Landesligafußballer des Oststeinbeker SV siegen glanzlos 2:0 gegen Buxtehude

Oststeinbek. "Ich bin mit meiner Leistung nicht zufrieden. Schon seit Wochen laufe ich meiner Form hinterher." Was Rafael Monteiro nach der Partie gegen den Buxtehuder SV sagte, klang so gar nicht nach den Worten eines Fußballers, der beide Treffer zum 2:0 (1:0)-Erfolg beigesteuert hatte. Vielmehr zeigte die Äußerung des Mittelfeldspielers, dass die Erwartungen an den Oststeinbeker SV mittlerweile nicht nur beim Publikum über bloße Siege hinausgehen. Auch die Mannschaft möchte sich ungern von den spektakulären Erfolgen in der Landesliga entwöhnen.

Ein schlichter Arbeitssieg, wie ihn auch Spitzenmannschaften von Zeit zu Zeit einzufahren pflegen, scheint Monteiros Ansprüchen nicht zu genügen. Milder urteilte dagegen Trainer Stefan Kohfahl, der nur das Verhalten seiner Schützlinge von der 30. Minute bis zum Halbzeitpfiff bemängelte. Bis dahin habe er "eine starke Leistung gesehen".

In der angesprochenen Viertelstunde übten sich die Hausherren darin, die durch Monteiro hergestellte Führung (9. Minute) zu verwalten, indem sie das anfangs angeschlagene hohe Tempo drosselten. "Die Mannschaft wollte betont kontrolliert agieren, hat sich bei eigenem Ballbesitz auf Querpässe beschränkt", beschrieb Kohfahl die Phase, in der sich die Stormarner teilweise über 20 Stationen den Ball zuspielten. Statt den Gegner dadurch zu entnerven, brachten sie ihn immer mehr ins Spiel. Monteiro nannte den Auftritt gar "arrogant".

Trotz des durchwachsenen Auftrittes setzte sich der OSV vom einstigen Spitzenreiter SC Concordia ab. Das war vor allem der gegenüber dem 3:2 gegen den Hamm United FC erstarkten Abwehrkette zu verdanken, in der Hüseyin Eren nach seiner Verletzungspause ebenso sein Startelf-Comeback gab wie Kapitän Michael Weiß im Mittelfeld. Die Marienthaler verloren durch ein 0:4-Debakel beim TSV Wandsetal den Anschluss und so könnte es im Ringen um den Meistertitel auf einen Zweikampf mit der vor der Saison hochfavorisierten TuS Dassendorf hinauslaufen.

Was der Tabellenführer gegen Buxtehude in der ersten Halbzeit durch den Tritt auf das Bremspedal vergeblich versuchte, gelang ihm im zweiten Durchgang mit einer Beschleunigung. Der Torschuss aus spitzem Winkel von Daniel Schröder (76.) blieb der einzige der eingeschläferten Gäste, die nur bei einer Rudelbildung nach einer Stunde aus ihrem Tiefschlaf erwachten. Doch erst nachdem Meyer und Onur Ulusoy eine Vielzahl von Einschussmöglichkeiten hatten liegen lassen, fiel die Entscheidung am Ende der kuriosesten Szene des Abends. Nach einem Pressschlag zwischen Marc Oldag und Hamit Yilmaz blieben die Gäste in Erwartung des Freistoßpfiffes durch Schiedsrichter Marcel Hass (Germania Schnelsen) stehen. Monteiro profitierte aus 25 Metern kaltschnäuzig - 2:0 (90.).

"Ich spiele im Moment zwar nicht gut, aber stehe offenbar häufig an der richtigen Stelle", gab sich der 22-Jährige, der mit 23 Treffern die Torjägerliste klar anführt, schließlich doch versöhnlich mit sich selbst.

Oststeinbeker SV: Ceylani - D. Stenzel, Khalili, J. Stenzel, Eren - Meyer, Mokaddem - Weiß, Ulusoy, Monteiro (90. Löw) - Voigt (70. Oldag).