Stormarner Handballerinnen kassieren 16:32-Niederlage gegen den zwei Ligen höher spielenden SV Henstedt-Ulzburg.

Reinfeld. Die Handballfrauen der HSG Reinfeld/Hamberge schoben Gedanken an leckere Christstollen und Lebkuchenherzen kurzfristig beiseite, um sich auf die letzte sportliche Aufgabe des Jahres zu konzentrieren: Die Stormarnerinnen empfingen in der dritten Pokalrunde des Handballverbandes Schleswig-Holstein den zwei Klassen höher spielenden SV Henstedt-Ulzburg. Reinfelds Trainer Detfred Dörling wollte gegen den Tabellensiebten der dritten Liga "die zu erwartende Niederlage wenigstens im Rahmen halten", zumal ihm mit Kerstin Albrecht (krank), Janine Sachse (verletzt) und Urlauberin Jessica Fuhlbrügge drei Stammkräfte fehlten.

Trotz der deutlichen 16:32 (10:16)-Niederlage des Tabellenvierten der Schleswig-Holstein-Liga blieb Dörling versöhnlich gestimmt: "Die kämpferische Leistung meiner Mannschaft stimmte. Uns sind im Spiel nach vorne einfach zu viele technische Fehler unterlaufen."

Linksaußen Svenja Tonding sorgte nach 90 Sekunden für die erste und einzige Reinfelder Führung. Nach dem im direkten Gegenzug erzielten Ausgleichstreffer vergingen mehr als sechs Minuten, ehe den Gästen der nächste Treffer gelang und sie sich in der Folgezeit einen komfortablen Vorsprung erarbeiteten. Die Stormarnerinnen kamen ebenfalls zu einigen guten Tormöglichkeiten, die Henstedts Torfrau Christiane Sacher allerdings ein ums andere Mal vereitelte.

Deren Mannschaftskollegin Janicke Bielfeld, die in der vergangenen Saison noch Oberligaspielerin in Diensten des Ahrensburger TSV war, stieß immer wieder durch die lückenhafte Abwehrreige der Reinfelderinnen und war mit insgesamt zehn Treffern erfolgreichste Werferin der Gäste. Mitte des ersten Durchgangs verkürzten die Stormarnerinnen den Rückstand noch einmal auf drei Tore, verloren dann allerdings weiter an Boden und lagen zur Pause bereits hoffnungslos mit sechs Treffern im Hintertreffen.

Im zweiten Durchgang schickte Dörling Cristina Jelonnek für die stark agierende Annika Rahf in das Reinfelder Tor. Auch die zweite Torfrau konnte ihren Trainer überzeugen: "Annika und Cristina haben beide hervorragend gehalten", so Dörling. "Ich hätte mir nur gewünscht, dass sie öfters den Mut aufgebracht hätten, Tempogegenstöße einzuleiten."

Auch im zweiten Spielabschnitt ließen die Stormarnerinnen nichts an Einsatzbereitschaft vermissen. "Es war ein anstrengendes Spiel. In der Defensive gingen die Henstedterinnen sehr aggressiv zur Sache", sagt Kreisläuferin Antje Beth.

Die 47-Jährige erfüllte fast 50 Minuten lang eine Vorbildfunktion, motivierte ihre jüngeren Mitspielerinnen immer wieder aufs Neue. "Für mich ist aber am Ende dieser Saison endgültig Schluss. 37 Jahre Handballsport sind einfach genug", sagt Beth, die den ursprünglich schon für vergangenen Sommer geplanten Rücktritt auf Dörlings Bitte hin noch einmal verschoben hatte. Der Ehefrau von Jörg Lembke, dem Vorsitzenden des Kreisfußballverbands, steht eine neue Aufgabe bevor. "Anfang Januar übernehme ich die Bewirtung im Vereinsheim des VfL Oldesloe", so Beth.

Dörling zieht vor Jahresfrist eine Zwischenbilanz: "Als Aufsteiger stehen wir auf dem vierten Tabellenplatz. Damit bin ich zufrieden. Wenn wir in der Rückrunde aus den Fehlern der Hinrunde lernen, bin ich sehr zuversichtlich für den weiteren Saisonverlauf."

Am Freitag, 4. Januar, treten die Reinfelderinnen bereits wieder zu einem Testspiel beim Ahrensburger TSV (Hamburg-Liga) an, drei Tage später geht es zu Lübeck 76 (Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein). "Während der Ferien ist unsere Halle gesperrt, deshalb müssen wir ausweichen. In solchen Dingen würde ich mir mehr Flexibilität von der Stadt wünschen", sagt Dörling.

Ernst wird es für sein Team am Sonnabend, 12. Januar, wenn es beim Tabellenachten TSV Lindewitt um die ersten Punkte des Jahres 2013 geht.

Die Treffer für die HSG Reinfeld/Hamberge erzielten: Svenja Tonding (4), Lena Powierski (3), Madeline Feierabend (2/1), Maike Waldeck, Lina Tonding (je 2), Antje Beth, Laura Beth, Lara Zube (je 1).