Ahrensburger TSV richtet am Sonntag Landesmeisterschaften in der Rhythmischen Sportgymnastik aus

Ahrensburg. Die rhythmischen Sportgymnastinnen des Ahrensburger TSV geben sich vor den Landesmeisterschaften in eigener Halle selbstbewusst: Auf die Frage, wer sich am kommenden Sonntag einen Platz auf dem Treppchen zutraut, recken alle sechs Teilnehmerinnen blitzschnell einen Arm in die Höhe.

Die darauf folgende Frage - wer leicht nervös sei - löste bei Fünfen dasselbe Handzeichen aus, nur Lene Jonsson behält ihren Arm unten. "Ich werde ganz cool an die Sache herangehen", sagt die Zehnjährige. Kann sie auch: Die Jüngste im Bunde gewann im vergangenen Jahr in der Kinderklasse bereits drei Landestitel. Die junge Ammersbekerin, die als erste Starterin für den ATSV mit dem Reifen in den Wettkampf gehen wird, fiebert besonders ihrer Kür mit der Keule entgegen: "Das macht mir am meisten Spaß", sagt Lene.

Gemeinsam mit Camilla Aubakirov, Pia Möller, Karla Schmidt, Lara-Yaren Neumaier und Elisabeth Heine (alle Ahrensburger TSV) will sie am Sonntag, 3. März, die Farben des Kreises bestmöglich vertreten. Die Stormarnerinnen messen sich mit den Mädchen des Kieler TB und des Rendsburger TSV. Außer Konkurrenz nimmt die HT 16 aus Hamburg und der SV Nettelnburg-Allermöhe teil. Wenn in der Sporthalle des Schulzentrums Am Heimgarten ab 10.30 Uhr der Kampf um die Einzel-Meistertitel in der Schülerwettkampfklasse (Jahrgang 2002/2001), der Juniorenwettkampfklasse (2000-1998) und der Freien Wettkampfklasse (1997 und älter) beginnt, werden auch Judith und Sarah Albrecht "wie immer bei solchen Anlässen" unter einer leichten Nervosität leiden.

Die beiden in Bargteheide aufgewachsenen Schwestern gründeten vor gut fünf Jahren die Sparte beim Ahrensburger TSV und leiten seitdem das Training. Mehr als 15 Jahre agierten sie selbst mit Keule, Ball, Reifen und Seil. Nach der Beendigung ihrer Laufbahn im Jahr 2007 haben sie sich bei Wettkämpfen in eigener Halle dem organisatorischen Ablauf verschrieben.

Für die maximal eineinhalbminütigen Darbietungen ihrer Schützlinge ist Musik ein grundlegendes Element. "Lara führt einige Elemente mit dem Seil nach der Musik der Black Eyed Peas vor, Camillas Choreographie mit den Keulen wird mit einem Song der Pussycat Dolls unterlegt", sagt Sarah.

Zusammen mit ihrer Schwester wird sie Anfang Mai in Hamburg ein Konzert von Pink besuchen. "Ich finde nicht nur ihre Musik klasse, auch ihre akrobatischen Einlagen sind toll anzuschauen", sagt die 31-Jährige. Unterstützt werden die beiden am Sonntag von Mutter Sabine Albrecht, die den Part der Hallensprecherin übernimmt und Bruder Simon, der am PC die Ergebnisse einträgt.

Als zweite Ahrensburgerin wird Pia ohne Handgerät ins Wettkampfgeschehen eingreifen. Die Elfjährige hat noch eine andere große Leidenschaft: das Einradfahren. "Mein Bruder kam damit nicht zurecht. Ich habe es ausprobiert und es hat prima geklappt", sagt die Sechstklässlerin der Hahnheide-Schule in Trittau. Klassenkameradin Karla wuchs - bedingt durch den Job des Vaters - in Russland auf und hat mittlerweile ihre musikalische Ader entdeckt - seit viereinhalb Jahren spielt die Elfjährige Klarinette.

Die 12-jährigen Lara und Elisabeth zählen zu den beiden Ältesten im Team und sind seit Gründung der Sparte dabei. "Mir gefallen die Übungen mit dem Seil am besten", sagt Lara, die wie Elisabeth das Schulzentrum Am Heimgarten besucht. "Ihr Lieblingsgerät ändert sich aber fast von Training zu Training", sagt Judith Albrecht und schmunzelt. Die 27 Jahre alte Speditionskauffrau ist eingeschworener Fußballfan - der Hamburger SV ihr Lieblingsverein.

Wenn der Stundenplan der siebten Klasse das Fach Sport oder Kunst ankündigt, hebt sich bei Elisabeth sichtlich die Laune. "Ich male leidenschaftlich gern", sagt sie. Zudem erlernt sie seit eineinhalb Jahren Geigespielen.

Auf die Frage, was denn nun das Besondere an der Rhythmischen Sportgymnastik sei, hat die elfjährige Camilla aus Ahrensburg die passende Antwort parat: "Die schwungvolle Musik, die schönen Kleider - und natürlich die beiden Trainerinnen."