Die Hockeyherren unterliegen trotz 3:0-Führung beim Club zur Vahr in Bremen

Ahrensburg. Am liebsten hätte Florian Führer den Tag einfach vergessen, oder sich mit einer ausgiebigen Kneipentour wenigstens vorübergehend auf andere Gedanken gebracht. Doch das Pflichtbewusststein obsiegte und so entschied sich der Trainer des THC Ahrensburg für das Gegenteil von Zerstreuung. Noch lange saß er nach der Rückkehr aus Bremen mit Teammanager Ole Breckling und dessen Bruder Jan, dem ehemaligen Abwehrspieler der Hockeyherren, zusammen und grübelte über die Gründe der Talfahrt. Spätestens die fünfte Niederlage in Folge erfordert ein Umdenken bei den Ahrensburgern. "Wir haben ein richtig schlechtes Spiel gemacht", sagte Führer nach dem 7:9 (3:4) beim Club zur Vahr. Seine Mannschaft bleibt das Schlusslicht der Regionalliga Nord.

Zwar war es nicht die angenehmste Abendgestaltung, doch das Trio erarbeitete konkrete Ansätze, die den Klub aus der Abstiegsregion führen sollen. Der Mannschaft wird wieder eine höhere Trainingsintensität abverlangt, denn der Coach sah in den vergangenen Wochen nicht immer vollen Einsatz bei den Übungseinheiten. In den Partien werden die Zeiten der fliegenden Wechsel künftig genauer reguliert sein. Die eher informelle Handhabung brachte in Bremen Unruhe in die Mannschaft, einige Spieler beklagten zu geringe Einsatzzeiten. Zudem werden die Stormarner fortan nach der Halbzeitpause die Taktik ändern, um die Konzentration hochzuhalten. Denn wieder einmal waren es die individuellen Fehler, die in der Vahr die Niederlage herbeiführten.

Nach einer Viertelstunde verfielen die Stormarner in die altbekannten Muster. Bis dahin hatten Olaf Elling (9. Minute), Jochen Schaller (11.) und Rodin Duchow (15.) die Gäste mit 3:0 in Führung geschossen, dann begann plötzlich wieder die Zitterphase, wie schon am zweiten Spieltag in der Partie gegen den Braunschweiger THC, die trotz einer 4:1-Führung verloren gegangen war. "Man nimmt sich dann fest vor, nicht wieder eine deutliche Führung aus der Hand zu geben - und dann passiert genau das eben doch", beschrieb Malte Jansen die Verunsicherung im Team. "Wir haben den Gegner durch die vielen Fehler zum Kontern eingeladen und uns immer mehr von unserem einstudierten System verabschiedet. Es war ein Spiegelbild der Saison", so der Kapitän weiter.

Von einem Doppelschlag der Bremer kurz nach dem Wiederanpfiff erholten sich die Ahrensburger nicht mehr. Die Tore durch Duchow (32.), Nitesh Veauli (41.), Tobias Kleinke (58.) und Schaller (59.) hielten die Niederlage im Rahmen. Mit der Partie gegen den Uhlenhorster HC II endet für Führers Schützlinge am Sonnabend die Hinrunde. "Wir brauchen mindestens einen Punkt - für die Seele", sagte er.