Stormarner Basketballfrauen gehen nach einem 63:60-Erfolg über BG Rotenburg/Scheeßel II in die Winterpause.

Ahrensburg. Drei Siege bei sechs Niederlagen: Der Abschied der Basketballfrauen des Ahrensburger TSV aus dem Sportjahr 2012 fällt eher bescheiden aus. Trainer Carsten Schittkowski führt das durchwachsene Abschneiden in der zweiten Regionalliga Nord-West auf seinen in zwei unterschiedlichen Spielsystemen geschulten Kader zurück.

Während ältere Spielerinnen wie Anna Kunze, Saskia Jaekel und Nadine Partey jahrelang Erfahrung und Spielpraxis in der Regionalliga sammelten, werden junge Spielerinnen wie Clara Schwartz, Jasmin Zimmermann oder Merle Bitter nach dem Spielsystem der weiblichen Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (WNBL) ausgebildet. "Wir sehen in der Regionalliga eher die ganzheitliche Spielsituation und setzen unseren Trainingsschwerpunkt auf die klassischen Fünf-gegen-fünf-Situationen. In der WNBL hingegen werden die jungen Basketballtalente mehr auf das Eins-gegen-eins-Spiel geschult, um ihre individuellen Stärken zu fördern", sagt Schittkowski. Er räumt ein, dass diese unterschiedlichen Systeme ab und an für Unruhe innerhalb der Mannschaft sorgen. "Aber nur im Zusammenspiel, denn seit Saisonbeginn hat meine Mannschaft einen enormen Teamgeist entwickelt, bei dem die Altersstruktur keinerlei Probleme aufwirft", so der Übungsleiter weiter.

Die laufende Saison offenbarte allerdings ein größeres Problem: Der Mannschaft fehlt aktuell eine erfahrene Führungsspielerin. Eine Rolle, die in den vergangenen Jahren Tanja Scherzinger (Fußoperation), Tanja Hildebrandt und auch Anja Ollik (beide Karriereende) ausfüllten.

Hoffnungen, dass in absehbarer Zeit ein Talent aus den eigenen Reihen diese Aufgabe übernimmt, sind durchaus berechtigt. Die Ahrensburger Basketballsparte ist für ihre Nachwuchsarbeit weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. "Eine zwölf bis 17 Jahre alte Spielerin genießt heutzutage eine qualitativ weitaus hochwertigere Ausbildung beim ATSV, als es noch vor Jahren möglich war", sagt Teammanager Stefan Möller. So nimmt die U-17-Mädchenmannschaft bereits in der zweiten Saison an der vor sechs Jahren als Gemeinschaftsprojekt der Basketball-Bundesligen und des Deutschen Basketball-Bundes eingeführten Nachwuchs-Basketball-Bundesliga teil. Die höchste deutsche Spielklasse für Spieler im Alter unter 19 Jahren dient der Nachwuchsförderung und ermöglicht es den Sportlern, zusätzliche Spielpraxis auf hohem Niveau zu sammeln.

"In unserem Team ist aber nicht nur Platz für Zauberkünstler, wir setzen genauso auf Spielerinnen mit einem hohen Erfahrungsschatz und einem routinierten Spiel", sagt Möller. "Wie es für uns laufen kann, hat unser Team jetzt im dritten Viertel gegen die BG Rotenburg/Scheeßel bewiesen."

Die Ahrensburgerinnen gewannen die Begegnung gegen den Gast aus Niedersachsen knapp mit 63:60. Die Twisters verschliefen allerdings förmlich die ersten beiden Viertel. In großen roten Zahlen verkündete die Anzeigetafel das aus Stormarner Sicht nicht zufriedenstellende Halbzeitergebnis von 27:38, während die Ahrensburgerinnen mit hängenden Köpfen auf dem Weg in die Kabine waren. "Wir haben Anfang der Woche statt zu trainieren uns zusammengesetzt und all die kleinen Probleme innerhalb der Mannschaft angesprochen", sagt Schittkowski. "In der Kabine habe ich meine Spielerinnen in aller Ruhe an dieses Gespräch erinnert und sie gebeten, die getroffenen Vorsätze auf dem Spielfeld umzusetzen."

Die Taktik des Trainers erwies sich als erfolgreich: Die Twisters holten Punkt für Punkt auf und gingen ihrerseits mit einer 47:45-Führung in das letzte Viertel.

In den letzten zehn Spielminuten ließen die Ahrensburgerinnen nichts mehr anbrennen. Sabrina Jörgs versenkte in den Schlusssekunden einen von zwei Freiwürfen im gegnerischen Korb und bescherte den Twisters den viel umjubelten dritten Saisonsieg.