Schimmerin Kim Merle Fürstenwerth vom FC Voran Ohe wird in Hannover Juniorenmeisterin über 400 Meter Lagen

Reinbek. "Ich möchte später zwei eigene Kinder, oder auch vier. Nur bitte keine drei", sagt Kim Merle Fürstenwerth. Die 17-Jährige vom FC Voran Ohe weiß, wovon sie spricht - sie belegt auf der Hamburger Erich-Kästner-Gesamtschule das Profil Biologie und Pädagogik. "Ein sogenanntes ,Sandwichkind' muss anders als das ältere Kind von Geburt an um die Aufmerksamkeit der Eltern konkurrieren, verliert aber den Sonderstatus des Jüngsten an das später geborene Kind", erklärt die Zwölftklässlerin, und fügt hinzu: "Und das kann sich auf seine weitere Entwicklung auswirken."

Die 17-Jährige trainiert in der Schwimmschule ihrer Eltern in Hamburg-Farmsen mehrere Kindergruppen. Für das eine oder andere kleine Schwimmtalent erfüllt Kim Merle bereits eine Vorbildfunktion - gehört sie doch in ihrer Altersklasse zu Norddeutschlands besten Schwimmerinnen über 400 Meter Lagen. Was sie erneut eindrucksvoll unter Beweis stellte: Bei den Norddeutschen Junioren- und Jahrgangsmeisterschaften über die langen Strecken in Hannover sicherte sich die 17-Jährige in der offenen Wertung in 5:04,53 Minuten den Titel - mit mehr als drei Sekunden Vorsprung auf die Zweitplazierte Maxine Wolters (SG Bille Hamburg, 5:07,99 Minuten).

Kim Merle trat auch über 800 Meter Freistil (Juniorinnen) an und schlug nach 9:30,82 Minuten als Dritte am Beckenrand an. "Der Verband schreibt einen zweiten Start vor", sagt Kim Merle im Hinblick auf das vom Deutschen Schwimm-Verband vor einigen Jahren geänderte Regelwerk für Jahrgangsmeisterschaften. Es soll verhindern, dass Kinder und Jugendliche sich zu früh auf eine Distanz spezialisieren.

Vor gut zwei Jahren wechselte Kim Merle vom Olympiastützpunkt Hamburg zum FC Voran Ohe. "Kim Merle ist ab und an etwas trainingsfaul. Sie ist aber ein absoluter Wettkampftyp und sehr ehrgeizig", sagt Constantin Depmeyer. Als ihr Trainer sieht er Kim Merles Stärken eher auf den kürzeren Distanzen. "Ich schätze sie auf 100 und 200 Meter Lagen stärker ein", so der Coach.

Bis zu acht Mal in der Woche trainiert Kim Merle unter seiner Leitung in der Schwimmhalle Barsbüttel. Die in Hamburg wohnende 17-Jährige zeigt sich von ihrem Umfeld in Stormarn begeistert. "Ich habe für mich die idealen Trainingsbedingungen und mit Constantin den optimalen Trainer gefunden", so Kim Merle. Wenn es ihre Zeit zulässt, schaut sie sich im Fernsehen gern Liebesfilme an. "Am besten gefallen mir die Verfilmungen der Romane meines Lieblingsautors Nicholas Sparks", sagt die 17-Jährige, deren Vorfreude auf ein bestimmtes wöchentliches Ereignis auch nach Jahren ungebrochen ist: "Quinny", die zwölfjährige Dalmatinerhündin der Großmutter, genießt für ein paar Stunden die Obhut der Fürtenwerths. "Trotz ihres hohen Alters spielen wir viel oder gehen ausgiebig spazieren", sagt Kim Merle.

Als Tochter der ehemaligen Leistungsschwimmer Arne und Britta Fürstenwerth bekam Kim den Schwimmsport mit in die Wiege gelegt: "Mit Babyschwimmen hat bei mir alles angefangen." Sie würde gern ihrem zwei Jahre älteren Bruder Finn Bastian nacheifern, der seit vergangenem Jahr das Catawba-College in Salisbury im US-Bundesstaat North Carolina besucht. "Über ,WhatsApp' kommunizieren wir regelmäßig, wir haben ein sehr enges Verhältnis", sagt Kim Merle, deren nächstes Ziel die Deutschen Meisterschaften Ende April in Berlin sind.

In Hannover gelangten Stormarner Schwimmer in ihren Altersklassen noch zu weiterem Edelmetall: Kims Vereinskamerad Jonah Sumfleth sicherte sich drei norddeutsche Jahrgangs-Meistertitel. Der 15-Jährige (Jahrgang 1997) siegte über 800 Meter Freistil (8:45,55 Min.), 400 Meter Lagen (4:43,02 Min) und 1500 Meter Freistil (16:57,81 Min). Kristoffer Schweder (FC Voran Ohe, Jahrgang 2001) schlug über 800 Meter Freistil (10:13,69 Min.), 400 Meter Lagen (5:40,11 Min.) und 1500 Meter Freistil (19:13,13 Min.) als Zweiter an. Drei weitere Silbermedaillen gingen an den Ahrensburger TSV: Laura Bendfeldt (Juniorinnen) schwamm über 400 Meter Lagen (5:13,40 Min.), 800 Meter Freistil (9:27,54 Min.) und 1500 Meter Freistil (18:37,79) die zweitschnellste Zeit. In der offenen Klasse verpasste sie nur knapp einen Platz auf dem Treppchen - ihre Zeit über 400 Meter Lagen reichte für Rang vier.

Weitere gute Platzierungen für Schwimmer des FC Voran Ohe gelangen Fynn Mohlfeld (Jahrgang 2000) als Fünfter über 400 Meter Lagen (5:47,15 Min.), Laura Reckmann (Jahrgang 1999) als Sechste über 1500 Meter Freistil (20:10,04 Min.) und Dreizehnte über 800 Meter Freistil (10:33,47). Lisa Schleiwies belegte über 800 Meter Freistil (10:26,65 Min.) den neunten, Giulia Hombach über 1500 Meter Freistil (20:46,94 Min.) den dreizehnten Rang (beide Jahrgang 1999).