Badmintonmannschaft nach zwei 5:3-Siegen nicht mehr einzuholen. Verein will für Oberhaus melden

Trittau. Plötzlich ging alles ganz schnell. Beide Partien des vorletzten Doppelspieltags in der zweiten Badminton-Bundesliga entschied der TSV Trittau für sich, während Blau-Weiß Wittorf völlig überraschend zweimal patzte. Damit stehen die Stormarner schon zwei Spieltage vor dem Saisonende als einzige aufstiegsberechtigte Mannschaft fest. Abteilungssprecherin Sabina Persson garnierte den Erfolg sogleich mit einer schon lange erhofften, doch noch nicht so früh erwarteten Ankündigung. "Die Entscheidung ist gefallen. Wir wollen von unserem Aufstiegsrecht Gebrauch machen."

Damit ist perfekt: Der Verein wird in der kommenden Spielzeit im Badminton-Oberhaus und mit der zweiten Mannschaft, die den Meistertitel in der Regionalliga feierte, auch in der Zweiten Liga vertreten sein. Theoretisch ist den Trittauern der erste Platz zwar noch zu nehmen, dem TV Refrath II bleibt eine minimale Restchance. Doch die Nordrhein-Westfalen sicherten sich mit ihrer Erstvertretung bereits den Klassenerhalt im Oberhaus und sind daher kein Konkurrent um den Aufstieg. BW Wittorf verabschiedete sich mit einer 3:5-Niederlage in Refrath und einem 4:4 beim BC Hohenlimburg aus dem Rennen, während die Trittauer dieselben Gegner jeweils mit 5:3 besiegten.

Dabei begann der Doppelspieltag denkbar schlecht. Bis auf die aus den Niederlanden angereiste Paulien van Dooremalen hatte niemand registriert, dass das Spiel gegen Hohenlimburg nicht wie üblich um 14 Uhr, sondern schon eine Stunde eher begann. Nur mit Verspätung konnte der Spielbericht dem Schiedsrichter übergeben werden.

Die Geldstrafe von 50 Euro ist für die Trittauer jedoch weit weniger schmerzhaft als für Nikolaj Persson seine Verletzung - wohl ein Muskelfaserriss - am Schlagarm, die er sich gleich im ersten Doppel zuzog. Die Saison ist für den 21-Jährigen aber ohnehin beendet. Am 7. März wird er am schon seit Monaten lädierten Schienbein operiert. In der nächsten Saison will er wieder voll angreifen. "Wenn ich gesund bleibe, traue ich mir zu, in der Ersten Liga mitzuhalten", sagte er, nachdem seine Teamkollegen auch ohne seine Mithilfe gegen Hohenlimburg und Refrath gewonnen hatten.

Bisher hatten sich die Verantwortlichen in der Aufstiegsfrage bedeckt gehalten, denn dass gleich zwei Teams künftig eine Klasse höher spielen, bedeutet für den Verein einen finanziellen Mehraufwand, folglich ein Risiko. Ohne mindestens einen zusätzlichen Großsponsoren wird das Vorhaben nicht zu stemmen sein. Nun wagte sich Sprecherin Persson erstmals aus der Deckung: "Jetzt, wo wir die sportlichen Voraussetzungen definitiv erfüllt haben, bin ich optimistisch, dass wir zusätzliche Geldgeber finden." Ein Rückzieher wäre noch bis Mitte April, wenn der Verband die entsprechenden Unterlagen einfordert, möglich. Doch das ist laut Persson "so gut wie ausgeschlossen".

Auch sportlich ist der TSV bereits gut aufgestellt. Sabina Persson attestiert ihrem Sohn Nikolaj sowie Ary Trisnanto Erstligatauglichkeit. "Ein weiterer Spieler soll verpflichtet werden." Auch im Damenbereich sei lediglich eine Verstärkung nötig. Van Dooremalen verfügt bereits über Erstligaerfahrung mit dem PTSV Rosenheim. Obwohl sie vor einem Jahr aus Zeitgründen freiwillig den Schritt in die Zweite Liga machte, wird sie den Stormarnern erhalten bleiben. Die ehemalige Neunte der Doppel-Weltrangliste verzichtet stattdessen auf die Teilnahme an internationalen Turnieren. "Ich habe viel Spaß mit meinen Mannschaftskameraden und freue mich, wieder in der Ersten Liga zu spielen", sagte sie.