Die Kreisligafußballer müssen ihren Erfolg beim Kurt-Papstein-Cup des SC Union Oldesloe mit der Verletzung von Marius Dordowski bezahlen.

Bad Oldesloe. Immer wieder ist es das Hauptthema bei den Hallenturnieren: das Verletzungsrisiko. Warum das so ist, zeigte sich wieder beim vom SC Union Oldesloe ausgerichteten Turnier um den Kurt-Papstein-Cup. Obwohl die Kreisligafußballer des SV Preußen Reinfeld ihren Titel verteidigten, gab es beim Turniersieger viele lange Gesichter. Grund: Marius Dordowski hatte sich im zweiten Vorrundenspiel den Mittelfuß doppelt gebrochen. "Ich glaube nicht, dass er in dieser Saison noch mal spielen kann", sagte Trainer Jochen Prieß über seinen Schützling, der gerade erst nach einer sechs Monate währenden Rückenverletzung zurückgekommen war.

230 Besucher sorgten in der Stormarnhalle für einen schönen Rahmen des nach dem langjährigen Liga-Obmanns benannten Turniers. "Das Zuschauerinteresse ist sehr erfreulich und größer, als ich es erwartet hatte", sagte Abteilungsleiter Dieter Hahn.

Die Reinfelder wurden vor dem gut aufgelegten Publikum ihrem Ruf, eine starke Hallenmannschaft zu sein, schnell gerecht. Dem 1:1 gegen die starken A-Junioren der SG Trave 06 ließen sie den höchsten Sieg des Tages folgen. Gegen den überforderten SV Steinhorst hatten sie beim 7:0 allerdings auch leichtes Spiel. Das hitzig geführte Endspiel gegen den Traver Nachwuchs, der von dem langjährigen Union-Spieler und -Trainer Peter Petzold betreut wird, gewannen sie mit 4:2. "Die Verletzung Dordowskis trübt die Freude über den Erfolg aber sehr", sagte Prieß nach der Pokalübergabe durch Kurt Papsteins Witwe Dagmar Papstein.

Nur mit Glück entging Benjamin Vogelsang vom VfL Oldesloe einer ähnlichen Verletzung. "Das wichtigste ist, dass alle gesund bleiben", sagte Obmann Jens Schenck kurz vor dem letzten Gruppenspiel - und hätte es damit fast beschrien. Den anderen Mannschaften war die besondere Motivation gegen den als Verbandsligaklub höchstklassigsten Teilnehmer anzumerken, einige schossen dabei über das Ziel hinaus. Im Stadtderby, dass der VfL glücklich mit 1:0 gewann, brachte Rekat Bislimi von der SG Union/Grabau (Kreisklasse A) Vogelsang zu Fall, der aber mit einem geschwollenen Knöchel davon kam. Bislimi sah "Rot", was eine Sperre im Ligabetrieb nach sich zieht.

Der VfL musste sich letztlich mit dem vierten Platz begnügen. Auch im kleinen Finale trafen sie auf einen teilweise übermotivierten Gegner. Torwart Leon Gohl vom VfL Rethwisch, der in der Stormarnhalle die lautstärksten Anhänger auf seiner Seite hatte, handelte sich nach einem Foul an Tarek Tekin den zweiten Platzverweis des Tages ein. Trotzdem setzte sich der Kreisklassenklub im Neunmeterschießen durch. Für Schenck kein Problem: "Der sportliche Stellenwert dieser Hallenturniere ist nicht so hoch. Bei unserem eigenen Turnier sind wir allerdings topmotiviert", sagte er. Am Sonnabend, 5. Januar, geht es an gleicher Stelle um den Rudi-Herzog-Pokal, das erste Spiel absolvieren die Oldesloer gleich gegen den SV Eichede. Die SG Union/Grabau erhielt diesmal keinen festen Platz in der Endrunde, muss sich am Vortag in der Qualifikationsrunde bewähren. Beim eigenen Turnier kamen die Gastgeber nur auf zwei Punkte, gegen den großen Nachbarn wäre aber sogar ein Sieg und der damit verbundene Einzug in das Halbfinale möglich gewesen. "Dieser Verlauf war etwas enttäuschend, aber mit der Leistung der Mannschaft kann man sehr zufrieden sein", so Hahn.

Wie der Gastgeber schied auch der SSV Pölitz II (Kreisklasse A) als Tabellendritter aus. Nach dem Auftaktsieg gegen den SV Steinhorst (1:0) gelang den Pölitzern kein weiterer Treffer.