Kreisliga-Fußballer des FCA beenden die Serie von zwölf Siegen in Folge des SSC Hagen II

Ahrensburg. Im Februar 2010 kam es zu einer bemerkenswerten Posse um eine lange Unterhose. Bayern Münchens verletzungsanfälliger Offensivspieler Arjen Robben wollte mit dem zusätzlichen Kleidungsstück bei Minusgraden seine Muskulatur schützen, wählte dafür die Farbe grau. Weil die Hosen des deutschen Rekordmeisters aber auch damals schon rot waren, verstieß der Niederländer damit gegen das Regelwerk des DFB. Er musste sein Beinkleid farblich anpassen.

"Werden Unterziehhosen getragen, muss ihre Farbe mit der Hauptfarbe der Hosen übereinstimmen", heißt es in den Statuten. Eine Regel, die manch Schiedsrichter auch im Zuständigkeitsbereich des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes umgesetzt sehen will - und die am 17. Spieltag in der Kreisliga Stormarn Christoph Heinemann beim 2:2 (1:1) seines SSC Hagen Ahrensburg II gegen den FC Ahrensburg zum Verhängnis wurde. Seine Kleiderwahl trug zu seinem Platzverweis bei.

In der Halbzeitpause des Stadtderbys hatte der Unparteiische Martin Schatkowski (SV Eichede) sogar die Kabinen beider Klubs aufgesucht und auf die Regel hingewiesen. Pech für Heinemann, dass er sich zu diesem Zeitpunkt gerade auf dem Platz aufwärmte. Als er in der 60. Minute für die komplett in Weiß gekleideten Hagener eingewechselt wurde, zeigte ihm Schatkowski umgehend die gelbe Karte. Die lange Unterhose des Spielers mit der Nummer acht war blau. 22 Minuten später sah Heinemann für ein vermeintliches Foulspiel im eigenen Strafraum die Gelb-Rote Karte, konnte dem Tabellenzweiten nicht mehr dabei helfen, auf den verwandelten Strafstoß von Gent Zeka zu reagieren. Das Stadtduell endete für den SSC enttäuschend mit 2:2.

Man mochte beim harten Durchgreifen des Schiedsrichters das Fingerspitzengefühl vermissen, doch als Schuldigen für den doppelten Punktverlust bezeichnete ihn Hagens Trainer Andreas Krüger nicht. Vier Schlagworte verlor er über die Partie. "Wille, Biss, die richtige Einstellung, sich in ein schwieriges Spiel reinbeißen. All das habe ich bei meinen Spielern vermisst", sagte er. Nach der nur vier Minuten währenden Halbzeitansprache schickte er seine Schützlinge schon wieder auf den Kunstrasen an der Hagener Allee, vermochte das Team aber auch dadurch nicht aufzurütteln. Die Serie von zwölf Siegen in Folge ist gerissen.

Die Gäste feiertenden Punktgewinn, der sich im Abstiegskampf noch als entscheidend erweisen könnte, wie einen Sieg. Trotz widrigster Umstände hält sich der FCA bislang von einem Abstiegsplatz fern. Die Mannschaft trainierte letztmals vor sieben Wochen, da ein Großteil des kleinen Kaders - gegen den Stadtkonkurrenten saßen nur zwei Spieler auf der Bank - unter der Woche bis 20 Uhr arbeiten muss.

"Berücksichtigt man unsere begrenzten Möglichkeiten, halten wir besonders konditionell sehr gut mit", freute sich Trainer Frank Levenhagen, der gegen den klaren Favoriten den Offensivdrang seiner Mannschaft bremste. "Wir wussten, dass wir spielerisch nichts entgegensetzen konnten, haben uns daher auf die Abwehrarbeit konzentriert", sagte er.

Durch das 6:0 (0:0) über den Tabellenvierten WSV Tangstedt II profitierte der SV Preußen Reinfeld vom Ahrensburger Ausrutscher und verbesserte sich auf den zweiten Rang. "Wir haben das Ergebnis aus dem Derby mit großer Freude zur Kenntnis genommen", sagte Reinfelds Trainer Jochen Prieß, der im zweiten Durchgang das Ende der Chancenmisere sah. Fast jeder Schuss landete im Tor der Gastgeber.

Die Absage der Partie zwischen dem SV Timmerhorn-Bünningstedt und dem VfL Tremsbüttel resultierte aus den starken Regenfällen am Wochenende und nicht etwa - wie schon zweimal in der Saison - aus Timmerhorner Personalnot.