Den Ahrensburger Fußballern gelingt mit dem 6:1 gegen SV Henstedt-Ulzburg der bisher höchste Sieg in der Schleswig-Holstein-Liga.

Ahrensburg. Der Herr, der in der Halbzeitpause der Partie zwischen dem SSC Hagen Ahrensburg und dem SV Henstedt-Ulzburg in der Hagener Cafeteria eher rhetorisch in die Runde fragte, ob es noch 1:1 stünde, erntete reichlich Gelächter. Dafür, dass er eine Minute verfrüht vor dem eisigen Wind am Kunstrasenplatz geflüchtet war, wurde er doppelt bestraft. Das bis dahin ausgeglichene Spiel entschieden die Ahrensburger Fußballer in Abwesenheit des einen der rund 120 Anhänger mit einem Doppelschlag für sich. Immerhin wurde der Mann mit weiteren Treffern im zweiten Durchgang entschädigt. Der Schleswig-Holstein-Ligist feierte mit 6:1 (3:1) seinen höchsten Saisonsieg.

Dem Aufsteiger scheinen die Ulzburger zu liegen. Schon im Hinspiel hatte er mit 5:0 ein Schützenfest gefeiert. Doch am 19. Spieltag sah es zunächst nicht nach einer Wiederholung aus. Den Führungstreffer durch Lars Weltin in der 20. Minute glichen die Gäste wenig später durch Samir Kabashi aus (28. Minute). Doch unmittelbar vor dem Pausenpfiff sorgten Vincent Janelt und Niko Leptien urplötzlich für klare Verhältnisse - und rechtfertigten den überraschenden Schachzug von Trainer Jan Jakobsen.

Der sonst in Aufstellungsfragen wenig experimentierungsfreudige Däne hatte seinen Doppelsturm gegenüber der Partie gegen den NTSV Strand (1:0) ausgetauscht und bewies damit ein glückliches Händchen. "Die beiden haben sich im Training aufgedrängt, waren mal an der Reihe", sagte Jakobsen, der auch einräumte, dass die Führung nach 45 Minuten in der Höhe schmeichelhaft war. Über das Endergebnis durften sich die Gäste, die sich nach dem Wiederanpfiff einem Absteiger gleich ihrem Schicksal ergaben, jedoch nicht beschweren.

Erster Nutznießer der Ulzburger Unzulänglichkeiten im zweiten Durchgang war Janelt, der in der 49. Minute seinen zweiten Treffer erzielte. Der Sohn eines Tschechen, der seit dem vergangenen Trainingslager von seinen Mannschaftskameraden nur noch "Oleg" gerufen wird, krönte seine engagierte Leistung mit dem Doppelpack.

Mit dem Siegerbier in der rechten Hand sinnierte der Mittelfeldspieler über die Gründe der Hagener Serie von 13 Punkten aus den letzten fünf Partien. "Wir haben uns während der Saison stetig konditionell und spielerisch gesteigert. Im Team herrscht Euphorie", so der 19-Jährige über die beste Phase der Hagener einer überraschend starken Hinrunde.

Wenig überraschend ist es, dass sich der Ahrensburger Blick nun auf die kommende Partie heftet. Am Zenit des eigenen Selbstvertrauens angelangt will der SSC nun den ganz großen Coup landen. "Warum sollten wir nicht auch den SV Eichede schlagen", schickte Janelt einen ersten Gruß nach Steinburg, wo am Sonntag (14 Uhr, Matthias-Claudius-Straße) das heiß erwartete Stormarnderby steigt.

Gegen Henstedt-Ulzburg schraubten Kai Pohlmann (63.) und Weltin (88.) das Ergebnis auf 6:1, ehe sich die ersten Zuschauer ins Warme zurückzogen.

SSC Hagen Ahrensburg: Block - Schmidt-Hartwigsen, Lembke, Lindenau, Herklotz - K. Pohlmann (70. Klamt), Twachtmann (58. Jobmann), Stäcker, Janelt (75. Scheel) - Weltin, Leptien.