Die Stormarner Volleyballer verlieren in der Dritten Liga mit 0:3 gegen KMTV Eagles Kiel II. Anne Krohn ist neue Co-Trainerin.

Oststeinbek. "Blutleer, emotionslos, einfach zu phlegmatisch": Trainer Daniel Prade rang förmlich um die richtigen Worte, um die Leistung seiner Volleyballmänner nach dem 0:3 (17:25, 20:25, 19:25)-Heimdebakel gegen die zweite Mannschaft des KMTV Eagles Kiel zu beschreiben. "Meine Spieler denken wohl, dass es für sie in der Dritten Liga mittlerweile von ganz allein läuft", fügte der gefrustete Coach des Oststeinbeker SV hinzu. Damit spielte er auch auf die geringe Trainingsbeteiligung unter der Woche an.

"Nicht einer von uns hat sich heute in Normalform präsentiert. Mit dieser Einstellung werden wir im weiteren Saisonverlauf keinen einzigen Satz mehr gewinnen", so der Übungsleiter weiter. Nach dem sechsten Spieltag belegt der Oststeinbeker SV den siebten Tabellenplatz, nur zwei Punkte trennen die Stormarner noch von einem Abstiegsrang.

Einige der rund 100 Zuschauer mögen den Besuch der Walter-Ruckert-Halle wohl im Stillen bereut haben. Andere machten ihrem Unmut mit "Wacht endlich auf"-Zwischenrufen lautstark Luft. Von dem unbedingten Siegeswillen, dem mitreißenden Teamgeist - Dinge, die noch am vorherigen Spieltag der Garant für den 3:2-Erfolg der Stormarner beim TKC Wriezen waren - war im Spiel der Ostbek Pirates an diesem Abend nichts zu sehen.

Prade musste mit tief in die Taschen seiner Jogginghose vergrabenen Händen vom Spielfeldrand mit ansehen, wie seine Mannschaft bereits den ersten Satz ohne nennenswerte Gegenwehr abgab. Im zweiten Satz gestalteten die Ostbek Pirates das Geschehen bis zum 17:17-Zwischenstand wenigstens einigermaßen offen, brachen dann unverständlicherweise erneut komplett ein und ließen den Satz innerhalb von kürzester Zeit mit 20:25 aus den Händen gleiten.

Eine 16:13-Führung der Stormarner ließ im dritten Satz nicht nur beim Trainer Hoffnungen auf eine Wende aufkeimen. Doch die Schwächeperiode der Mannschaft aus der Landeshauptstadt hielt nicht allzu lang an. Punkt für Punkt ging wieder an die Gäste, die gleich mit dem ersten Matchball die Partie zu ihren Gunsten entschieden. "Wir haben heute extrem schlecht in der Annahme gestanden und am Netz die Bälle nicht totgemacht": So brachte Daniel Prade das Versagen seiner Mannschaft letztendlich doch noch auf den Punkt.

Mit Anne Krohn saß erstmals die neue Co-Trainerin der Pirates auf der Oststeinbeker Bank. Als Mannschaftsführerin des Hamburger Volleyballvereins VT Aurubis krönte sie vergangene Saison das Ende ihrer aktiven Laufbahn mit der Meisterschaft in der zweiten Bundesliga. "Sie wird unserer Mannschaft mit ihrem großen Erfahrungsschatz zur Seite stehen. Für mich als Trainer wird Anne zudem eine große Entlastung sein", sagte Prade

Die 29-Jährige kennt das Team schon recht gut, sie vertrat bereits den erkrankten Coach beim Training. "Es folgten weiterführende Gespräche, und daraus hat sich dann diese Konstellation entwickelt", sagte Anne Krohn. "Und ich freue mich, den Volleyballsport einmal von der anderen Seite kennenzulernen."

Am Sonnabend, 1. Dezember, geht es zum Tabellendritten VfL Pinneberg (18 Uhr, Jahnhalle). "Wir dürfen jetzt nicht den Fehler machen, den Kopf in den Sand zu stecken", sagte Diagonalspieler Martin Hofmann. " In Pinneberg müssen wir an die alte Form anknüpfen und wieder mit viel Emotionen Satz für Satz gewinnen."