Torjäger trifft bei 11:4 gegen den Club an der Alster II fünfmal. Die Hockeyherren stehen damit vor dem Klassenerhalt in der Regionalliga Nord.

Ahrensburg. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn die Hockeyherren des THC Ahrensburg jetzt noch aus der Regionalliga Nord absteigen. Durch den 11:4 (9:1)-Erfolg gegen den Club an der Alster II füllten die Stormarner ihr Punktekonto auf. Acht Zähler Vorsprung verbuchen sie nun auf den Tabellenletzten Großflottbeker THGC II. Nur dieses äußerst unwahrscheinliche Szenario würde die Wende im Kampf um den Klassenerhalt bedeuten: Die Hamburger gewinnen alle ihrer drei ausstehenden Partien, während die Stormarner höchstens einen Punkt aus zwei Spielen holen.

Den Grundstein für den Kantersieg gegen "Alster" legte die Mannschaft von Trainer Florian Führer, genauer Rodin Duchow, schon in den ersten fünf Minuten. Der Angreifer brachte seine Farben fast im Alleingang mit 3:0 in Führung (2., 3., 5. Minute). Die Gegner agierten im ersten Durchgang zu keiner Phase auf Augenhöhe und ergaben sich in der Halle des Marienthaler THC schnell ihrem Schicksal. Ohne die ehemaligen Nationalspieler Tobias und Oliver Hentschel standen ihnen nur sieben Feldspieler zur Verfügung, und diese vermittelten den Eindruck, am Vortag den Einzug der ersten Mannschaft in das Pokalviertelfinale ausgiebig gefeiert zu haben. Mehr als den Treffer zum zwischenzeitlichen 3:1 in der zehnten Minute hatten die Gäste nicht entgegenzusetzen.

Lennart Schlichtmann (13., 23.), Johannes Lichtenfeld (28.) und Olaf Elling (29.) erhöhten die Führung - und natürlich Duchow, der seine Treffer vier und fünf erzielte (18., 25.). "Fünf Tore in einer Halbzeit sind mir für den THCA noch nie gelungen", sagte der 40-Jährige. In dieser Saison traf er bereits 18 Mal und ist damit vor Jochen Schaller (11) und Elling (10) bester Schütze der Ahrensburger. Somit trägt er großen Anteil am wahrscheinlichen Klassenerhalt. "Der Sieg war extrem wichtig für unser Nervenkostüm. Sonst hätte das Zittern angefangen", sagte er.

Der stets modebewusste Coach Führer sah unter seinem schwarzem Baseball-Cap, einer seiner rund 30 Kopfbedeckungen, nach der "sehr zufriedenstellenden ersten Halbzeit" erstaunlich emotionale Ahrensburger die Linie verlieren. Ständig mit sich selbst, den Schiedsrichtern oder der harten Gangart der Gegner hadernd, verursachten sie zehn Strafecken und gewannen nach zwei Treffern durch Nicolaus Hein letztlich "nur" mit 11:4. Auch Elling wunderte sich über einige seiner Mannschaftskameraden, die gereizt auf manches Foulspiel der Gegner reagierten. "Einige haben sich unnötig aufgeregt. Wenn man 9:1 führt, sagt man doch: 'Los, tritt noch mal zu'", propagierte er einen souveräneren Umgang mit Nickligkeiten.

Einen Tag vor dem ersten deutlichen Saisonsieg unterlagen die Ahrensburger ebenfalls zum ersten Mal mit mehr als zwei Toren Differenz. Beim Klipper THC verloren sie erwartungsgemäß mit 2:7 (1:4). "Die Niederlage war verdient", sagte Duchow. Fast eine halbe Stunde aber schien gegen den unangefochtenen Spitzenreiter, der mit dem zwölften Sieg im zwölften Spiel den Durchmarsch von der Oberliga in die zweithöchste Spielklasse perfekt machte, sogar ein Punktgewinn möglich. Die Führung durch Duchow (6.) hielt bis zur 23. Minute stand. Doch binnen fünf Minuten läuteten die Wellingsbütteler mit vier Toren die Feierlichkeiten in der heimischen Halle ein.

Nach der Pause schickte sich Duchow abermals an, Klipper in die Suppe zu spucken, verkürzte nach wenigen Sekunden auf 2:4. Nachdem Elling einen Siebenmeter an die Querlatte gesetzt hatte (45.), konnte jedoch auch der überragende Torwart Jannik Wolgast, der seinerseits einen Siebenmeter entschärfte, nichts mehr ausrichten. Klipper machte mit drei Toren in der 47., 55. und 58. Minute den Meistertitelperfekt.