Den Erfolg im Doppel verdankt der Sieker Zweitligaspieler der Verletzung eines Gegners

Siek. Begeistert war er nicht. Die Medaille für den dritten Platz im Doppel bei den Deutschen Tischtennis-Meisterschaften in Bamberg nahm Deniz Aydin, 26, mit gequältem Lächeln entgegen. Das Zweitliga-Ass des SV Siek wusste zu genau, dass es die Ehrung vermutlich nur einem glücklichen Umstand verdankte.

In die Vorschlussrunde waren Aydin und Sebastian Borchardt (Hertha BSC) kampflos eingezogen. Bastian Steger (1. FC Saarbrücken), Titelverteidiger in Doppel und Einzel, verspürte ein Ziehen im Oberschenkel und verzichtete darauf, sich dem Risiko einer Verschlimmerung der Verletzung auszusetzen. Gegen Steger und Lars Hielscher (TTC Ruhrstadt Herne) wären Aydin/Borchardt vermutlich ähnlich chancenlos gewesen wie im Halbfinale beim 0:4 gegen den früheren Sieker Lennart Wehking (1. FC Köln) und Nico Christ (TV 1879 Hilpoltstein). Das alles nahm Aydin die Freude am dritten Platz. "Wenn ich ehrlich sein soll, hätte ich die Medaille lieber im vergangenen Jahr errungen. Damals hatten Sebastian und ich nur hauchdünn 3:4 im Viertelfinale verloren", sagte er.

Im Einzel errang Sieks Nummer zwei programmgemäß den ersten Gruppenplatz. Nach unerwarteten Schwierigkeiten mit Jonas Christmann (FSV Mainz 05/3:2) kamen die weiteren Erfolge über Lars Beismann (SV Bolzum) und Matthias Bomsdof (Fortuna Passau/je 3:0) souverän zustande. Das Aus folgte in der ersten Hauptrunde gegen Liang Qiu (TTC Frickenhausen), als Aydin einfach keine Fahrt aufnahm und beim 8:11, 11:6, 8:11, 11:13, 7:11 die letzte Sicherheit in seinen Aktionen vermissen ließ.

"Ich hatte mir Chancen gegen ihn ausgerechnet, bin dann aber verkrampft", ärgerte sich der Mann, der mit seinem riskanten Spiel oftmals die Fans in der Sieker Mehrzweckhalle in Atem hält. Seitdem er aber berufsbedingt das Training einschränken musste, tritt Aydin auf der Stelle.

Bekanntschaft mit Lian Qiu machte bei diesen Titelkämpfen auch Christian Velling. Der Regionalliga-Spieler des TSV Bargteheide, 22, unterlag dem früheren deutschen Schülermeister im Gruppenspiel 1:3. Auch in den weiteren Partien gab es für Norddeutschlands Überraschungs-Vizemeister nichts zu holen. Dem zukünftigen Sieker Richard Hoffmann (BW Langförden) unterlag er ebenso 0:3 wie Arne Hölter (Hilpoltstein). Hölter und dessen Vereinsgefährte Dennis Dickhardt erwiesen sich dann auch im Doppel als zu stark. Velling und Partner Hartmut Lohse (TSV Schwarzenbek) mussten sich 1:3 geschlagen geben.