Der Verein erhält Großen Stern des Sports in Silber

Ammersbek. "Gemeinsam statt einsam" heißt es seit 1987 beim Hoisbütteler SV. Für seine langjährige und anhaltende Arbeit im Bereich Integrations- und Inklusionssport wurde der Verein nun mit dem "Großen Stern des Sports" in Silber geehrt. Die Stormarner belegten bei dem landesweiten Wettbewerb den ersten Platz.

"Der Verein engagiert sich weit über den üblichen Bereich hinaus. Es gibt auch für Menschen mit geistiger Behinderung ein breites Angebot. Die Lebensqualität und das Selbstwertgefühl der Teilnehmer wird dadurch gestärkt", sagte Corinna Buch von der Volks- und Raiffeisenbank, die den Wettbewerb ins Leben rief. Die Hoisbütteler wurden mit einer Spende von 2500 Euro bedacht.

"Dieser Preis ist eine große Anerkennung unserer Arbeit und macht uns stolz", sagte der Leiter und Gründer der Abteilung, Christian Schirrmacher. Rund 50 Mitglieder mit unterschiedlichen Behinderungen nehmen derzeit das Angebot wahr, betreiben in mehreren Gruppen Sportarten wie Fußball, Tischtennis oder Boccia.

Im nächsten Jahr wird sogar Bundespräsident Joachim Gauck von dem Engagement der Stormarner erfahren. Dann überreicht er dem bundesweiten Sieger den Stern des Sports in Gold. Durch die Verleihung auf Landesebene qualifizierten sich die Hoisbütteler für die Veranstaltung am 29. Januar. Schirrmacher wird dann nicht anwesend sein - aus einem weiteren erfreulichen Grund. Sieben Sportler wurden in die Floor-Hockey-Nationalmannschaft berufen, die an den Weltwinterspielen für Menschen mit geistiger Behinderung antritt.

Die Special Olympics World Winter Games, wie sie offiziell heißen, steigen vom 29. Januar bis 5. Februar im südkoreanischen Pyeongchang, dem Veranstaltungsort der olympischen Winterspiele 2018. Floor Hockey wird zwar auf einem Hallenboden gespielt, ist aufgrund der Ähnlichkeit zum Eishockey aber eine Disziplin der Winterspiele. Fünf Spieler einer Mannschaft versuchen mit einem Stock einen Filzring im gegnerischen Tor zu versenken. Die Hoisbütteler überzeugten bei einem nationalen Trainingswochenende in Hamburg und so gehören Samuel Badu, 18, Evgenij Saiko, 26, Jan-Philip Steingräber, 22, Gino Christiansen, 30, Patryk Szybecki-Weigel, 24, Thomas Schauer, 31, und Nicky Roß, 33, zu den insgesamt 2300 Athleten aus 127 Ländern.

Das Prozedere einer solchen Großveranstaltung kennen die Athleten bereits aus den nationalen Wettkämpfen 2011 in Altenberg (Sachsen). Mehr Fragen wirft die fremde Kultur auf. "Man merkt der Mannschaft an, dass es nur noch wenige Wochen sind. Sie beschäftigen sich sehr mit den südkoreanischen Gepflogenheiten", sagte Schirrmacher, der auch der nationale Koordinator der Floor-Hockey-Teams ist. Bei zwei Besuchen in koreanischen Restaurants machten sich die Stormarner schon einmal mit der ungewohnten Kost vertraut.