttingen mit der gleichen Taktik auftreten. Er sagte: "Die Göttinger Spielerinnen sind athletischer und physisch präsenter als wir. Aber wenn meine Mannschaft den Körperkontakt im Zweikampf sucht und sich physisch durchsetzt, werden wir auch auswärts eine Chance haben."

Die weiteren Punkte für den Ahrensburger TSV erzielten: Mirja Beckmann (8), Merle Bitter (6), Kaja Wittkowski (5), Clara Schwartz (1).