Die HSG Reinfeld/Hamberge ist nach dem 29:29-Unentschieden beim MTV Herzhorn nur noch Tabellendritter.

Reinfeld. Gnadenlos zählt die Hallenuhr die letzten Sekunden hinunter. Den Handballfrauen der HSG Reinfeld/Hamberge bleibt nicht mehr viel Zeit: Sie müssen gegen den MTV Herzhorn unbedingt noch einen Treffer erzielen, um wenigstens mit einem Punkt in der Tasche die Heimfahrt anzutreten. Es folgt der große Auftritt von Antje Beth: Die 47 Jahre alte Rückraumspielerin der Reinfelderinnen erspäht in der Herzhorner Abwehrreihe ein Lücke und vollstreckt eiskalt zum 29:29 (14:14)-Endstand.

"Letztendlich bin ich froh, dass wir noch den einen Punkt gerettet haben", sagte Trainer Detfred Dörling, dessen Mannschaft nach der Punkteteilung allerdings in der Schleswig-Holstein-Liga hinter die punktgleiche SG Oeversee/Jarplund-Weding vom zweiten auf den dritten Tabellenplatz abrutschte.

Die Stormarnerinnen gingen von Beginn an in der Defensive sehr aggressiv und konzentriert zu Werke und erarbeiteten sich durch schnell vorgetragene Konter eine komfortable Fünf-Tore-Führung. Das hohe Anfangstempo der Reinfelderinnen verlangte allerdings seinen Tribut: Spielmacherin Lina Tonding brauchte schon früh eine Verschnaufpause.

"Ihr Fehlen führte zu einem Bruch in unserem Spiel", sagte Dörling. "Uns sind in kurzer Zeit 13 technische Fehler unterlaufen. Das ist natürlich zu viel und wird logischerweise bestraft", so der Übungsleiter. Der 58-Jährige musste mit ansehen, wie der Gegner die Schwächephase seiner Mannschaft hemmungslos ausnutzte und seinerseits in Führung ging. Kurz vor dem Seitenwechsel gelang den Reinfelderinnen zumindest noch der Ausgleich.

Im zweiten Spielabschnitt bot sich den Zuschauern in der Sporthalle Glückstadt ein packendes Duell: Die Führung wechselte hin und her, keinem Team gelang es, sich entscheidend abzusetzen. Dörling änderte in der Schlussphase noch einmal seine Taktik: Die wieder zu Kräften erlangte Lina Tonding nahm Herzhorns Spielgestalterin Maike Langenberg in enge Deckung.

Nach dem letzten Treffer der Partie durch Beth gingen die Stormarnerinnen in der Abwehr in eine aggressive Manndeckung über und hinderten die Gastgeberinnen in den letzten Sekunden erfolgreich am Torabschluss. Lina Tonding und ihre Schwester Rika waren mit je sechs Toren beste Werferinnen der Stormarnerinnen.

Die Reinfelderinnen mussten sich den Sieg allerdings teuer erkaufen: Dörling beklagte nach der Partie zwei verletzte Spielerinnen. Madeline Feierabend wurde mit einer Fußverletzung vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. "Und Lara Zube hat sich bei einer unglücklichen Aktion das Knie verdreht", sagte Reinfelds Trainer.

Im Hinblick auf das kommende Spiel am Sonnabend, 9. Februar (18 Uhr, Schützenstraße), in eigener Halle gegen den Tabellenvierten HSG Kropp/Tetenhusen II, ist Dörling zumindest die beiden Verletzten betreffend zuversichtlich: "Ich gehe davon aus, dass beide dann wieder mit von der Partie sein werden."

Die Treffer für die HSG Reinfeld/Hamberge erzielten: Lina Tonding, Rika Tonding (je 6), Kerstin Albrecht, Laura Beth (je 5), Madeline Feierabend (2/1), Lena Powierski (2/2), Antje Beth, Janine Sachse, Jessica Fuhlbrügge (je 1).