Verhältnismäßig kalte 14 Grad herrschten am Mittwoch in Oujda. “Schrecklich“, stöhnte Jan Jakobsen, als er vom 60 Kilometer entfernten Strand kam.

Ahrensburg. Er ist von den letzten Tagen in Marokko höhere Temperaturen gewohnt. Dass in Ahrensburg seit Tagen der Schnee nicht schmilzt, interessiert den Fußballtrainer des SSC Hagen dabei herzlich wenig.

Seinen Schützlingen hingegen kam der Temperaturabfall sehr gelegen. Denn der Ausflug mit dem Mannschaftsbus des Mouloudia Club d'Oujda (MCO) diente nicht dem Bad in Mittelmeer und Sonne. Jakobsen ließ zum Zirkeltraining antreten, abgerundet mit einem Trainingsspiel auf Sand. Timo Twachtmann zog dabei für seine Mannschaft die Fäden - und wird das auch künftig auf dem Kunstrasen an der Hagener Allee tun. Sehr zur Freude Jakobsens: "Wir haben uns in einem Gespräch darauf verständigt, dass Timo zumindest bis zum Sommer bleibt", so der Coach. Nach der Saison wird der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler, der seit letztem Oktober in Münster studiert, die Situation neu bewerten. Dasselbe gilt für den gleichaltrigen Außenverteidiger Christopher Herklotz, der sich ebenfalls seit dem Wintersemester in Bremen den Rechtswissenschaften widmet.

Immerhin etwas Zeit bleibt dem Tabellensechsten der Schleswig-Holstein-Liga neben den täglichen Trainingseinheiten im 35.000 Zuschauer fassenden Stade d'Honneur für kulturelle Ausflüge. Innerhalb des marokkanischen Nordens, der Heimat von Co-Trainer Hassan Sadeq, der das Trainingslager möglich machte, besuchten die Stormarner eine landestypische Dampfsauna und eine Moschee.

Jakobsen zeigt sich begeistert von der marokkanischen Gastfreundlichkeit: "Wir fühlen uns überall willkommen, die Leute sind sehr herzlich. Trotz der Kommunikationsschwierigkeiten ist das Verhältnis zu den Einheimischen sehr familiär und aufgeschlossen", berichtete der Däne. So überreichten die Gastgeber allen Spielern und Trainern bei deren Ankunft kleine Präsente und servierten Feigen und Milch als kulinarischen Willkommensgruß.

Nur in den Testspielen gegen die marokkanischen Zweitligaclubs gab es keine Geschenke. USMO Oujda zeigte beim 1:3 (1:2) keine Gnade (Torschütze: Niko Leptien). Gegen den Gastgeber des MCO gab es trotz der Tore von Kai und Rico Pohlmann ein 2:4 (1:3).