Nach dem 7:9 gegen den TTC Hagen in der Zweiten Bundesliga Nord liegt der SV Siek nur noch drei Punkte vor den Abstiegsplätzen.

Siek. Der Kampf an zwei Fronten ist eröffnet. Zum einen machen die Tischtennisherren des SV Siek wie andere Teams auch jetzt offen Stimmung gegen die Einführung der eingleisigen Zweiten Bundesliga in 2014. Zum anderen ist noch lange nicht gewährleistet, dass sie aktuell überhaupt den Klassenerhalt in der zweiten Liga Nord hinbekommen.

"Wer jetzt noch immer nicht auf die Tabelle geschaut hat, dem ist nicht zu helfen", sagte Jakob Asmussen im Anschluss an die 7:9-Heimniederlage gegen den TTC Hagen, die erste nach 21 Monaten. Bedenklich wird es aber erst, wenn der Meister der vergangenen Saison auch im Auswärtstreffen am Sonntag bei Borussia Dortmund leer ausgeht.

Rafael Schulz allerdings raubt zurzeit nur sein drei Monate alter Sohn den Schlaf, nicht die sportliche Situation. "An eigenen Platten werden wir schon noch die notwendigen Punkte zum Klassenerhalt zusammentragen", glaubt Sieks Nummer sechs. Zumal sich die Mannschaft auf ihr Publikum verlassen kann. Zum Rückrundenauftakt kamen 180 Zuschauer, Saisonrekord. Wer es wie gegen den TTC Hagen fünf Stunden und zehn Minuten in der Halle aushält, der ist kein Mode-Fan, sondern mit dem Herzen dabei.

Ihnen allen mussten Abteilungsleiter Stefan Zilz und Teammanager Klaus Bergmann die bittere Wahrheit unterbreiten. "Zum jetzigen Zeitpunkt schließen wir eine Anmeldung zum Spielbetrieb in der eingleisigen zweiten Liga kategorisch aus", antwortete Zilz den vielen Fragestellern, die sich nach der Zukunft des Tischtennis-Aushängeschilds im hohen Norden, das neben dem THW Kiel, der SG Flensburg-Handewitt (Handball), Holstein Kiel (Fußball), TSB Flensburg (Synchron-Schwimmen) und Baltic Hurricanes Kiel (American Football) zur Wahl der Mannschaft des Jahres von Schleswig-Holstein steht, erkundigten. Es sind die Mehrkosten, die vom Verein und auch vom engagierten Förderkreis nicht mehr aufgebracht werden können.

"Wenn ich die vielen spannenden und hochklassigen Spiele in der aktuellen Spielzeit sehe, die guten Besucherzahlen und Rahmenbedingungen, dann bin ich bei den Argumenten für eine eingleisige Liga immer noch auf der Suche", sagt Klaus Bergmann.

Horst Bartelmeß pflichtete ihm indirekt bei: "Bessere Werbung für das Tischtennis als dieses Spiel in Siek kann es nicht geben", betonte der Hagener Manager. Immer und immer wieder werden die Vereine, die sich gegen die Zusammenlegung der Ligen Nord und Süd ausgesprochen haben, das Thema in den kommenden Monaten "hochkochen". Stefan Zilz drückt sich deutlich aus: "Die Verantwortlichen des Deutschen Tischtennis-Bundes sollen kalte Füße bekommen."

Das sportliche Drama gegen den TTC Hagen nahm seinen Lauf, als Deniz Aydin und Rafael Schulz gegen Daniel Kriston und Altmeister Georg Böhm eine 5:1-Führung im vierten Durchgang verspielten. "Dieses Doppel haben wir verpatzt", ärgerte sich Schulz. Zuvor hatten Mikkel Hindersson und Jakob Asmussen den Hagenern Filip Szymanski und Minh Tran Le die erste Saisonniederlage zugefügt. Damit hatten die Sieker nach den Doppeln schon so viele Punkte auf der Habenseite wie im gesamten Hinspiel, das sie am 2. Dezember 2:9 verloren.

Deniz Aydin zeigte mit seinem Erfolg über Szymanski, dass es nicht verkehrt war, ihm wieder die Position zwei anzuvertrauen. Nach Abwehr mehrerer Matchbälle rang dann auch Wang Yansheng die Hagener Spitzenkraft nieder. Der in die Mitte gerutschte Mikkel Hindersson überzeugte mit zwei glatten Siegen, Letztlich scheiterten die Sieker an ihrer Unterlegenheit im unteren Paarkreuz, wo der übermüdete Schulz auf verlorenem Posten stand und Daniel Cords nach einer 2:1-Führung Böhms Routine Tribut zollen musste. Ohne langes Nachdenken schritt der Youngster ins Schlussdoppel, das die Zuschauer nochmals in den Bann zog. Ein unerreichbarer Rückschlag von Tran Le bedeutete das Ende aller Hoffnungen auf einen Punktgewinn.