Basketballerinnen des Ahrensburger TSV verlieren in der zweiten Regionalliga 57:73 beim SC Rist Wedel. Trainer kritisiert Einstellung.

Ahrensburg. Als Carsten Schittkowski zum ersten Mal eine Auszeit in Anspruch nahm, um seine Basketballspielerinnen wachzurütteln, waren gerade einmal 120 Sekunden vergangen. Den Trainer des Ahrensburger TSV zwangen gute Gründe zu diesem frühen Eingreifen: Sein Team lag in der Steinberghalle bereits mit 0:7 gegen den SC Rist Wedel im Hintertreffen. Die in der Anfangsphase erschreckend unkonzentrierte Vorstellung seiner Mannschaft ließ für den weiteren Spielverlauf nichts Gutes erhoffen. Dass die Partie am dritten Spieltag der zweiten Regionalliga Nord-West für die Stormarnerinnen mit einer 57:73-(28:35)-Niederlage endete, führte der sichtlich enttäuschte Übungsleiter auf die mangelnde Einstellung gerade seiner erfahrenen Spielerinnen zurück.

"Die Älteren haben heute das Spiel verloren. Sie müssen sich einfach den veränderten Strukturen im Spielaufbau anpassen und vor allem ihre Einstellung im Passverhalten ändern", sagte Schittkowski. Er vermisste nicht nur die notwendige Intensität im Defensivverhalten. "Eine klare Struktur in unserem Offensivspiel habe ich ebenfalls nicht erkennen können."

Auch vom verärgerten Teammanager Stefan Möller hagelte es kritische Töne: "Mir haben Biss, Selbstvertrauen und die Umsetzung einfachster basketballerischer Grundlagen bei einem Großteil der Spielerinnen gefehlt. Mit so einem Auftreten wird man es gegen jeden Gegner in der Liga schwer haben zu bestehen. Das Team muss schauen, dass es den Motor ganz schnell zum Laufen bringt und endlich das zweifelsfrei vorhandene Potenzial abruft."

Einen der rar gesäten Lichtblicke war das Liga-Debüt des Ahrensburger Eigengewächses Louisa Mallien. Und gleich ihre erste Aktion rechtfertigte das Vertrauen des Trainers: Mit einer starken Defensivleistung eroberte sie den Ball unter dem eigenen Korb, leitete einen schnellen Gegenangriff ein, den Nadine Partey mit einem Korberfolg abschloss. "Louisa war eine der wenigen positiven Aspekte des Spiels. Sie hat ihre Sache sehr ordentlich gemacht", sagte Trainer Schittkowski.

Um nicht in eine ähnliche Situation wie in der vergangenen Saison zu geraten, in der erst in der Rückrunde der Klassenerhalt gesichert werden konnte, muss sich innerhalb der Mannschaft schnell etwas ändern. Das allerdings ist auch den Spielerinnen bewusst. "Wir sind einfach noch zu hektisch, bekommen zu keinem Zeitpunkt die notwendige Ruhe in unser Spiel", sagte Wiebke Krause, "wir müssen endlich als Mannschaft auftreten und Struktur in unser Spiel bringen."

Eine kleine Kuriosität am Rande: Die 70-fache A-Nationalspielerin Katharina Kühn, die an der Seite von Marc Köpp die weibliche Ahrensburger U-17-Jugend-Bundesliga-Mannschaft trainiert, trat im Trikot der Wedeler gegen einige ihrer Schützlinge an. Kühn erzielte in dem Spiel insgesamt 13 Punkte. " Ich habe lange überlegt, ob ich spielen soll. Sportlich können die Mädchen sicherlich damit umgehen", sagt Katharina Kühn. "Aber wenn sich jemand verletzt hätte, wäre es für mich schwer zu ertragen gewesen."

Die erste Chance zur Rehabilitation bekommen die Ahrensburgerinnen, wenn am Sonnabend, 3. November, der Kieler TB in der Sporthalle Reesenbüttel (Schimmelmannstraße, 16 Uhr) zu Gast sein wird.

Die Punkte für den Ahrensburger TSV erzielten: Jasmin Zimmermann (15), Nadine Partey (12), Merle Bitter (11), Anna Kunze (3), Wiebke Krause, Laima Butt, Saskia Jaekel, Jennifer Struve, Louisa Mallien, Lara Müller, Sabrina Jörgs, Clara Schwartz (je 2).