Die Stormarner Badmintonmannschaft macht durch 5:3-Erfolg gegen die SG EBT Berlin II den souveränen Titelgewinn perfekt.

Trittau. Die Handyakkus machten früher schlapp als ihre Trittauer Besitzer und so ist nicht übermittelt, wann genau die Siegesfeier in einer Berliner Cocktailbar endete. "Ich denke, wir sind gegen 4 Uhr morgens gegangen", schätzte Jonathan Persson, der wie auch seine Mannschaftskollegen keine Armbanduhr trug. Wenige Stunden später stand noch eine Regionalligapartie an, doch das erste Mal in dieser Spielzeit interessierte das beim TSV Trittau II niemanden mehr. Schon einen Spieltag vor dem Saisonende sicherte sich das Badmintonteam durch einen 5:3-Sieg beim letzten verbliebenen Konkurrenten, der SG EBT Berlin II, den Titel in Deutschlands dritthöchster Spielklasse.

Es war ein würdiger Showdown einer spannenden Saison, der sich in der Hauptstadt abspielte. Der Tabellenzweite startete besser als erwartet in das Spitzenspiel und ging mit 3:1 in Führung. "Nachdem wir das Herren- und das Damendoppel verloren hatten, war mir schon etwas bange", sagte Persson, der gemeinsam mit Moritz Freudenthaler zum Auftakt mit 12:21, 19:21 den Kürzeren gezogen hatte. Persson war es schließlich, der mit einem sicheren 21:17, 21:12-Erfolg gegen Jan Borsutzki die Wende einleitete.

Das gemischte Doppel Yoga Pratama/Annekatrin Lillie setzte sich in drei Sätzen durch und so bot sich bereits Lars Rieger im sechsten von acht Spielen die Chance, die Meisterschaft unter Dach und Fach zu bringen, denn schon ein Unentschieden hätte den Stormarnern gereicht. Mit 21:19, 11:21, 21:17 behielt der 25-Jährige, angetrieben von den Trittauern um den als Trainer mitgereisten Alexander Strehse, die Oberhand. Zum Abschluss besiegelte Yoga Pratama mit einem Zwei-Satz-Sieg den 5:3-Erfolg.

Der Saisonabschluss tags darauf gegen den Berliner SC hatte an Bedeutung verloren, den Trittauern war der erste Tabellenplatz nicht mehr zu nehmen. Merklich war bei den Gästen die Luft raus und die Berliner gewannen mit 5:3. Ein Ergebnis, nach dem nach der Saison niemand mehr fragt.

Abteilungssprecherin Sabina Persson hätte sich zwar "für die Tabelle ein Unentschieden gewünscht", denn durch die Niederlage befleckten die Trittauer am Ende doch noch ihre weiße Weste. Doch wirklich verübeln konnte sie es der Mannschaft nicht, dass sie - wohl auch der ausgedehnten Feier geschuldet - den elf Saisonsiegen und zwei Unentschieden doch noch eine Niederlage hinzufügte. Nach Platz zwei im Vorjahr feierte das Team auf auch für Persson überraschend souveräne Weise die Meisterschaft. "Ich hätte nicht damit gerechnet, dass die Mannschaft so eine tolle Saison spielt", sagte sie.

Ob die Mannschaft in der kommenden Saison ihren Titel verteidigen oder sich in der Zweiten Bundesliga neuen Herausforderungen stellen muss, weiß sie noch nicht. Ein Aufstieg wäre nur möglich, wenn die erste Mannschaft ihre Spitzenposition in der Zweiten Liga verteidigt und der TSV das Abenteuer im Oberhaus wagt. Doch aus der Planungsunsicherheit für die Spieler entwächst nicht eine solche für den Verein. "Alle haben signalisiert, in Trittau bleiben zu wollen", verriet Sabina Persson. Neben ambitionierten Talenten wie Nadine Cordes, 17, und Jonathan Persson, 18, bliebe dem stärksten Verein Schleswig-Holsteins somit auch die beiden in dieser Regionalligasaison zuverlässigsten Punktelieferanten Yoga Pratama, 24, und Annekatrin Lillie, 26, erhalten.

Aus einem geschlossenen Team ragte der Indonesier noch heraus. Bei allen 14 Partien im Einsatz, gewann er jedes seiner Einzelmatches. Auch seine sieben Mixed-Partien gestaltete er erfolgreich, stets an der Seite von Lillie, die im gemischten Doppel vier weitere Male erfolgreich war und dort ebenfalls nie verlor.