SV T.-Bünningstedt und Türkspor Oldesloe schaffen nach 0:3-Rückstand jeweils noch ein 3:3

Ahrensburg. Spätestens als Lukas van Wahnem in der 65. Minute die "Notbremse" zog, schien das Fußballspiel zwischen dem SV Timmerhorn-Bünningstedt und dem Witzhaver SV entschieden. Die Gäste führten im Kellerduell der Kreisliga mit 3:0 und standen nun sogar mit einem Spieler mehr auf dem Feld. Die Zuschauer am Schäferdresch spekulierten nur noch über die Höhe des Auswärtssieges.

Doch mit der Hinausstellung des 18-Jährigen ging "ein Ruck durch die Mannschaft", wie beide Trainer nach der Partie unisono betonten und damit jeweils die eigene meinten. "Bis zum Platzverweis haben wir wie ein Absteiger aufgespielt, dann aber plötzlich den Ton angegeben", sagte Timmerhorns Georg Erdelbrock und erklärte Florian Beckmann zum Mann des Tages.

Der 30-Jährige hatte die Fußballschuhe im Mai des vergangenen Jahres aufgrund einer Arthrose im Fuß eigentlich an den Nagel gehängt. Angesichts der angespannten Personallage hilft er nun aber wieder gelegentlich aus - und traf in der 88. Minute zum 3:3 für eine Mannschaft, die ihren Glauben an sich fand, als schon alles verloren schien.

Etwas gänzlich anderes meinte Witzhaves Trainer Wolfgang Spethmann, als er die Wandlung seines Teams in den letzten 25 Minuten beschrieb. "Wir haben uns vielleicht zu sicher gefühlt und dann in der Drucksituation jegliche Cleverness vermissen lassen", begründete er das Unentschieden, das sich wie eine Niederlage anfühlte. Dies sei noch ein grundsätzliches Problem der jungen Abwehrspieler, deren Durchschnittsalter bei 20 Jahren liegt. Er erkenne trotzdem Woche für Woche Fortschritte. Durch das Remis belegen seine Schützlinge weiterhin den vorletzten Tabellenplatz vor den Timmerhornern.

Einen Leidensgenossen fand Spethmann in Gökhan Akdemir vom SV Türkspor Bad Oldesloe, der von seiner Mannschaft beim 3:3 (3:1) beim WSV Tangstedt II sogar noch mehr Anlässe für Kritik geliefert bekam. Auch Ruslan Patiani, der seine Farben durch einen Hattrick mit 3:0 in Führung gebracht hatte, trug eine Mitschuld am Punktverlust. Beim Stand von 3:2 sah er zeitgleich mit seinem Teamkollegen Artan Ibrahimi wegen Meckerns die Gelb-Rote Karte (76. Minute). Eine Minute später gelang Tangstedts Sascha Kausch der Ausgleich.

Immerhin stemmten sich neun verbliebene Oldesloer erfolgreich gegen die Niederlage.