Das Abendblatt stellt die Kandidaten für die Wahl zum Stormarner Sportler des Jahres 2012 vor. Heute: HSG Reinfeld/Hamberge.

Reinfeld. Vier Spieltage vor Ende der vergangenen Saison ließen sich die Handballfrauen der HSG Reinfeld/Hamberge von ihren Anhängern inmitten eines bunten Konfettiregens als neuer Meister der Landesliga Süd feiern. 36:0 Punkte garantierten nicht nur die Tabellenführung bis zum Saisonende, sie waren für die Mannschaft von Trainer Detfred Dörling gleichbedeutend mit dem Aufstieg in die Schleswig-Holstein-Liga.

"Für die Spielerinnen und unser Betreuerteam ist die Nominierung für die Wahl zu Stormarns Mannschaft des Jahres ein ganz tolle Anerkennung unserer Leistung - aber auch dessen, was wir aufgebaut haben", sagt Detfred Dörling. "Wir haben vor elf Jahren bei der Gründung der Spielgemeinschaft für uns das Ziel ausgerufen, den Verein mittelfristig in einer höheren Spielklasse zu etablieren", so Dörling weiter. Dies habe man mit dem Aufstieg allerdings noch nicht erreicht. "Die Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein ist unser erklärtes Ziel."

Der Erfolg wurde von langer Hand geplant, die Mannschaft behutsam aufgebaut. "Wir haben mit Kerstin Albrecht und Janine Sachse zwei ganz wichtige Spielerinnen vom VfL Oldesloe nach Reinfeld holen können. Zudem rückten Madeline Feierabend, Annika Rahf, Lina und Rika Tonding endgültig aus dem A-Jugend-Bereich in die erste Damenmannschaft auf, somit fiel für sie die Doppelbelastung weg", sagt der 58 Jahre alte Polizeibeamte, der als Liganeuling mit dem vierten Tabellenplatz in der laufenden Saison eher unzufrieden ist: "Wir haben uns des Öfteren durch dumme Fehler selbst geschlagen, sonst würden wir weiter oben stehen."

Kreisläuferin Albrecht verbindet den Erfolg "mit dem hervorragenden Teamgeist, der in der Mannschaft steckt und uns auch über den Sport hinaus verbindet", sagt die 24-Jährige. Doch nicht nur die vielen persönlichen Freundschaften ziehen sich wie ein roter Faden durch das Mannschaftsgefüge. Auch eine familiäre Bindung ist spätestens beim Betrachten des Mannschaftskaders festzustellen. Der Nachname Tonding ist durch die Schwestern Svenja, Rika und Lina gleich dreimal vertreten, der Name Beth mit Tante Antje und Nichte Laura zweimal, ebenso der Name Fuhlbrügge mit den Schwestern Jessica und Sandra.

"Unsere älteren Spielerinnen wie Sonja Rau und Antje Beth sind ein genauso wichtiger Bestandteil der Mannschaft wie Lara Zube, mit ihren 18 Jahren die jüngste im Bunde", so Dörling, der die Spielgemeinschaft vor elf Jahren zusammen mit Betreuer Arno Möller, Co-Trainer Peter Spohn und Schiedsrichterwart Wilfried Dose ins Leben gerufen hatte. "Ich sehe es als meine Aufgabe an, die jungen Spielerinnen in das Team zu integrieren und dafür zu sorgen, dass sie langsam mehr Verantwortung übernehmen", sagt die 47-jährige Beth. "Es ist schon einmalig, wie wir jungen Spielerinnen im Team aufgenommen werden", ergänzt Zube. Wer erfolgreich ist, darf auch feiern - so sah es jedenfalls der Sponsor der HSG Reinfeld/Hamberge. Er lud das komplette Team 2012 zum Oktoberfest nach München ein. Für Aufregung sorgten die Reinfelder Handballfrauen allerdings schon während der Anreise mit der Bahn: "Kurz vor München begannen wir uns alle im Zug umzuziehen - raus aus den Sportklamotten, rein ins Dirndl", erzählt Sachse.

Am Sonnabend, 12. Januar, starten die Reinfelderinnen in den Ligaalltag des neuen Jahres. Mit dem Tabellensechsten TSV Lindewitt wartet in der Sporthalle Lindewitt (16.45 Uhr, Flensburger Straße) eine lösbare Aufgabe.