Die Steinburger Fußballer festigen mit 3:1 über den FC Dornbreite Lübeck den zweiten Platz. Der Verein bekennt sich zum Ziel Regionalliga.

Steinburg. Trainer Oliver Zapel spricht von einem "System, das in der Region einmalig ist". Mit einer konzeptionellen Umstellung des Trainingsbetriebes geht der SV Eichede einen weiteren Schritt in Richtung höherer Maßstäbe. Die Übungseinheiten der ersten Fußballmannschaft werden ab sofort mit denen der Zweitvertretung, die derzeit den zweiten Platz der Verbandsliga innehat, zusammengelegt. Der Verein sendet damit ein klares Signal, was die zukünftige Ausrichtung anbelangt. Die große Chance des Doppelaufstiegs wollen die Verantwortlichen nicht verrinnen lassen - erst recht nicht nach dem 3:1 (0:0)-Erfolg gegen den FC Dornbreite Lübeck.

Sportlich spricht derzeit nichts gegen den Einzug der Stormarner in die Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord - zumal Spitzenreiter Holstein Kiel II ja nicht aufsteigen darf. Die kritische Phase der Saison ist trotz der anhaltenden Personalsorgen längst überstanden. Die Steinburger gewinnen wieder wie am Fließband, der in der zweiten Halbzeit souverän herausgespielte Erfolg gegen die Lübecker war bereits der siebte hintereinander. Simon Koops (60. Minute), Moritz Hinkelmann (68.) und André Kossowski per Foulelfmeter (70.) machten binnen zehn Minuten alles klar. Die Gäste verkürzten durch Diego Gomez Abal nur noch auf 3:1 (80.).

Durch das zeitgleiche Trainieren der beiden Mannschaften soll mehr "Durchlässigkeit" gewährleistet werden, wie es Oliver Zapel formulierte. "Den Talenten aus der zweiten Mannschaft wird es damit leichter gemacht, sich zu empfehlen. Zudem haben wir das Glück, auch dort hervorragend ausgebildete Trainer zu haben, die wir in die Gestaltung der Einheiten integrieren", so der Chefcoach. Mit der Hilfe des Trainergespanns der Verbandsligamannschaft, Andreas Gahleitner und Sebastian Ballhausen, soll künftig häufiger in kleinen Gruppen trainiert werden. Eine Angleichung der Spielsysteme ist eine weitere Maßnahme.

Ein derartiges Modell dürfte in Schleswig-Holstein seinesgleichen suchen. Der Verein will sich damit auch für potenzielle Neuzugänge interessanter machen - im Gegensatz zum VfB Lübeck, der unlängst Insolvenz anmeldete. Neuzugänge, die in der kommenden Saison in der Regionalliga helfen sollen. "Unsere Planung für die kommende Saison beginnt in diesem Jahr. Wir stehen bereits mit einigen Spielern in Kontakt", sagte Präsident Olaf Gehrken. Die endgültige Entscheidung, ob der Verein die Lizenz für die vierthöchste Spielklasse beantragt, solle dennoch erst im kommenden Februar fallen. Doch eigentlich kann es keine Zweifel mehr geben, wie sich der Verein entscheidet - es sei denn, der Verband fordert nicht zu realisierende Umbaumaßnahmen am Ernst-Wagener-Stadion. Diesbezüglich seien die Kriterien noch unklar, so Gehrken.

Der häufig so kritische Trainer Zapel sieht seine Mannschaft für den Aufstiegskampf gewappnet - und auch für höhere Aufgaben. "Wir verfügen bereits über nötige Spielertypen für die Regionalliga. Mit einigen punktuellen Verstärkungen könnten wir dort bestehen", sagte der Coach. Das Team müsse sich vor keiner Mannschaft aus der zweiten Tabellenhälfte verstecken.

SV Eichede: Berndt - Fischer, Krajinovic, Jan-Ole Rienhoff, Koops - Buchholz (76. Jacob Rienhoff), Hinkelmann - Maltzahn, Wagner (81. Havemann), Kummerfeldt - Kossowski (76. Salhi).