Fußballfrauen bleiben nach 1:3-Niederlage gegen den Vorletzten Holstein Kiel Schlusslicht in der Zweiten Bundesliga Nord.

Bad Oldesloe . Überpünktlich griff Schiedsrichterin Annett Unterbeck (SG Räpitz) zur Pfeife und besiegelte die 1:3 (0:0)-Niederlage des Tabellenletzten FFC Oldesloe gegen den zuvor punktgleichen Landesrivalen Holstein Kiel. Erschöpft und enttäuscht versammelten sich die Oldesloer Spielerinnen im Mittelkreis, suchten verzweifelt eine Erklärung für das, was in den zurückliegenden 90 Minuten im Kellerduell der zweiten Frauen-Bundesliga Nord auf dem grünen Rasen geschehen war.

Selbst Trainer Michael Clausen fiel es diesmal schwer, passende Worte für die schmerzliche Niederlage zu finden: "Zu keiner Phase des Spiels möchte ich meiner Mannschaft den Siegeswillen absprechen, aber durch zwei schnelle Gegentore direkt nach dem Seitenwechsel haben wir erneut komplett die Linie verloren." Die Stormarnerinnen bleiben Schlusslicht, der Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt nun schon sechs Punkte. Vor der Begegnung rechnete Clausen noch mit einem Spiel auf Augenhöhe, stufte zudem die Partie als ein Sechs-Punkte-Match für beide Mannschaften ein.

In den Anfangsminuten schürten die Oldesloerinnen Kristin Engel und Vera Homp durchaus die Hoffnungen der gut 80 Zuschauer auf eine schnelle Stormarner Führung: Engel scheiterte insgesamt dreimal in aussichtsreicher Position (15., 16., 22. Minute), Homp hingegen an der gut aufgelegten Kieler Torfrau Victoria Bendt (11.). Aber auch die Gäste bekamen ihre Chancen, die Friederike Wiener zwischen den Oldesloer Pfosten noch vereiteln konnte.

Nach dem Seitenwechsel bedeuteten zwei schnelle Treffer der Gäste bereits die Entscheidung: In der 46. Minute nutzte Tabea Lycke eine unübersichtliche Situation im Oldesloer Strafraum, drosch den Ball aus kurzer Distanz an Wiener vorbei in die Maschen.

Nur fünf Minuten später zog Kiels Mannschaftsführerin Joy Grube, die früher das Trikot des FFC trug, völlig unbedrängt aus gut 25 Metern ab, der immer länger werdende Ball fand zur Überraschung der kompletten Oldesloer Defensivabteilung knapp unterhalb der Querlatte den Weg ins Netz.

Michael Clausen reagierte: Er schickte die unter der Woche an einer Erkältung laborierende Sandra Runge für Julia Weigel in die Partie, gleichzeitig beorderte er Vanessa Hamed aus der Innenverteidigung ins offensive Mittelfeld. Malin Hegeler übernahm die freie Position innerhalb der Viererkette. Aber auch diese Umstellung brachte nicht den erhofften Umschwung.

Die endgültige Entscheidung zu Gunsten der Gäste fiel in der 67. Minute: Kiels Sarah Begunk fasste sich aus rund 22 Metern ein Herz, erneut konnte Wiener nur tatenlos mit ansehen, wie sich die Kunststoffkugel ins Netz senkte. Mit dem Schlusspfiff fiel noch der Ehrentreffer für den FFC: Hamed bediente Kristina Kucharski mit einem schönen Pass in den freien Raum, die etatmäßige Stürmerin brachte erst im Nachsetzten den Ball im Gehäuse von Bendt unter.

"Im Mittelfeld sind wir viel zu selten in die Zweikämpfe gekommen, zudem sind wir nach dem dritten Gegentreffer endgültig aus dem Takt gekommen", so Clausens knappes Fazit.

Schon am kommenden Sonntag wartet die nächste schwere Aufgabe auf sein Team, wenn der Tabellenzweite BV Cloppenburg zu Gast im Kurparkstadion (14 Uhr) sein wird.