Tischtennisherren besiegen in der Regionalliga den SV Friedrichsort mit 9:7. Kreisrivale SV Siek II rutscht nach zwei Niederlagen auf letzten Platz ab

Bargteheide/Siek. Am kommenden Wochenende ist wegen der Norddeutschen Meisterschaften in Hamburg-Niendorf (Landesleistungszentrum Sachsenweg) Atempause. Danach geht es weiter im Abstiegskampf der Tischtennis-Regionalliga Nord, Schlag für Schlag. Jeder Spieltag fördert neue Leiden und frische Hoffnungen zutage. Mitten drin sind die Herren des TSV Bargteheide, die dank des 9:7 über den SV Friedrichsort zunächst am rettenden Ufer verschnaufen, und des SV Siek II, die nach zweimal 7:9 gegen Tabellenführer SV Bolzum und den SC Poppenbüttel am Ende der Tabelle dümpeln.

Doch schon in wenigen Wochen könnte das Feld der zwölf Teams, von denen acht um den Klassenerhalt bangen, schon wieder ein ganz anderes Bild bieten. "Wir werden jedenfalls einen Teufel tun und jetzt aufstecken", schworen sich die Sieker im Anschluss an fast zehn Stunden Hochspannung ohne Happy End.

Gegen den ohne Daniel Ringleb (Nummer vier) angetreten Spitzenreiter Bolzum lag die Überraschung in der Luft. 8:5 hätten die Sieker geführt, wäre es Mulid Kushov gelungen, gegen Sven Hielscher einen von fünf Matchbällen (10:6, 11:10) zu verwandeln. Am Ende aber hatte Hielscher die Nase vorn (3:11, 10:12, 11:1, 14:12, 11:6). Sven Brockmüller und Marc Mussäus unterlagen anschließend ebenfalls jeweils 2:3. Trotz überzeugender Solo-Vorstellungen von Ali Walaa Hazaah und 32:31 Sätzen standen die Gastgeber mit leeren Händen da.

Gegen die Poppenbütteler wurde es noch dramatischer. Brockmüller verwandelte einen 0:5-Rückstand gegen Konstantin Dimitriou im entscheidenden Durchgang in ein 11:8. Daran erinnerte Brockmüller seinen Doppelpartner Hazaah, als es im Schlussdoppel gegen Frank Sternal und Dimitriou beim Seitenwechsel ebenfalls 0:5 hieß, und zwar so laut, dass es auch die Kontrahenten registrierten. Die psychologische Kriegsführung zeigte Wirkung. Punkt um Punkt machten die Sieker gut, entschärften fünf Poppenbütteler Matchbälle und hatten beim 11:10 selbst einen - vergeben. "Irgendwann müssen wir das Glück auch mal erzwingen", sagte Brockmüller, als er dem Poppenbütteler Duo schließlich zähneknirschend zum 13:11 gratulierte.

Die nächsten Endspiele um den Klassenerhalt folgen am 16. Februar bei der DJK Biederitz und am 17. Februar gegen den TSV Bargteheide, der dank des 9:7 über die Friedrichsorter Luft im nervenaufreibenden Ringen um den Verbleib in der dritten Spielklasse schöpfte.

Das Paradebeispiel für den Bargteheider Überlebenswillen gab Florian Keck ab, der mit geballter Faust sein Kunststück feierte, Gerrit Weber nach einem 4:10 im fünften Durchgang noch 13:11 bezwungen zu haben. Darauf hatte nach verlorenen ersten zwei Sätzen (14:16, 13:15) niemand mehr einen Cent gewettet. Der Glaube an sich trug Keck dann noch zu einem 3:2 über Timo Arendt, wieder war er 0:2 in Rückstand geraten, wieder endete der Krimi 15:13.

"Florian war unser Matchwinner. An ihm konnten wir uns aufrichten", sagte Bargteheides Mannschaftskapitän Torben Markscheffel, der aber auch seinem jüngeren Bruder zujubelte. Ole Markscheffel lieferte sowohl beim 3:1 über Karsten Willlhöft als auch beim 3:0 über Mogens Sonnichsen den Beweis, in schweren Zeiten ein echter Anführer zu sein. An der Seite von Christian Velling, spätestens seit dem gemeinsamen Titelgewinn bei den Landesmeisterschaften ein kraftvolles Doppel, holte Ole Markscheffel zwei weitere Zähler.

Einkalkuliert war das 4:9 am Tag vorher gegen den TuS Celle, boten die auf Rang zwei liegenden Gäste aus Niedersachsen doch (erst zum sechsten Mal in dieser Saison) ihren chinesischen Spitzenspieler Bing Tang, von Ole Markscheffel allerdings bezwungen, auf. Nun kommt es drauf an, am 16. Februar gegen den Tabellennachbarn TTS Borsum II und einen Tag später gegen die Sieker zu punkten.

Bargteheider Punkte gegen den SV Friedrichsort: Ole Markscheffel, Florian Keck (je 2), Christian Velling, Clemens Velling, Fabian Kutzner (je 1), Ole Markscheffel/Christian Velling (2); gegen den TuS Celle: Ole Markscheffel (2), Christian Velling, Ole Markscheffel/Christian Velling (je 1). Sieker Punkte gegen den SV Bolzum: Ali Walaa Hazaah (2), Mulid Kushov, Marcel Boeglin, Sven Brockmüller, Marc Mussäus, Hauberg/Mussäus (je 1); gegen den SC Poppenbüttel: Kushov, Brockmüller (je 2), Mussäus, Hauberg/Boeglin, Hazaah/Brockmüller (je 1)