Abstiegsbedrohte Stormarner Fußballfrauen verlieren 0:1 gegen Blau-Weiß Hohen Neuendorf. Trainer erwartet Steigerung in der Rückrunde.

Bad Oldesloe . Michael Clausen bringt es als Trainer des FFC Oldesloe trocken auf den Punkt: "Wir haben zur Zeit einfach kein Zweitliganiveau und sind zu Recht Schlusslicht der Liga." Nach dem zehnten Spieltag der Zweiten Bundesliga Nord belegen die Stormarner Fußballfrauen mit nunmehr neun Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz abgeschlagen den letzten Tabellenplatz.

Clausen, der vor acht Jahren die erste Frauenmannschaft des FFC Oldesloe als hauptverantwortlicher Trainer übernahm und in die zweithöchste Spielklasse führte, sieht das schlechte sportliche Abschneiden auch in der finanziellen Situation des Vereins begründet. "Unser Etat bewegt sich auf Kreisklasseniveau. Während wir manchmal schon froh sind, das Benzingeld für das nächste Auswärtsspiel zusammen zu bekommen, besitzen die meisten anderen Mannschaften der Liga einen erheblich höheren finanziellen Spielraum", sagt Clausen.

Am kommenden Sonntag, dem letzten Spieltag der Hinrunde, muss der FFC Oldesloe zum Tabellenführer SV Meppen reisen (14 Uhr, MEP-Arena), eine derzeit für die Stormarnerinnen schier unlösbare Aufgabe. "Auch wenn im Sport Überraschungen an der Tagesordnung sind, werden wir als krasser Außenseiter nach Meppen fahren. Im Hinblick auf einen möglichen Klassenerhalt werden wir uns auf die Rückrunde fokussieren", so der Trainer, der seine Hoffnungen auf die mögliche Rückkehr von Michelle von Appen (Kreuzbandriss), Maja Schubert (Knorpelschaden) und Sandra Willemsen (Knieprobleme) nach der Winterpause setzt.

"Wir wollen zudem versuchen, die eine oder andere derzeit nicht aktive Spielerin aus den Reihen der ehemaligen HSV-Frauenmannschaft für den FFC Oldesloe zu begeistern", so Clausen, der aber auch weiß, dass dies nur über die freundschaftliche Schiene funktionieren kann, denn "finanzielle Anreize können wir nicht bieten."

Die erste Saisonhälfte zeigte bereits, dass eine Aufstockung des Kaders dringend vonnöten ist. Bei nur 14 Feldspielerinnen und einer Torfrau verkraftet der FFC Oldesloe keine weiteren Ausfälle mehr. Wann die gesundheitlich gehandicapte zweite Torhüterin Jennifer Weber wieder zur Verfügung steht, ist noch ungewiss.

"Bei all den anderen Problemen dürfen wir auch nicht vergessen, dass wir Leistungsträgerinnen wie Claudia Wenzel oder Johanna Wöhler oder auch eine Gaitana Lippert in dieser Saison nicht ersetzen können", sagt der Übungsleiter. "Vielleicht habe ich gerade deshalb eine besondere Hochachtung vor meiner Mannschaft, die sich immer wieder im Training voll reinhängt und jedes Spiel wieder aufs Neue mit viel Herzblut angeht."

Dass in der vergangenen Saison glückliche Umstände (Rückzug der HSV-Frauenmannschaft, Ausfall des angesetzten Relegationsspiels gegen den ETSV Würzburg) Clausen und seinem Team zum Klassenerhalt verhalfen, weiß der Trainer richtig einzuschätzen.

Kopfzerbrechen bereiten Clausen die beiden verlorenen Begegnungen der Hinrunde gegen die direkten Abstiegskandidaten SV Blau-Weiß Hohen Neuendorf (0:1) und Holstein Kiel (1:3): "Wir haben in den Spielen sechs für den Klassenerhalt unheimlich wichtige Punkte liegengelassen", sagt der Trainer, der aber davor warnt, zu frühzeitig den Kopf in den Sand zu stecken.

"Ich bin überzeugt, dass wir in der Rückrunde noch für Überraschungen gut sind", so Oldesloes Trainer, der nichts dagegen hätte, wenn ihm bereits in Meppen eine gelänge.