Ahrensburger Basketballmädchen überwintern nach Erfolg über Junior Panthers auf Platz zwei der Nord-Staffel.

Ahrensburg. Mit dem Erklingen der Schlusssirene fielen sich die U-17-Basketballmädchen des Ahrensburger TSV überglücklich in die Arme: Der 71:63 (34:23)-Erfolg über die leicht favorisierten OSC Junior Panthers bedeutete für die Stormarnerinnen nicht nur den fünften Sieg in Folge, er ließ sie auch am sechsten Spieltag der Weiblichen-Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (WNBL) in der Gruppe Nord an den Osnabrückern vorbei auf Tabellenplatz zwei klettern und nach Punkten zu Spitzenreiter TuS Lichterfelde aufschließen.

"Dort stehen wir auch völlig verdient", sagte Marc Köpp. Der Chefcoach der Wild Wings umarmte ebenso euphorisch seine Co-Trainerin Katharina Kühn, wussten doch beide, dass sie als vor der Saison verpflichtete Hoffnungsträger die in sie gesteckten Erwartungen bisher mehr als erfüllen konnten.

Der Verein hatte die Teilnahme an den Play-offs als Saisonziel ausgegeben. Nach den starken Leistungen der Vorrunde darf sogar das Wort "Meisterschaft" in den Mund genommen werden - wenn auch vorerst nur hinter vorgehaltener Hand, denn gleich zum Rückrundenstart am Sonntag, 13. Januar (14 Uhr), wird der Tabellenführer aus Berlin in der Sporthalle Reesenbüttel erwartet.

"Wir haben gegen die Junior Panthers das für uns wichtigste Spiel der Hinrunde durch eine enorm kämpferische Mannschaftsleistung gewonnen", sagte Clara Schwartz. Die 16 Jahre alte Leistungsträgerin der Stormarnerinnen erfüllte erneut eine Vorbildfunktion in Sachen Einsatzbereitschaft und Kampfeswillen, blieb aber mit lediglich vier Punkten deutlich hinter ihrem bisherigen Saisondurchschnitt von 13,6 Zählern pro Spiel zurück. Wesentlich treffsicherer zeigte sich dagegen Teamkollegin Jasmin Zimmermann, die ihre Quote dank 23 Punkten auf einen Durchschnittswert von 18 hochschraubte.

Beide Mannschaften starteten sehr verhalten in die Begegnung, offenbarten in den Anfangsminuten größere Schwächen beim Abschluss, was sich nicht zuletzt in einem eher mageren 13:9-Viertelergebnis zugunsten der Stormarnerinnen niederschlug.

Im zweiten Abschnitt nahm die Begegnung an Fahrt auf und es war immer wieder die 15 Jahre alte Ballverteilerin Merle Bitter, die das Spiel der Ahrensburgerinnen nach vorne trieb und mit 18 Zählern nicht nur ihren bisherigen Saisondurchschnitt bestätigte, sondern mit nunmehr 108 Punkten als beste Werferin der Hinrunde die WNBL-Statistik anführt.

Nachdem die Stormarnerinnen ihren Vorsprung auf teilweise elf Punkte ausbauten, drohte die Partie im letzten Spielabschnitt noch zu kippen: Eine Schwächephase der Wild Wings nutzten die Gäste, um ihrerseits mit 53:52 in Führung zu gehen.

Die Ahrensburgerinnen fanden jedoch schnell zurück in die Spur und wahrten ihre makellose Heimbilanz. Dabei erwies sich nicht zuletzt eine Quote von 65 Prozent erfolgreich abgeschlossener Freiwürfe als wichtiger Bestandteil des Erfolges.

"Ich freue mich besonders, dass wir gegen eine Mannschaft gewonnen haben, die entgegen dem Sinn der WNBL rein erfolgsorientiert mit einer Zonenverteidigung, also Ball- und Raumdeckung, spielt und nicht wie vorgesehen mit einer Manndeckung ", sagte Köpp. "Diese Liga wurde geschaffen, um die Mädchen spielerisch zu verbessern und das geht eben nur über ein Eins-gegen-Eins-Spielsystem."

Mit insgesamt sechs Drei-Punkte-Würfen offenbarten die Ahrensburger Basketballmädchen eine ganz neue Seite. "Bisher waren der Schnellangriff und unsere Defensivarbeit die Qualitäten, mit denen wir unsere Spiele gewonnen haben. Gegen die Osnabrücker ist bei uns noch die Qualität der Distanzwürfe hinzugekommen", sagte Köpp erfreut.

"Und wir haben mit Clara, Merle, Jasmin und Nora Reimann vier Spielerinnen, die in jedem Spiel zweistellig punkten können", so Köpp, der im Hinblick auf die anstehende Ligapause das Training schwerpunktmäßig auf den Erhalt dieser Qualitäten auslegen wird. Wild Wings werden zudem weiterhin im Einsatz sein: Jasmin, Merle und Kaja Witkowski nehmen vom 14. bis17. Dezember am Try-Out der U-16-Nationalmannschaft in Kienbaum teil.

Zwischen den Feiertagen startet die U-17-Mannschaft beim internationalen Turnier im dänischen Lemvig, allerdings ohne Lilli Stenzel, Mirja Beckmann und Carina Kellermann, die zeitgleich beim Leistungscamp (Jahrgang 1998) des Deutschen Basketball Bundes weilen.

Die weiteren Punkte für den Ahrensburger TSV erzielten: Lilli Stenzel (8), Kaja Witkowski (7), Jennifer Struve (5), Nora Reimann (4), Carina Kellermann (2).