Die Handballmänner des SC Union Oldesloe verlieren im Landespokalwettbewerb gegen den THW Kiel II erstmals seit über zwei Jahren mit 24:33.

Bad Oldesloe . Buntes Konfetti regnet auf die Oldesloer Handballer nieder, während über die Hallenlautsprecher Freddy Mercurys stimmgewaltige Hymne "We are the Champions" erklingt - dieses Schluss-Szenario hatten viele Anhänger des SC Union Oldesloe insgeheim seit Tagen vor Augen. Doch aus dem erhofften Coup in der zweiten Runde des Landespokalwettbewerbs wurde nichts. Schon nach wenigen Minuten lagen die Oldesloer gegen die drei Klassen höher in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein spielende zweite Mannschaft des THW Kiel mit 2:7 im Hintertreffen. Die gute Stimmung in der mit knapp 300 Zuschauern gefüllten Stormarnhalle trübte dieser frühzeitige, doch recht deutliche Rückstand jedoch nicht.

Am Ende unterlagen die Stormarner dem Gast aus Kiel mit 24:33 (10:19), mussten somit ihre erste Pflichtspielniederlage seit mehr als zwei Jahren hinnehmen. Kein Grund für Joachim Wendt, Trübsal zu blasen. "In der Oberliga haben andere Mannschaften gegen den selben Gegner schon weitaus höhere Niederlagen einstecken müssen", sagte der Oldesloer Trainer, der mit der Leistung seiner Mannschaft sehr zufrieden war. "Wenn man unsere sieben oder acht Pfostentreffer berücksichtigt, haben wir uns sehr ordentlich aus der Affäre gezogen", fügte Wendt an, der sich zum Ziel gesetzt habe, die Kieler wenigstens ein wenig zu ärgern. "Und ich glaube, dass uns dies gerade nach dem Seitenwechsel eindrucksvoll gelungen ist", sagte der 54 Jahre alte Übungsleiter in Hinblick auf den ausgeglichenen Spielverlauf (14:14) im zweiten Spielabschnitt.

Nach dem Seitenwechsel beorderte Wendt mit Sönken Eggert für Sven Kröger seinen zweiten Torwart zwischen die Pfosten. Eine Maßnahme, die für weitere Jubelszenen unter den Zuschauern führte, als Eggert eine Glanzparade auf die andere folgen ließ. "Wenn man gegen so einen Gegner die Möglichkeit bekommt, eine Halbzeit lang zu spielen und dann noch ein paar Bälle hält, ist das schon ein besonderer Tag", so der 32-Jährige. Als bester Torschütze auf Stormarner Seite zeichnete sich Markus Hallerbach mit insgesamt elf Treffern (davon ein Siebenmeter) aus.

Die Oldesloer Kreisoberligamannschaft hatte sich für den Landespokalwettbewerb über einen Umweg qualifiziert: Im April diesen Jahres gewann sie das Final Four, einen kreisübergreifenden Pokal-Wettbewerb, den die Handballgemeinschaft Stormarn/Lauenburg vor gut fünf Jahren ins Leben rief.

"Union hat über 60 Minuten lang hervorragend gekämpft", bescheinigte Dennis Struppek, Leiter der Frauenabteilung der Handballgemeinschaft, den Stormarnern einen starken Auftritt "Das musste wohl oder übel auch Kiels Trainer anerkennen", fügte er hinzu und spielte damit auf die gerade in Halbzeit zwei häufigen Missfallensbekundungen von Ulrich Tobinski in Richtung seiner Mannschaft an

Seit mehr als zwei Jahren kein Pflichtspiel mehr verloren - eine stolze Bilanz, die der SC Union bis zu dieser Pokalbegegnung vorweisen konnte. Aber auch ein Zeitraum, in dem die Kreisstädter von der Kreisklasse über die Kreisliga den direkten Weg in die Kreisoberliga nahmen. Und das soll noch nicht das Ende sein: "Wir haben den Aufstieg in die Landesliga fest im Visier", so Wendt.

Eine der wenigen Mannschaften, die dem Tabellenführer der Kreisoberliga Süd dieses Ziel streitig machen könnte, ist der SV Wahlstedt, der mit nur einer Niederlage hinter den verlustpunktfreien Oldesloern auf dem zweiten Tabellenplatz rangiert. Am Sonntag, 9. Dezember, treffen beide Teams in Wahlstedt (15 Uhr, Scharnhorststraße) aufeinander.

Für einen weiteren Durchmarsch benötigen die Oldesloer dringend frisches Blut, denn das hohe Durchschnittsalter des Union-Kaders könnte sich spätestens in der Landesliga als größeres Problem erweisen. Dies ist den Verantwortlichen jedoch bewusst. "Wir suchen verstärkt nach jüngeren Talenten", so Wendt, der sich über jede Bewerbung unter seiner Telefonnummer 0451/58 14 70 freuen würde.