Beim 4:0 gegen Finkenwerder reicht Landesligafußballern eine starke Viertelstunde

Oststeinbek. 40 Minuten waren schon gespielt. Die Fußballer des Oststeinbeker SV vermochten den TuS Finkenwerder kaum unter Druck zu setzen, obwohl sie deutlich öfter im Ballbesitz waren. Nach einer von Onur Ulusoy kurz ausgeführten Ecke fasste sich Alpaslan Arslan ein Herz, lief an den Strafraum des Tabellenletzten heran und zirkelte den Ball aus spitzem Winkel ins lange Eck. Sein anschließender Sprint über den halben Platz führte ihn zu Maximilian Hentrich. Mit dem Ersatztorwart verbindet ihn nicht nur eine enge Freundschaft, sondern auch das fast zwei Monate währende Reservistendasein in der Mannschaft von Trainer Stefan Kohfahl. Es war Arslans erste Partie über 90 Minuten.

Nach zwei Toren in zwei Spielen - gegen den Barsbütteler SV erzielte er in der Vorwoche den 1:1-Endstand - scheint der Offensivspieler den Weg zurück in die Stammelf gefunden zu haben. "Er ist kein leichter Typ. Wie so viele junge Spieler ist er sehr ungeduldig", sagte Kohfahl, der den 20-Jährigen nach der Partie am dritten Spieltag gegen den FTSV Altenwerder (5:0) suspendiert hatte, weil er sich selbst einwechseln wollte. "Er ist doch nicht Günther Netzer. Jetzt muss er sich hinten anstellen und im Training aufdrängen", hatte Kohfahl damals gesagt, der nun bekennt: "Solange er trifft, gibt es keine Diskussion um seinen Einsatz."

Arslan verfällt derweil sogleich in Euphorie. "Mit unserem Potenzial kann nur die Meisterschaft das Ziel sein, auch wenn wir aufgrund unser bisherigen Auswärtsschwäche schon einen Rückstand aufzuholen haben", sagte er. Derzeit trennen den OSV fünf Punkte vom SC Concordia, der in zwei Wochen trotz der Tabellenführung nicht als Favorit zu Gast am Meessen sein wird.

Gegen die harmlosen Gäste aus Finkenwerder erhöhte Marc Oldag noch vor der Halbzeitpause auf 2:0 (43. Minute) und spätestens nachdem Adrian Voigt den Ball aus 16 Metern in die Maschen gejagt hatte (56.), war die Pflichtaufgabe vorzeitig erledigt. Das spürten auch die Hausherren, sie verfielen zurück in die Lethargie des ersten Durchganges. "Ich habe die Zielstrebigkeit bei meinen Spielern vermisst. Die klare Feldüberlegenheit haben sie zu selten zu zwingenden Torchancen genutzt", sagte Kohfahl. In der 73. Minute krönte Rafael Monteiro den schönsten Angriff des Tages nach einer Hereingabe von Oldag zum 4:0.

Oststeinbeker SV: Ceylani - D. Stenzel, Iddrisu, Khalili, Löw (70. Bacar) - Ulusoy, Meyer - Oldag (82. Rochow), Monteiro - Voigt (75. Lawer), Arslan.