Der Hamburger Polo Club leistet Schützenhilfe für die Hockeyherren. Unglückliche 5:6-Niederlage gegen Club zur Vahr bleibt bedeutungslos

Ahrensburg. Es war eine bittere Niederlage, die der THC Ahrensburg einstecken musste, denn beim 5:6 (2:2) gegen den Club zur Vahr hatten die Hockeyherren ausreichend Chancen, einen Spieltag vor dem Saisonende der Regionalliga Nord den Klassenerhalt aus eigener Kraft perfekt zu machen. 24 Stunden Ungewissheit später aber atmeten die Ahrensburger trotzdem auf. Seit Sonntag Nachmittag steht die zweite Mannschaft des Großflottbeker THGC als einziger Absteiger fest. Der Hamburger Polo Club leistete den Stormarnern mit dem 10:4-Sieg Schützenhilfe.

"Damit ist diese schwierige Saison zu Ende gegangen. Wir freuen uns auf ein weiteres Jahr Regionalliga", sagte Trainer Florian Führer und fügte hinzu: "Vielleicht spielen wir dann ja schon in unser eigenen Halle." Der Verein strebt den Bau einer Hockeyhalle an der Fannyhöh hinter dem Clubhaus an, möglicherweise ist die Spielstätte schon zur neuen Saison fertig. Für die Schützlinge Führers wäre es das Ende eines mittlerweile zwei Jahre andauernden schwierigen Verhältnisses zur Kreissporthalle. Insgesamt sprangen dort seither nur vier Siege heraus, zuletzt brach im Eingangsbereich ein Feuer aus und die Stormarner waren zum Umzug nach Hamburg-Horn gezwungen.

Die allesamt zum THCA haltenden Zuschauer in der Halle des Marienthaler THC sahen gegen den Club zur Vahr eine bis zur letzten Sekunde packende Partie, in der alles möglich war. Letztlich reichte es nicht einmal zum Unentschieden, dabei bot sich mit der letzten Aktion die Großchance zum 6:6. Doch nach der von Johannes Lichtenfeld ausgeführten Strafecke verpatzte Nicolaus Hein die Annahme. Auf der Linie hätten nur fünf Bremer, darunter kein Torwart, gegen einen Schuss wohl kaum eine Abwehrgelegenheit gehabt.

Der Grund dafür, dass sich im Kasten der Gäste nicht nur in der Schlusssekunde anstatt des Schlussmannes ein mit einem gelben Leibchen versehener Feldspieler befand, führte eine Viertelstunde vor dem Ablauf der 60 Minuten auch zum Bruch im Ahrensburger Spiel. Dabei war die temporäre Herausnahme des Bremer Keepers Tom Schewe zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers nur für die Zuschauer eine Überraschung. "Wir wussten, dass sie das machen würden", sagte Kapitän Malte Jansen, machte die taktische Maßnahme des Gegners dennoch als den Knackpunkt der Partie aus. Nur Sekunden, nachdem Schewe erstmals auf der Bank Platz genommen hatte, trafen seine Vordermänner zum zwischenzeitlichen 4:4 und drehten das Ergebnis binnen sieben Minuten auf 6:4 zu ihren Gunsten. Sie beendeten damit eine bärenstarke Phase des Außenseiters, der gegen den Tabellenzweiten kurz vor der Halbzeit in ein bis dahin einseitiges Spiel gefunden hatte.

Die Hansestädter präsentierten sich von Beginn an deutlich reifer in der Spielanlage und gingen durch Treffer von Stephan Mühlmann (5. Minute) und Tobias Braun (13.) verdient mit 2:0 in Führung. In den Schlussminuten des ersten Durchgangs lösten die Ahrensburger plötzlich die Bremse und kämpften sich zum nun ebenso verdienten 2:2-Pausenstand. Olaf Elling hatte per Siebenmeter verkürzt (28.), Rodin Duchow ausgeglichen (30.).

Kurz nach dem Seitenwechsel erzielte Schlichtmann sogar die Führung für seine Mannschaft. Tobias Kleinke tat es ihm in der 43. Minute gleich, beantwortete den zwischenzeitlichen Ausgleich durch Mühlmann (40.). "Zu diesem Zeitpunkt haben wir mindestens auf Augenhöhe agiert", sagte Jansen.

Die Bremer kamen in der gesamten Partie auf lediglich eine Strafecke, die Schlossstädter auf vier. "Die Niederlage war mal wieder unserer eigenen Ungeschicktheit geschuldet", sagte Führer. "Wir haben zu viele Gelegenheiten ungenutzt gelassen und zu hektisch gespielt, als die Bremer den Torwart herausgenommen haben." Der überragende Mühlmann (45., 48.) und Max Eggers (52.) legten den Grundstein für den Auswärtssieg.

In einer Schlussphase ohne Torwart - Elling ersetzte Jannik Wolgast - reichte es durch Schlichtmann (53.) nur noch zum 5:6-Anschlusstreffer für die Stormarner, die dennoch mit Applaus verabschiedet wurden. Vielleicht ahnten die Anhänger, dass die Enttäuschung schon in 24 Stunden der Erleichterung weichen würde.

Ihre letzte Partie der Hallensaison bestreiten die Ahrensburger am kommenden Sonnabend in Hamburg beim Uhlenhorster HC II (15 Uhr, Wesselblek). Das Hinspiel gewannen sie mit 6:5.