Eichedes Ergebnisfußballer behaupten mit einem 2:0 gegen Schleswig 06 Platz zwei in der Schleswig-Holstein-Liga.

Steinburg. "Mach mal was!" Der ermunternde Ausruf Oliver Zapels in der 24. Minute eines bis dahin auf niedrigem Niveau geführten Fußballspiels richtete sich an André Kossowski. Der Mittelfeldspieler des SV Eichede hatte an der rechten Seitenauslinie den Ball erhalten und sich zunächst nicht getraut, den Weg in den gegnerischen Strafraum zu suchen. Den Worten seines Trainers folgend setzte er sich schließlich doch beherzt gegen drei Gegenspieler durch und war nur noch durch ein Foulspiel zu stoppen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Dennis Wagner zum 1:0.

Dass der Führungstreffer nicht das Ende, sondern nur eine der wenigen Unterbrechungen der Ereignislosigkeit bedeutete, störte Zapel nach dem 2:0 (1:0)-Erfolg gegen Schleswig 06 wenig. In Zeiten der vielen verletzungsbedingten Ausfälle in seiner Mannschaft gibt sich der sonst so ehrgeizige Übungsleiter allein mit Siegen zufrieden. Die Art und Weise, wie diese zustande kommen, ist für ihn momentan unerheblich.

"Irgendwann werden wir auch wieder unsere fußballerischen Qualitäten zeigen, aber im Moment zählen nur die Ergebnisse", sagte Zapel, der auf Torge Maltzahn, Philipp Baasch, Gerrit Schubring und Dominik Hintelmann verzichten musste. Neben Kossowski, der in seinem zweiten Einsatz nach seinem Wadenbeinbruch nur Kraft für 45 Minuten hatte, stand mit Sebastian Meyer ein weiterer Spieler in der Startelf, der nach seiner Zwangspause noch nicht auf sein volles Potenzial zurückgreifen kann. Petrik Krajinovic lief erneut im Sturm auf. Im defensiven Mittelfeld debütierte Maximilian Grobler. Der 21-Jährige absolvierte eine solide Partie. "Er hat sich gleich toll integriert und sich seine Unerfahrenheit nicht anmerken lassen", lobte Zapel.

Es sind besonders die vielseitigen Spieler, die Zapel momentan zwingend benötigt. Spieler wie Dennis Wagner, der schon jede Position im Mittelfeld des Tabellenzweiten bekleidete. Zu Saisonbeginn meist auf dem Flügel und zuletzt häufig vor der Abwehr eingesetzt, überzeugte er gegen die Schleswiger als offensiver "Zehner". In der 73. Minute besiegelte er mit seinem zweiten Treffer den Pflichtsieg des SVE - mitten in die stärkste Phase der Gäste hinein. "Wir können in dieser Saison jederzeit einen drauflegen. Das war in den vergangenen Jahren oft ein Manko", sagte Wagner, der seit 2006 das Trikot der Steinburger trägt. Auch er äußerte sich fast gleichgültig über die Mannschaftsleistung. "Wir pfeifen personell aus dem letzten Loch. Morgen fragt keiner mehr, warum wir gewonnen haben", so der 23-Jährige. "Auch solche Spiele muss man gewinnen. Wenn einige der Leistungsträger zurückkehren, haben wir genug Qualität, um wieder schönen Fußball zu zeigen." Nach dem 2:0 bemühten sich die Gastgeber, zumindest das Ergebnis ansehnlicher zu gestalten. Die beste Chance vergab der eingewechselte Fabian Kolodzick (82.).

Dass Jan-Hendrik Schmidt gegen die Schleswiger nicht im Kader stand, hatte ausnahmsweise erfreuliche Gründe. Der Stürmer wurde am Sonnabend Vater seiner Tochter Jette-Marie, was auch Familienvater Zapel besonders freute. "Der Sieg ist auch ein Gruß an die kleine Familie", sagte er.

SV Eichede: Pöhls - Meyer, Hinkelmann, Jan-Ole Rienhoff, Fischer - Buchholz, Grobler (83. Koops) - Kummerfeldt, Wagner (75. Kolodzick), Kossowski (46. Salhi) - Krajinovic.