Die Schleswig-Holstein-Liga-Fußballer des SV Eichede setzen sich im Kreispokalwettbewerb mit 5:3 beim zwei Klassen tiefer spielenden Gegner durch

Ahrensburg. In den letzten zehn Minuten ließen die Fußballer des SV Eichede ihren Trainer Oliver Zapel dann doch zittern. Bis zur 81. Minute sah es beim 5:3 (4:1) gegen den VfL Tremsbüttel nach einem standesgemäßen Sieg und dem ungefährdeten Einzug in das Halbfinale des Kreispokalwettbewerbes aus. Dann setzte der Kreisligaklub zu einem fulminanten Endspurt an, holte den zu deutlichen Rückstand aber nicht mehr auf.

"Die Gegentore in der Schlussphase waren unnötig. Ich hatte gehofft, dass wir die 4:1-Führung souverän über die Zeit bringen. Unter den gegebenen Umständen bin ich trotzdem zufrieden", sagte Zapel, der aufgrund zahlreicher Ausfälle zu vielen Umstellungen gezwungen war. Neben André Kossowski (Wadenbeinbruch) und Sebastian Meyer (Riss der Strecksehne im Fuß) fiel auch Dominik Hintelmann verletzungsbedingt aus, bei ihm besteht der Verdacht auf einen Ermüdungsbruch im Mittelfuß. Gerrit Schubring fehlte angeschlagen, Jan-Ole Rienhoff berufsbedingt. Für ihn übernahm Dennis Wagner das Amt des Spielführers. Fabian Kolodzick wird wegen seines neuen Berufes künftig nur unregelmäßig trainieren, auch er verfolgte die Partie gegen Tremsbüttel von außen. Prince Berchie stand nicht zur Verfügung. Zapel reagierte, indem er Malte Buchholz aus der zweiten Mannschaft in die Startformation berief. Auch Simon Koops und Timo Havemann kamen zum Einsatz.

Die Vorzeichen ließen auf spannende 90 oder sogar 120 Minuten hoffen. Der VfL Tremsbüttel war seit dem 6. September des vergangenen Jahres ohne Pflichtspielniederlage (1:3 gegen den SSC Hagen Ahrensburg im Pokalwettbewerb). Der SV Eichede hingegen durchlebt eine schwere Phase in der Schleswig-Holstein-Liga. Doch die Gäste traten wesentlich giftiger auf, schon in der zweiten Minute traf Jan-Henrik Schmidt zur Führung. Den Ausgleich durch Dirk Schneider (14. Minute) beantworteten Dennis Wagner per Foulelfmeter (22.) und Zakaria Salhi (26.) schnell. Petrik Krajinovic (34.) erhöhte nach einem Eckball gar auf 4:1. Auch der Innenverteidiger droht für das morgige Ligaspiel beim SV Henstedt-Ulzburg (13.30 Uhr, Schäferkampsweg) auszufallen, zog sich kurz vor der Pause eine Zerrung zu.

"Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren", sagte Tremsbüttels Trainer Marco Schier. "Als wir unseren Respekt abgelegt haben, war es zu spät." Erst nachdem Riko Tobing auf 2:4 verkürzte (81.) witterte seine Mannschaft Morgenluft. Dem Lattenschuss von Jan Beyer (85.) folgte sogar der Anschlusstreffer durch Jascha Fahrenkrog (87.). Schmidt erlöste die Gäste eine Minute darauf mit seinem zweiten Tor.

In einem turbulenten Spiel bezwang der Kreisligaklub und Vorjahresfinalist SV Preußen Reinfeld den klassenhöheren VfL Oldesloe mit 3:2 (2:2/0:2) nach Verlängerung. "Ehrlich gesagt, habe ich nicht mehr an den Sieg geglaubt", gestand der in Pokalspielen verantwortliche Michael Millgramm und befand sich damit in großer Gesellschaft. Rund 40 der knapp 200 Zuschauer hatten bereits den Heimweg angetreten, als die Gastgeber in Unterzahl den 0:2-Rückstand drehten.

Zwei Spieler drückten der Partie besonders ihren Stempel auf: Jan Vogelsang brachte die Gäste mit zwei Distanzschüssen in der 33. und der 63. Minute in Führung und hätte in der 68. Minute endgültig zum Matchwinner werden können. Christoph Böckmann verursachte einen Strafstoß und sah die Gelb-Rote Karte. Den fälligen Elfmeter aber vergab Vogelsang und so war es dem erst nach der Pause eingewechselten Reinfelder Thomas Aldermann vorbehalten, mit drei Treffern zum Mann des Tages zu avancieren. Per Kopf erzielte er den Anschlusstreffer (70.) und in der 89. Minute den Ausgleich. Sein Freistoß wurde noch entscheidend abgefälscht - von Vogelsang. In der Verlängerung belohnte er zehn wie entfesselt aufspielende Hausherren mit dem Siegtreffer (105.) "Die Spieler haben gekämpft wie die Tiere, als ginge es um ihr Leben", zeigte sich Millgramm beeindruckt von der Leistung des Pokalschrecks, der im dritten Jahr hintereinander in das Halbfinale des Wettbewerbes einzog.

Der TSV Trittau (Verbandsliga) setzte sich dank des Treffers von Marcel Anton (80.) mit 1:0 (0:0) beim Kreisligaklub FSG Südstormarn durch und erwartet im Halbfinale an der Großenseer Straße den SV Eichede (Dienstag, 23. Oktober, 19.30 Uhr). Am Donnerstag darauf gastieren die Reinfelder am Siebenbergen beim Ligakonkurrenten SC Elmenhorst, der sich mit 3:0 (2:0) im Kreisligaduell beim TSV Zarpen durchsetzte. Die Tore erzielten Mario Kuschmitz (5.), Daniel Buck (36.) und Tobias Meyer (66.).