Nach 82:97 gegen TuS Lübeck droht der Oberligaclub den Anschluss an die Tabellenspitze zu verlieren.

Bargteheide. In eigener Halle bot sich den Basketballherren des TSV Bargteheide die Chance, auf den zweiten Platz der Oberliga zu springen und dem Spitzenreiter BG Suchsdorf Kronshagen auf den Fersen zu bleiben. Noch ist der Traum von der Zweiten Regionalliga nicht ausgeträumt. Doch die 82:97 (45:44)-Niederlage gegen den TuS Lübeck bedeutet für die "Bargteheide Bees" einen herben Rückschlag im Kampf um den Aufstieg. Der Rückstand auf Kronshagen beträgt nunmehr fünf Punkte, der TSV hat aber noch ein Spiel mehr zu absolvieren, unter anderem das direkte Duell gegen den Tabellenführer. Der Rückstand auf den TuS Lübeck beträgt einen Punkt, ebenso wie auf den TSV Klausdorf, der allerdings noch einmal mehr als die Stormarner aufläuft.

Die Zuschauer in der Sporthalle der Dietrich-Bonhoeffer-Schule sahen gegen die Lübecker ein temporeiches Spiel. "Es ging hin und her", sagte Trainer Gregor Krönke und meinte damit einerseits den von Fast-Breaks geprägten Charakter der Partie und andererseits den ständig wechselnden Punktestand. Schnell gingen seine zu Beginn treffsicheren Schützlinge mit 11:6 in Führung, ehe die Gäste durch Sicherheit von der Dreipunktelinie glänzend den Spielstand auf 15:11 zu ihren Gunsten drehten. Nach dem ersten Viertel lagen wiederum die Gastgeber mit 28:27 vorn und gingen mit einer ebenso knappen Führung in die Halbzeitpause.

Zwar gestaltete sich die Partie auch nach dem Seitenwechsel ausgeglichen, der knappe 65:69-Rückstand vor dem entscheidenden Spielabschnitt ließ noch auf den neunten Saisonsieg hoffen. Doch ohne die von einem grippalen Infekt außer Gefecht gesetzten Center Fabian Klevemann und Jan Lehnhoff sowie Forward Sören Meinken (Rückenprobleme) hielten die Stormarner dem Tempo der Gäste nicht mehr stand, die Konzentration ließ nach. "Wir haben dann aufgehört, zu treffen", beschrieb Krönke den Leistungsabfall.

In der Schlussphase zeigten die Bargteheider eine negative Körpersprache und zu der entsprechenden Trefferbilanz gesellten sich individuelle Fehler. "In den letzten drei, vier Minuten hat die Mannschaft aufgegeben", sagte Krönke, der den eigentlichen Grund für die Niederlage aber in der ungewöhnlich schwachen Abwehrarbeit sah: "Wir haben uns nicht auf unsere Defensivstärke besonnen, wollten das Spiel in der Offensive gewinnen", sagte der Coach. 97 Punkte wanderten gegen die Lübecker auf das Negativkonto seiner Schützlinge - so viele wie noch nie in der laufenden Saison und 30 Punkte mehr als im Durchschnitt (inklusive des 72:64-Erfolgs gegen den SC Itzehoe Eagles II, der später am grünen Tisch zu einem 0:20 umgewertet wurde).

Bester Werfer gegen die Lübecker war wie schon beim vorangegangenen 75:74 gegen den damaligen Tabellenführer TSV Klausdorf Daniel Buczkowski. Der Guard erzielte 22 Punkte. Gegen die Klausdorfer waren es drei Punkte mehr und im Anschluss die Hoffnungen der Stormarner auf den ganz großen Coup so groß wie nie gewesen. Jetzt stehen die Bargteheider in den fünf abschließenden Partien unter Zugzwang, denn während vor ihnen die ersten Drei davonziehen wollen, postieren sich im Nacken des Tabellenvierten die Verfolger aus Itzehoe, Husum und Lübeck.

"Wir schauen nun von Spiel zu Spiel", sagte Krönke. Will seine Mannschaft nicht den Anschluss an die vorderen Plätze verlieren, ist ein Sieg am Sonntag (15 Uhr, Possehlstraße) beim Lübecker TS II Pflicht - keine leichte Aufgabe. Die Hansestädter belegen zwar nur den siebten Rang, zwei der sechs Niederlagen resultieren aber nicht aus schwachen Leistungen, sondern aus Wertungsentscheiden.

Die Punkte für den TSV Bargteheide erzielten: Daniel Buczkowski (22), Sebastian Wichmann (17), Patrick Filter (14), Torben Gode (13), Drazen Sander (9), Gerrit Reimers (3), Tim Kaltwasser, Moritz Hansen (je 2).