Die U-17-Basketballmädchen des Ahrensburger TSV überrollen Schlusslicht SV Halle mit 83:30. Ziel ist jetzt noch Platz zwei.

Ahrensburg. Die U-17-Basketballmädchen des Ahrensburger TSV haben das Ticket für die Play-offs der weiblichen Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (WNBL) in der Tasche - der Gegner wird allerdings erst nach dem Ende der Vorrunde feststehen. Noch haben die Stormarnerinnen in der Gruppe Nord zwei schwere Aufgaben vor sich: Sollten die auf Rang drei liegenden Ahrensburgerinnen die Nachholpartie am Freitag, 1. März (18 Uhr, Sporthalle der Kreisberufsschule, Friedensallee), gegen das Team Niedersachsen Nord gewinnen, käme es zwei Tage später beim Osnabrücker SC (13 Uhr) zu einem echten Endspiel um den zweiten Platz.

Bei einem Ahrensburger Erfolg wären beide Mannschaften punktgleich, der direkte Vergleich würde dann für die Stormarnerinnen sprechen, da sie bereits das Hinspiel mit 71:63 gewonnen haben. Die Osnabrückerinnen würden bei einem Erfolg sogar noch Vorrunden-Meister werden.

In der Mitte März beginnenden K.o.-Runde treffen die vier besten Mannschaften der Gruppe Nord im Modus "best of three" überkreuz auf das Führungsquartett der Gruppe West. Ahrensburgs Trainer Marc Köpp will unbedingt noch den einen Rang gut machen. "Wir würden als Zweiter auf einen vermeintlich leichteren Gegner treffen", sagte er. Der Gegner hieße dann Team Mittelhessen. Als Dritter würden Spiele gegen die stärker eingeschätzten TSV Hagen oder Team Göttingen drohen.

Sorgen bereitet dem Coach der durch Verletzungen stark dezimierte Kader. "Lilli Stenzel, Yasmin Martens, Teresa Warncke, Carina Kellermann und Josina Großmann werden am Wochenende nicht zur Verfügung stehen", sagte der Übungsleiter. "Hinter dem Einsatz von Clara Schwartz und Maxime Mönke steht ein Fragezeichen."

Dass die Mannschaft des Trainerduos Köpp/Katharina Kühn auch mit einem Notaufgebot zum Erfolg kommen kann, stellte sie mit lediglich sechs Spielerinnen gegen den SV Halle eindrucksvoll unter Beweis: Wie ein Orkan fegten die Ahrensburger Basketballmädchen über den abgeschlagenen Tabellenletzten und deklassierten den Gegner mit 83:30 (52:18).

Während die Gäste aus Sachsen-Anhalt nach dem Erklingen der Schlusssirene kräftig durchatmeten - der Albtraum hatte für sie endlich ein Ende gefunden - fiel die Ahrensburgerin Jasmin Zimmermann der neben ihr jubelnden Merle Bitter überglücklich in die Arme. Die 15 Jahre alte Leistungsträgerin der Stormarnerinnen war mit 35 Punkten nicht nur erfolgreichste Werferin ihrer Mannschaft, sie erzielte allein mehr Punkte als das Gästeteam zusammen. "Das Spiel hat Spaß gemacht. Bei uns im Team griffen einfach alle Rädchen perfekt ineinander", sagte Jasmin, die über die gesamte Spielzeit unter dem Korb der Gäste nach Belieben schalten und walten konnte und ihre beste Saisonleistung zeigte.

Marc Köpp war begeistert: "Meine Mannschaft hat alles gezeigt, was ich von ihr sehen will: schnelles Umschalten von Abwehr auf Angriff, den entscheidenden Zug zum Korb, erfolgreiche Rebounds und eine hohe Trefferquote", sagte der Coach, dessen besonderes Augenmerk auf Mirja Beckmann lag, die in den vergangenen Monaten eine beachtliche Entwicklung hinlegte. "Mirja hat in ihrem Spiel deutlich an Selbstvertrauen und Mut zugelegt. Es macht einfach Spaß, ihr zuzuschauen", so Köpp. Für ihn sei es die richtige Entscheidung gewesen, die 15-Jährige frühzeitig in den Spielbetrieb der WNBL einzugliedern.

Teammanager Stefan Möller war nach dreieinhalbwöchigem Urlaub in Südamerika rechtzeitig wieder vor Ort, um den Galaauftritt seiner Mannschaft mitzuerleben. "Zur Halbzeit lagen wir trotz des dezimierten Kaders mit unglaublichen 34 Punkten in Führung", so Möller, der vor einigen Tagen noch auf den Osterinseln verweilte und sich dort ein einheimisches Basketballspiel ansah.

"Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass dort Punktspiele ausgetragen werden", so Möller. "Vom chilenischen Festland sind die Inseln nur mittels eines fünfstündigen Fluges zu erreichen."

Die weiteren Punkte für den Ahrensburger TSV erzielten: Merle Bitter (17), Merle Schrader, Mirja Beckmann (je 10), Nora Reimann (7) und Jennifer Struve (4).