Durch Siege gegen Hohenlimburg und Refrath II ist der TSV neuer Spitzenreiter der Zweiten Bundesliga. Jetzt beginnt die Suche nach Sponsoren

Trittau. Fast scheint es, als hinge die Frage, ob der TSV Trittau in der kommenden Saison im Badminton-Oberhaus aufschlägt, nicht mehr vom Sportlichen ab. Während die direkten Konkurrenten in schöner Regelmäßigkeit Punkte lassen, überzeugt der Tabellenzweite der vergangenen Spielzeit mit konstanten Leistungen und führt die Zweite Bundesliga Nord souverän an. "Ohne zusätzliche Mittel könnten wir eine Saison in der ersten Liga nicht finanzieren", machte Sprecherin Sabina Persson nach den Siegen gegen den BC Hohenlimburg (5:3) und den bisherigen Spitzenreiter TV Refrath II (6:2) keinen Hehl daraus, wo der Blick der Trittauer schon nach dem fünften Spieltag hingeht. Halten sie ihr Leistungsniveau bis zum Saisonende, wird ihnen der erste Platz nicht mehr zu nehmen sein.

Wie erwartet war die Partie gegen den BC Hohenlimburg die umkämpftere, obwohl die Nordrhein-Westfalen schlechter in der Tabelle dastehen als der TV Refrath II. Dabei profitierte Ary Trisnanto von der überraschenden Absage des starken ehemaligen Trittauers Kieran Merrilees, der nach eigener Aussage "keine Zeit" hatte. "So kannten wir ihn auch. Bei wichtigen Spielen hat er oft gefehlt", sagte Persson über den Schotten. Trisnanto bekam es dadurch im ersten Herreneinzel mit Peyo Boychinov, dem er beim 21:17, 21:12 keine Chance ließ. Überhaupt avancierte der Indonesier zum Mann des Spieltags, gewann alle seine vier Partien. Beim immer stärker werdenden zweiten Doppel mit Matthew Carder gegen Boychinov und Fabian Stoppel zog er trotz des 21:19, 19:21, 21:16 kurzfristig den Unmut Perssons auf sich. "Der Satzverlust war völlig unnötig. Wenn ihm die Gegner sympathisch sind, spielt er manchmal einfach zu nett", sagte sie.

Auch beim ersten Herrendoppel ist noch reichlich Luft nach oben. Trotz einer Führung im ersten Satz unterlagen Watson Briggs und Jonathan Persson dem Hohenlimburger Duo am Ende deutlich mit 20:22, 11:21. "Jonathan lässt nach Rückschlägen zu schnell den Kopf hängen", so die Sprecherin über ihren Sohn. Das weibliche Doppel Paulien van Dooremalen/Alyssa Lim steckte dagegen einen frühen Rückstand weg, harmonierte im ersten gemeinsamen Spiel aber bereits nach einem halben Satz und gewann mit 22:20, 21:13.

Der TV Refrath II hatte in der Partie gegen die Trittauer unter dem zeitgleichen Auftritt der Erstligamannschaft zu leiden, weil diese personelle Unterstützung benötigte. So rückte mit Daniel Winkelmann der Teammanager der Bergisch Gladbacher auf und konnte Alexander Strehse (mit Carder) weder im Doppel an der Seite von Kevin Mischke Paroli bieten (21:13, 21:5), noch im Einzel, das Strehse mit 21:6, 21:9 für sich entschied. Für die entscheidenden Punkte sorgte abermals Trisnanto, der das erste Herrendoppel an der Seite von Briggs mit 19:21, 21:15, 21:18 gewann. Im Einzel war der 21-Jährige in zwei Sätzen erfolgreich.

Mit 9:1 Punkten führt der TSV Trittau unangefochten das Klassement an. Weil der ärgste Verfolger TV Refrath II (6:4 Punkte) nicht aufsteigen darf, sind die direkten Konkurrenten der Stormarner der BV RW Wesel und der STC BW Solingen. Beide liegen mit 5:5 Punkten bereits deutlich zurück. Am letzten Doppelspieltag der Hinrunde dürfte sich der Abstand sogar noch vergrößern. Am Sonnabend, 10. November treffen die Trittauer zunächst auf die Eintracht Südring Berlin, die den vorletzten Rang belegt und tags darauf auf das Schlusslicht vom Horner TV.

"Wir respektieren jeden Gegner", warnte Persson zwar insbesondere vor den Hamburgern, die bei ihrem überraschenden 5:3-Sieg gegen Wesel ihre Ligatauglichkeit unter Beweis stellten. "Aber natürlich sind wir jetzt der Favorit auf den Meistertitel." Die sportlichen Voraussetzungen für den Aufstieg wird der TSV Trittau aller Voraussicht nach erfüllen.