Die Tischtennisherren verlieren beim 6:9 gegen TTS Borsum erstmals seit zehn Monaten wieder ein Zweitliga-Punktspiel.

Siek. Die "13" hatte den Tischtennisherren des SV Siek noch Glück gebracht, die "14" nicht mehr. Nach 13 Auftritten in der Zweiten Bundesliga Nord ohne Niederlage ging der Meister der zurückliegenden Saison erstmals wieder leer aus. Gastgeber TTS Borsum siegte 9:6 und stieß die Gäste aus dem Kreis Stormarn vom ersten auf den fünften Platz. Wen es tröstet: Als die Sieker letztmalig verloren, hieß es am 20. November 2011 in Jülich ebenfalls 6:9. In ihren restlichen Partien gaben sie dann nur noch einen Zähler ab, übrigens am letzten Spieltag in Borsum.

So eine Serie nochmals hinzubekommen, das ist nahezu unmöglich. "Jeder kann jeden schlagen", sagte Spielertrainer Wang Yansheng bereits, bevor sein Team die Fahrt in die Nähe von Hildesheim antrat. Die bisherige Hierarchie der Nordgruppe ist aufgebrochen. Am Tabellenende dümpeln die Teams von Borussia Dortmund und Hertha BSC, die bislang stets oben mitmischten. Spitzenreiter ist Aufsteiger 1. FC Köln, den die Sieker am 6. Oktober im Heimspiel erwarten. Dann wird sich zeigen, ob es sich in Borsum nur um einen Ausrutscher handelte.

Dort hatten die Gastgeber das schnellste Rückschlagspiel der Welt mit einer Runde Poker kombiniert. Ihre Doppel stellten sie so auf, dass sie von einer 2:1-Führung ausgehen konnten. Diese Rechnung ging auf, die der Sieker nicht. "So viele leichte Fehler dürfen mir nicht unterlaufen", übte Wang Yansheng, der sich zumindest einen siegreichen Auftritt ausgerechnet hatte, Selbstkritik. Mit hängendem Kopf schlich auch Mikkel Hindersson aus der Box. Bis zu seiner 7:2-Führung im entscheidenden Durchgang hatte er gegen Hunor Szöcs groß aufgetrumpft. Dann aber machte der 20 Jahre alte Rumäne, für Sieks Abteilungsleiter Stefan Zilz ein "Top-Newcomer" der Liga, keinen Fehler mehr - 9:11.

Slowenien (Jan Zibrat) und Rumänien gegen China und Dänemark endete 4:0. Das glich die Sieker Mitte (Jakob Asmussen, Deniz Aydin) gegen Tomasz Wisniewski (Polen) und den ehemaligen Mannschaftsgefährten Irfan Cekic (Montenegro) souverän wieder aus. Es kam aufs untere Paarkreuz an, vor allem auf Rafael Schulz, der gegen Marius Hagemann nach einer 2:0-Satzfühung zunächst den Faden verlor, im entscheidenden Durchgang aber einen Matchball hatte - und vergab. Auch gegen den zuvor von Daniel Cords bezwungen Conny Schmidt bezog der werdende Vater eine 2:3-Niederlage. Der letzte Satz uferte in ein Debakel (1:11) aus. Die Teamgefährten nahmen es mit versteinerten Gesichtern zur Kenntnis. Gegen das Borsumer "Opferdoppel" hätten Wang und Cords den achten Punkt geholt, darüber gab es keine zwei Meinungen. Wang bemühte sich, dem Reinfall etwas Positives abzugewinnen: "Alle haben gekämpft und sich gegenseitig unterstützt."

Kommendes Wochenende auf Nordstrand werden Daniel Cords sowie Jan Hauberg und Sven Brockmüller aus der "Zweiten" Einzelkämpfer sein. Statt eines Punktspiels steht das Landesranglistenturnier im Terminkalender.