Der Oststeinbeker SV schlägt den VC Norderstedt mit 3:1 und verbessert sich in der Dritten Liga vom letzten auf den siebten Rang.

Oststeinbek. Für die Volleyballmänner des Oststeinbeker SV war der 3:1 (25:11, 20:25, 25:17, 25:20)-Erfolg über den VC Norderstedt durchaus mehr als ein normaler Sieg über einen Ligakonkurrenten - es war für die Stormarner der erste doppelte Punktgewinn in der neu gegründeten Dritten Liga. "Natürlich bin ich sehr erleichtert, dass wir nach den beiden Auftaktniederlagen gegen Lindow und in Berlin jetzt nicht mehr auf dem letzten Tabellenplatz stehen", sagte Daniel Prade.

"Wir waren die klar bessere Mannschaft. Unsere Annahme, der Außenangriff und die Blockarbeit griffen nahezu perfekt ineinander", so der 38 Jahre alte Trainer, der am kommenden Wochenende beim VC Potsdam-Waldstadt gleich nachlegen möchte. "Natürlich wollen wir auch dort gewinnen. Im Gegensatz zur Auswärtspartie in Berlin vor drei Wochen werden wir frühzeitiger anreisen. Wir werden zusammen vor dem Spiel einen Spaziergang machen und in aller Ruhe noch einen Kaffee trinken gehen." Prade spielte damit darauf an, dass seine Mannschaft damals erst kurz vor Spielbeginn in der Hauptstadt angekommen war und anschließend beim 0:3 gegen den Berliner VV eine indiskutable Leistung gezeigt hatte.

Die gut 150 Zuschauer in der Walter-Ruckert-Halle sahen eine Oststeinbeker Mannschaft, die von der ersten Minute an den Gegner unter Druck setzte und Norderstedts Trainer Sebastian Lemke bereits nach fünf Minuten bei einem 3:7-Rückstand zur ersten Auszeit zwang. Danach schienen die Gäste langsam in die Partie zu kommen, holten Punkt für Punkt auf, gingen sogar beim Stand von 14:15 erstmals in Führung.

Die Stormarner hielten dagegen und es war immer wieder Außenangreifer Björn Domroese, der nach gutem Zuspiel von Remigiusz Smolinski die Bälle cross im Feld der Norderstedter versenkte. Nach 23 Spielminuten hieß es 1:0 für die Stormarner. Mitte des zweiten Satz verloren die Gastgeber den Faden und fabrizierten eigene Fehler am Fließband, somit ging der Satz mit 20:25 an die Gäste. Im dritten und vierten Satz knüpften die "Ostbek Pirates" an ihre anfängliche Leistung an und entschieden souverän beide Spielabschnitte für sich.

Der erste Sieg war somit unter Dach und Fach - die Oststeinbeker sind dadurch endgültig in der Dritten Liga angekommen. Und das gegen einen Gegner, gegen den die Stormarner in der Vorbereitung zweimal den Kürzeren gezogen hatten.

"Natürlich ist es für mich schwer, nach so einer begeisternden Partie einzelne Spieler aus dem Team herauszuheben, aber unser Neuzugang Remigiusz Smolinski hat ein überragendes Spiel gemacht. So, wie er am Netz die Bälle verteilt und seine Nebenspieler einsetzt, wird deutlich - er hat einen Plan im Kopf", sagte Prade.

Ebenso hervorzuheben seien aber auch die beiden Außenangriffsspieler Domroese und Martin Stromecki, die ein ums andere Mal die gegnerischen Blöcke überwinden können. Ganz ohne Kritik des Trainers kamen die Stormarner dann aber doch nicht davon: "Dass wir die Norderstedter im vierten Satz nach einer 15:5-Führung bis zum 17:14 wieder ins Spiel zurückgeholt haben, wird an einem anderen Tag sicherlich bestraft."

Schon am ersten Spieltag hatten die Oststeinbeker eine gute Mannschaftsleitung gezeigt, dennoch gegen den brandenburgischen Zweitligaabsteiger SV Lindow/Grandsee mit 1:3 verloren. "Im Gegensatz zur Partie gegen Lindow, in der wir auch schon ordentlich gespielt haben, konnten wir den Norderstedtern durch unser enorm druckvolles Spiel den Schneid abkaufen", so Smolinski, der mit seiner eigenen Leistung durchaus zufrieden war, aber in der Mannschaft noch weiter abrufbares Potenzial sieht.

"Mit dem SV Lindow/Gransee und VC Norderstedt haben wir gleich zu Anfang der Saison zwei zum Kreis der Meisterschaftsfavoriten zählenden Mannschaften zu Hause begrüßen dürfen", sagte Björn Domroese. "Ein Spiel gewonnen, eines verloren, und beide Male gut gespielt. Ich bin nicht unzufrieden."