Die Höhe der Getränkerechnung nach dem gemeinsamen Mannschaftsessen in der Rostocker Innenstadt behielt Daniel Prade lieber für sich.

Oststeinbek. Verständlich: Die Volleyballmänner des Oststeinbeker SV hatten nach dem 3:1 (25:9, 25:23, 22:25, 25:20)-Erfolg beim Tabellenletzten SV Warnemünde auch ausgiebig Grund zum Feiern.

Drei Spieltage vor Saisonende verabschiedeten sich die Stormarner vorerst aus dem Abstiegskampf der Dritten Liga Nord. Mit 10:14 Punkten behaupteten sie den sechsten Tabellenplatz, vergrößerten den Abstand zum Schlusslicht auf sechs Zähler. Wenn alles optimal läuft, ist theoretisch sogar noch Rang vier möglich. Voraussetzung dafür wäre allerdings ein Sieg in knapp zwei Wochen gegen den punktgleichen Tabellenfünften TKC Wriezen.

Zu Jahresbeginn waren bei den Stormarnern noch ganz andere Töne zu hören gewesen: Abstiegsangst pur beeinflusste das Tagesgeschehen. Prade berief eine Mannschaftssitzung ein, auf der Tacheles geredet wurde: "Mir war bewusst: Entweder die Mannschaft geht getrennte Wege, oder wir rücken enger zusammen", sagte der Trainer.

Letzteres war der Fall: Die Oststeinbeker gewannen anschließend gegen den 1. VC Norderstedt und VC Potsdam-Waldstadt, unterstrichen damit ihre Ambitionen auf den Verbleib in der Dritten Liga. Auch beim Tabellenletzten aus Rostock boten die Oststeinbeker von Beginn an eine souveräne Mannschaftsleistung. "Im ersten Durchgang klappte einfach alles. Wir haben dem Gegner schnell den Schneid abgekauft, unsere Mittelblocker Tobias Thomasen und Tobias Beiersdorf waren wie eine Wand und für den Gegner kaum zu überwinden", so der 38 Jahre alte Übungsleiter, dessen gute Stimmung zunächst aber nur bis zum Beginn des dritten Spielabschnitts anhielt. "Dann fühlte sich meine Mannschaft wieder einmal zu sicher und wurde prompt bestraft", sagte Prade. "Wir haben zu viele unnötige Fehler und im Angriff nicht mehr konsequent genug die Punkte gemacht."

Im vierten Durchgang fanden die Gäste auch dank der Leistungen der Außenangreifer Björn Domroese, Matthias Bansemer und Valentin Begemann jedoch zurück in die Erfolgsspur.

Am kommenden Wochenende gönnt sich die dritthöchste Spielklasse eine Auszeit. Ernst wird es für Prades Mannschaft erst wieder am Sonnabend, 9. Februar: Dann ist der Tabellennachbar Wriezen zu Gast in der Walter-Ruckert-Halle. Bereits im Hinspiel behielten die Stormarner mit 3:2 die Oberhand. "Wir verstehen uns gut mit den Wriezenern." Unabhängig vom Spielausgang wird anschließend wieder ausgiebig gefeiert. Prade: "Wir haben mit dem Gegner einen gemeinsamen Ausflug auf die Hamburger Reeperbahn vereinbart."