Die Hockeyherren sind noch ungeschlagen. Am Sonnabend kann der Aufsteiger den Traumstart perfekt machen

Ahrensburg. Die Hockeyherren des THC Ahrensburg sind mit vier Punkten aus zwei Spielen hervorragend in die Oberligasaison gestartet. Nach dem 4:1 (0:0) bei der Heimpremiere gegen den Marienthaler THC hat der Aufsteiger im Spiel gegen den THC Horn Hamm (Sonnabend, 15 Uhr, Ostring) die große Chance, sich ein unverhofft komfortables Polster auf die Abstiegszone zu verschaffen. Der ein Jahr zuvor aufgestiegene Gegner war vergangene Saison als Tabellensiebter nur knapp dem Abstieg entgangen. Derzeit stehen die Hamburger als einziges noch punktloses Team auf dem letzten Rang. Ahrensburgs Spielertrainer Florian Führer denkt aber wie gewohnt nicht daran, einen Sieg von seinen Schützlingen zu fordern. "Es wird darauf ankommen, dass wir uns auf unsere eigenen Stärken besinnen und nicht auf den Gegner schauen", sagte er. "Wir sind aber nicht der Favorit."

Ähnliche Töne gab es vor dem Heimspiel-Auftakt gegen den Marienthaler THC zu hören, als Führer ein Unentschieden als Ziel ausrief. "Wenn wir nicht unter Druck stehen, sind wir stärker", hatte der Spielertrainer - freilich insgeheim auf einen Sieg hoffend - seine Zurückhaltung begründet. Der psychologische Trick entfaltete die erwünschte Wirkung, beim verdienten Erfolg zeigte seine Mannschaft eine überzeugende Vorstellung.

Bevor die Gastgeber alle Tore in den zweiten 35 Minuten erzielten, schlugen sie im ersten Durchgang keinen Profit aus zwei Großchancen und ebenso vielen Strafecken, mit denen sie sich schon am ersten Spieltag beim 1. Kieler HTC (2:2) schwergetan hatten. Dafür knüpften sie an ihre ebenfalls im Landesderby gezeigten kämpferischen Qualitäten an. Beide Mannschaften agierten mit großem Einsatz, die Gäste beklagten nach dem Abpfiff sogar eine zu harte Gangart der Ahrensburger. "Beide Teams haben gleichermaßen körperbetont, aber nicht unfair gespielt", wies Führer den Vorwurf zurück. Die Halbzeitpause nutzte er, um seinen Schützlingen die Schwächen des Gegners zu verdeutlichen. "Diese haben wir dann perfekt ausgenutzt und unsere Angriffe sauber und gezielt aus der eigenen Abwehr heraus aufgebaut", sagte er. "Das hat uns auf die Siegerstraße geführt."

Schon kurz nach dem Wiederanpfiff ließ der THCA erstmals seine ganze spielerische Klasse aufblitzen. Am Ende einer gelungenen Kombination brachte Nico Hansen nach einer Vorlage von Nicolas Hein seine Mannschaft in Führung (40. Minute). Im Gegenzug verhinderte Torwart Jannik Wolgast in höchster Not den Ausgleich, parierte einen hohen Schuss der Gäste mit dem Handschuh. Es blieb der einzige Schreckensmoment "Wir haben uns davon nicht beeindrucken und den Gegner kaum mehr zum Zuge kommen lassen", so Führer. "70 Minuten lang haben wir es geschafft, uns nicht auf die Spielweise des Gegners einzulassen." Zwar vergaben die Stormarner auf dem Weg zum zweiten Treffer mehrere Großchancen, ließen sich aber nicht beirren, ihr Heil in der Offensive zu suchen. Nach einer Hereingabe von Kai Neuber brachte ein Schuss von Rodin Duchow aus dem Getümmel heraus den Erfolg (53.).

Mit der Aussicht auf den ersten Sieg und dem frisch erworbenen Selbstvertrauen im Rücken gelang es den Stormarnern nun auch, die Strafecken für sich zu nutzen. Innerhalb von vier Minuten ließ Hansen seinem Treffer zum 1:0 zwei Torvorlagen folgen. Nutznießer waren Tobias Kleinke (64.) und Kapitän Malte Jansen (68.). Dem einer der wenigen Ahrensburger Unkonzentriertheiten geschuldeten Gegentor durch den Hamburger Vilas Ott (65.) zum zwischenzeitlichen 3:1 kam lediglich statistische Bedeutung zu. "Aufgrund der vielen Torchancen im zweiten Durchgang haben wir das Spiel auch in der Höhe verdient gewonnen", freute sich Führer über die Leistung seiner Mannschaft, die hinter dem Hamburger Polo Club Rang zwei belegt.